Meine persönliche Meinung ist, daß man sich ein Pferd als Freizeitpartner anschafft, ähnlich einem Hund oder einer Katze. Und wenn dieser Freizeitpartner einmal erkrankt oder mit dem Alter mehr Aufwand macht, sollte man aus Respekt zu der Beziehung die man hoffentlich aufgebaut hat, das Pferd nicht einfach aus Bequemlichkeit zum Schlachter bringen. Für die meisten versteht sich das von selbst, aber halt nicht für alle. Manche sehen ihre Beziehung zu Ihrem Pferd eher so wie zu ihrem Auto: Wenn das immer öfter repariert werden muss, oder veraltet ist muss eben ein neues Auto her.
Und meine Sorge ist, das solche Leute ihre Nicht-Schlachtpferde dann als Beisteller oder Freizeitpferde etc. loswerden wollen. Es kommt häufig vor, daß Sportpferde als Freizeitpferde weitergereicht (" für den Freizeitbereich noch gut geeignet...") werden und der alte Besitzer sich noch damit rühmt sein Pferd in gute Hände abgegeben zu haben. Nicht selten muss der neue Besitzer in kurzer Zeit feststellen, dass er das Pferd nur noch pflegen (nicht reiten) kann. Das mag im Einzelfall auch ok sein, aber ich frage mich ob da tatsächlich genug Nachfrage an Pflegefellen besteht, die das Angebot abdecken könnte, würden jetzt alle Pferde als Nicht-Schlachtpferd deklariert. Vielleicht brauchen wir dann bald auch Tierheime für Pferde.
Aber wer soll dann die anfallenden Kosten für Pflege, Futter und ggf. Behandlungen bezahlen? Oh , ich hab da gerade eine Idee! :excited1:Vielleicht könnte man einen Fond gründen in den Teile von Start, Nenn und Preisgelder, Turnier und Renntaxe etc. einfließen um die Kosten zu stemmen.
Für viele steht allerdings die Schlachtung ( wenn es korrekt vorgeht), selbst wenn man sie in Erwägung ziehen würde, wegen einer Wartezeit von u.U. bis zu einem halben Jahr nach der Gabe bestimmter oder umgewidmeter Medikamente, eh nicht mehr zur Debatte. Denn in vielen Fällen wäre es herzlos, und auch tierschutzrechtlich nicht in Ordnung, den Tieren bestimmte Medikamente zu verweigern, damit man sie dann nach der Wartezeit schlachten könnte.
Man sollte sich also immer bewusst sein, das bei dem Kauf oder der Übernahme eines Pferdes hohe Kosten enstehen können ( und erfahrungsgemäß auch tuen). Es sind halt keine Hamster!!
Pferde sind teuer in der Haltung, sehr zeitaufwändig und die Tierarzt- und Pflegekosten sind enorm!!! Das sollte man sich jedesmal vorher klar machen und bloß nicht zu knapp kalkulieren! Und auch auf einen langen Zeitraum

planen, denn Pferde können ja auch sehr (!) alt werden. Dazu steigen im Alter oft noch Zeitaufwand und Kosten, will man sich wirklich gut kümmern, und es nicht einfach irgendwo abstellen.
Deswegen bitte erst immer ganz rational drüber nachdenken ob es dauerhaft und mit Notfallpuffer finanziell zu stemmen ist, wenn man irgendwo ein Schnäppchen machen kann oder ein Pferd retten möchte.