Autor Thema: Heucobs  (Gelesen 23330 mal)

Josey

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Heucobs
« am: 21. August 2006, 09:30:00 »
Hallo,
 zur Zeit überlege ich unserem Pony Vicky zusätzlich zum Heu über Winter mal Heucobs anzubieten.  
 Hat schon jemand von Euch damit gefüttert und was für Erfahrungen habt Ihr gemacht?  
 Welchen Hersteller könnt Ihr empfehlen?

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cape diem (nutze den tag)

Disa

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Heucobs
« Antwort #1 am: 21. August 2006, 12:28:00 »
Heucobs gibt es bei mir nur noch eingeweicht für meinen Senior, ansonsten ist das Zeug aus dem Programm genommen. Ich habe leider mehrfach Heucobs gefüttert (Pre Alpin), u.a. um Heuengpässe zu überbrücken (vorhandenes Heu war mir im Innern einfach zu staubig bzw. brauchte ich Heu, um zu viel Wiese zu verhindern). In allen Fällen haben die Pferde Rehe entwickelt: eines im Dezember, eines im Januar (jeweils bei Schnee und Matsch ohne Wiese), eines im April. Zwei dieser Pferde leben nicht mehr, weil ich einfach viel zu lange gebraucht habe, die wahre Ursache zu finden. Heucobs sind deutlich energiehaltiger,  als das der Beipackzettel angibt. Außerdem sind idR Gräserarten mit verarbeitet, auf die einzelnde Pferde mit Unverträglichkeit reagieren können. Diesbezüglich hat mich u.a. ein hersteller beim persönlichen Gespräch recht dreist angelogen - seine eigene Internetseite hat ihn widerlegt.
 Daher mein Fazit: Heucobs sind für meine Pferde nur noch kompletter Futtermittelersatz ohne jede weitere BEifütterung. Und daher bekommt das auch nur noch mein zahnreduzierter Rentner. Aber Heucobs zusätzlich zu Heu oder/und anderen Futtermitteln zu füttern - davon kann ich nur dringend abraten.

FarahOersted

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Heucobs
« Antwort #2 am: 21. August 2006, 15:34:00 »
Also über Heucobs hab ich selbst auch
 nur schlechtes gehört!
 Da kann ich dir eher Melasseschnitzel
 empfehlen, das gebe ich immer im Winter zusätzlich mit Heu, Walzgerste und Pellets! Musst bei den Melasseschnitzel nur schauen, dass du se vorher in Wasser aufweichst!(steckt also noch ein bissl mehr Mühe hinter)
 Mein Zosse verträgt das ganz gut, hab damit also bis jetzt nur positive Erfahrung gemacht!

Offline Follyfoot

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Heucobs
« Antwort #3 am: 21. August 2006, 20:33:00 »
also.....ganz klar.... KANN ICH ÜBERHAUPT NICHT NACHVOLLZIEHEN !!!
 
 Ich füttere seit vielen Jahren Heucobs von wechselnden Firmen.
 Mein altes Pony bekommt sie (eingeweicht, weil kaum noch Zähne)dreimal am Tag zusammen mit Gerste, Rübenschnitzeln, Weizenkleie und zusätlich noch Heu.
 Auch ein Teil meiner anderen Pferde, die zum Teil (da im Distanztraining zu dieser Zeit) Heucobs satt bekamen und zwar zusätzlich zum normelen Rauhfutter.
 Mit Heucobs (die gemahlen, gepresst und ultragetrocknet sind) eine Hufrehe heraufzuprovozieren, halte ich persönlich für so gut wie unmöglich.
 Ein solcher Eiweißüberschuss ist kaum Futtermässig zu bewältigen und sicher in kaum einer normalen Futterportion enthalten. Es sei denn man lässt wirklich Unmengen fressen....
 Viele teure Fertigfutterprodukte, heimische, fette Weiden und falsche Futterzusammensetzungen und die damit verbundene Falsch-Berechnung, halte ich für wesentlich wahrscheinlicher.
 Heucob, oder Grascobs, bestehen fast gänzlich aus getrocknetem Rohstoff....da ist längst nicht der Eiweißgehalt wie in Frischfutter drin.
 Vor Heucobs zu warnen, halte ich für überzogen und falsch.
 Mein Pony, wie gesagt bekommt sie reichlich und ist mit Hilfe von Cobs, fast ohne Zähne mittlerweile 32 Jahre alt und putzmunter.
 Meine Arabären vertragen sie auch gut und selbst wenn (was ich mir nicht vorstellen kann) eine Inhaltsstoffangabe mal nicht genau hinhaut, würde ich auf wechselnden Gehalt, weil eben Naturprodukt verweisen. Einen Hersteller, Vertreiber oder Lieferanten oder wen auch immer, einer Falschaussage zu bezichtigen....also ehrlich....

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jacky2002

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Heucobs
« Antwort #4 am: 21. August 2006, 20:56:00 »
Muss nu auch mal nen Komentar hier los werden, meine Pferde stehen auf einem Gnadenbrothof, und ich kann dort seit 3 Jahren miterleben, wie prächtig sich gerade die alten Pferde und die ohne Zähne mit Heucops machen. Diese Heucops werden wohl eingeweicht gefüttert und komplett als Heuersatz, und keines dieser Pferde hat irgentwie darauf gekränkelt

KM-Horses

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Heucobs
« Antwort #5 am: 21. August 2006, 21:26:00 »
die heucops von pre alpin sind klasse!
 haben wir zum aufpeppeln und auch einfach so im winter gefüttert!
 jenny - lancer hat noch nie heucops bekommen!
 braucht er auch nicht...... ;-) hoffe du probierst da nichts aus mit den dingern!!!???  silkes und meine erfahrung haben ergeben, dass es müde pferde/ponies ganz doll munter macht.......    also auf die dosierung achten.... sonst wirds flotter als gewollt und auch zu dick!  

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Josey

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Heucobs
« Antwort #6 am: 21. August 2006, 21:28:00 »
Vicky ist ja eigentlich noch kein wirklich altes Pony mit ihren 16 Jahren, aber durch das Koppen hat sie kaum noch Schneidezähne. Sie mümmelt so langsam am Heu, das ich denke, sie bekommt bestimmt zu wenig ab. Daher überlege ich halt ihr zusätzlich mittags eine Portion Heucobs zu füttern.

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cape diem (nutze den tag)

Offline Nikita

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Heucobs
« Antwort #7 am: 22. August 2006, 00:01:00 »
Pirelli hat mal in seinem ersten Winter bei uns, als wir noch in Pension standen Heucobs und auch Rüschnis bekommen. Da ihm da aber leider die richtige Menge an Rauhfutter fehlte und vieles andere nicht ok war, hat er nicht zugenommen davon, aber auch keinen Schaden davongetragen. Aber wie gesagt, das alles fand eh unter merkwürdigen Umständen statt und daher kann ich nicht sagen wie er ohne Heucobs ausgesehen hätte Ende des Winters.
 
 Josey, stell Vicky doch mal mit einer Portion Heu separat und dann eins Deiner anderen zeitgleich auch und schau was sie frisst und was ein anderes in der gleichen Zeit schafft. Vielleicht hilft das einzuschätzen ob die Menge an Rauhfutter ok ist bei ihr.
 
 LG
 nicole

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Josey

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Heucobs
« Antwort #8 am: 22. August 2006, 08:38:00 »
@nikiita als wir das heu noch in unbegrenzter Menge angeboten haben, hat Vicky fast den ganzen Tag da gestanden und gemümmelt während Ramira zwischen durch noch viel Zeit mit anderen Dingen verbracht hat. Jetzt wo wir das Heu wässern müssen, werden wir es nicht mehr so füttern können, und da habe ich Sorge das sie zu wenig abbekommt. Und stundenlang wegsperren, damit Vicky ihre Portion alleine in Ruhe fressen kann, ist auch nicht das Ideale. Mal sehen wie wir das Lösen werden

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FarahOersted

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Heucobs
« Antwort #9 am: 22. August 2006, 20:33:00 »
@Katja:
 
 Ähm, ne das hab ich gar nicht auf Lancer bezogen! Ich hab das einfach nur gehört, dass Heucobs nicht so gut sein sollen! Ich würde nicht im Traum daran denken das zu verfüttern, da ich mit dem jetzigen Futter total zufrieden bin!

Offline Nikita

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Heucobs
« Antwort #10 am: 22. August 2006, 21:32:00 »
Josey, ich dachte es sei noch unklar ob sie zu wenig aufnimmt, weil sie zu lange braucht, daher die Idee mit dem separat füttern :-)  
 Kann da vielleicht ein Zahnarzt das Problem lösen ?
 
 LG
 Nicole

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Disa

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Heucobs
« Antwort #11 am: 23. August 2006, 00:47:00 »
Follyfoot, wenn du das nicht nachvollziehen kannst, ist das eine Seite der Medaille, eben nicht die Gesamtansicht. Bitte GENAU lesen: Für alte Pferde wie meinen 38 Jahre alten Rentner ist das Zeug Klasse - aber es ist kein Futter für Pferde, die eh schon Heu bekommen (können). Inzwischen ist die Sackaufschrift übrigens geändert worden. Und: De facto hat der Hersteller mich angelogen. Da ich das selbst überprüfen konnte, kann ich guten Gewissens bei dieser Aussage bleiben.
 Ach ja ... zu der Zeit, als ich mich mit diesem Problem auseinandersetzen musste, habe ich von bundesweit insgesamt 16 Pferden erfahren, die gleichartige Probleme bekommen haben. Im direkten Freundeskreis sind zwei weitere Pferde nach 'Genuss' von Heucobs an Rehe erkrankt, ein 32 Jahre alter Warmblüter musste im Anschluss eingeschläfert werden. Es bleibt Dir aber unbenommen, das nachvollziehen zu wollen.
 In ein Pferd, das normales Heu verträgt, das keine Zahn- und damit Verdauungsprobleme hat, das schlapp oder rekonvalenzent ist o.ä. gehören m.E. diese Heucobs nicht hinein. Josey hat nach Erfahrungen gefragt, nicht nach Spekulationen. Leider kann ich eben mit diesen Erfahrungen dienen.

Offline Follyfoot

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Heucobs
« Antwort #12 am: 23. August 2006, 09:31:00 »
@ Disa
 Ich bin des Lesens mächtig, das nur mal so vorneweg...
 Das prognostische Abraten eines Futtermittels, das schon seit zig Jahren auf dem Markt ist, halte ich trotzdem für glatt überzogen und absolut unverschämt.
 Wäre ich Betreiber eines solchen Futtermittels, oder gar Hersteller, wäre ich sicher über solche Postings in einem öffentlich zugänglichen Forum nicht sehr erfreut. (Wahrscheinlich wären dann sogar vom einen oder anderen Schritte zu erwarten, die sicher in eine ganz andere Richtung gehen würden....)
 
 Deine Erfahrungswerte in allen Ehren, aber alles auf Heucobs und Inhaltsangaben zu schieben, ist sicher etwas zu vereinfacht.
 Ich kenne zig Pferde, die schon mal vom Walzhafer Kolik bekommen haben, die prangern auch keinen Bauern an...
 (schon gut, der Vergleich hinkt etwas)  
 Niemand wird gezwungen, etwas zu füttern. Hat man sich für Heucobs, aus dem einen oder anderen Grund entschieden, hat man sich sicher was dabei gedacht.
 Ob dann eine folgende Reheerkrankung zweifelsfrei auf dieses Rohstoff-Futtermittel zurückzuführen ist, naja....lass ich mal dahingestellt sein.
 Ich kenne weder diese, von dir angeführten Pferde, noch deren Haltungsformen (sprich fette Weiden oder so) noch weitere Anhaltspunkte (rassebedingt, futterbedingt, erbbedingt, altersbedingt, vorschädigungsbedingt.etc.)
 Schon alleine aus diesem Grund muss ich mich auf deine, ja offensichtlich eindutige Aussage, da du ja ganz sicher Bescheid weisst, verlassen.
 
 Ich reite seit 1969,seit 1979 Distanzen,halte mehrere Pferde unterschiedlicher Rassen, allerdings in der Hauptsache Vollblutaraber seit vielen Jahren in Eigenregie.  
 Ich erlaube mir also zu behaupten, das ich Fütterungstechnisch nicht so ganz hinter'm Mond bin.
 Heucobs gibt es bei mir, seit ewigen Zeiten. Völlig problemlos. Bei Pferden unterschiedlicher Rasse, Beanspruchung und körperlicher Verfassung, bzw. Alter.
 Aber, da meine Pferde (wie du ja so ähnlich formuliertest, kein Maßstab sind, da ich wohl Glücke habe, das sie von robuster Natur sind)habe ich mir mal die Mühe gemacht, ein bisschen rumzufragen.
 Leider fehlen bei einigen einfach Erfahrungswerte, da wurde dann gesagt; Zitat:
 Rehe von Cobs? Quatsch, weiss ich nicht, kann ich mir aber nicht vorstellen.
 Oder, Zitat erfahrener Distanzreiter:
 Weia, dann würden so einige nicht mehr auf der Strecke sein
 Oder Zitat von Doc.Vet (Jener, der mir bei meinem Allergiker zu umstellen auf Komplett-Heucob-Fütterung geraten hat):
 Gäbe es Bedenken, die bekannt sind, stünden Risiken auf dem Beipackzettel.
 Ob eine Rehe zweifelsfrei von getrockneten Cobs kommt....naja...
 
 usw.usw.
 
 Aber....
 O.K., wenn du es sagst, dann wirds wohl so sein.
 
 Ich kenne durch viele Auftritte auf der Equitana in den letzten Jahren und der damit verbundenen Rumsteh-Wartezeit, so einige Vertreter namenhafter Futtermittelfirmen, die könnte ich ja auch mal nach Erfahrungswerten fragen.
 
 Trotzdem, anscheinend sind deine Behauptungen absolut zweifelsfrei untermauert und sicher erwiesen, so das es bei Heucobs eine (wenn auch nur geringe) Anzahl von Bedenklichkeit/Risikogruppe gibt.
 
 Bevor ich mich jetzt aber auf eine etwaige Futterumstellung einstelle, werde ich mich sicher weiter erkundigen und in Erfahrung bringen, ob es tatsächlich Risikofüttern ist, was ich mir, gelinde gesagt, nicht vorstellen kann.

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Disa

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Heucobs
« Antwort #13 am: 24. August 2006, 11:07:00 »
Noch mal auf den Punkt gebracht: Hier wurde nach Erfahrungen gefragt - offensichtlich eigenen. Nicht mehr und nicht weniger.
 Ich wollte hier keine Diskussion beginnen, wer was wann mit welchen Pferden gemacht hat; es geht um gemachte Erfahrungen zu genau DIESEM Punkt. Für Spekulationen und Ichkannmirnichtvorstellen-Diskussionen stehe ich leider nicht zur Verfügung.

Offline Follyfoot

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Heucobs
« Antwort #14 am: 24. August 2006, 14:01:00 »
....tja, genau diese Antwort hatte ich erwartet  
 Wenn jemand aber Erfahrungswerte weitergibt, muss man damit rechnen, jemand drauf reagiert.
 Ich habe gestern mal den Vormittag damit verbracht, mich ein bisschen schlau zu machen..........
 Sehr aufschlussreiche Telefonate bzgl. Eiweiss und den Hufrehezusammenhang in Heucobs.
 Futtermittelfirmen, Vertriebe und Tierärzte denken da etwas anders drüber  
 Aber egal....du hast eben andere Erfahrungen und damit soll's dann wohl gut sein....von mir aus...
 
 
 Folly
 
 Die sich allerdings wundert, warum Cobs zur Therapiefüttereung bei Rehepferden empfohlen wird, eben weil Rehe mit Fructane und nicht (unbedingt) im direkten Zusammenhang mit Eiweiß steht....
 Aber egal....du weisst sicher wovon du schreibst

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