Ein anderer Fall, vor kurzer Zeit noch....
Unser Rotti Leo hatte ein entzündetes Auge, welches seit Wochen schon behandelt wurde, aber irgendwie wollte es nicht so heilen.
Am 12. März 2010 wurden wir von unserem Tierarzt in die Klinik nach Kleve überwiesen, um das Auge zu schallen und evtl. Gewebeproben zu nehmen.
Dem Hund war nichts anzumerken, doll wie eh und jeh.
Ich kam am Abend nach Hause und da saß mein Freund mit Tränen in den Augen auf der Couch, neben unserem Hund.
Diagnose: Ein Hirntumor hinterm Auge, ein Teil der vorderen Schädelplatte bereits weggefressen, auch das Gehirn war bereits betroffen, inoperabel.
Durch die entnommenen Proben war der Tumor sehr gereizt worden, der Hund hatte Schmerzen und wir mussten eine Enscheidung treffen.
Am Samstag gingen wir zu unserem Tierarzt, der hatte bereits mit den Ärzten aus Kleve gesprochen.
Wir fragten ihn alles was uns auf dem Herzen lag, um eine evtl. Chance nicht zu übergehen, aber er machte uns keine Hoffnung.
Die darauffolgende Nacht war schrecklich, dem Hund ging es nicht besser, er lief ständig durch die Gegend was er sonst nie machte.
Am nächsten Morgen, riefen wir unseren TA an. Am Nachmittag trafen wir uns in der Praxis und wir ließen ihn gehen.

Noch am selben Abend gegen 21 Uhr rief eine unserer engsten Freundinnen an...ihre Stute(24 Jahre alt) hatte mal wieder eine Kolik, (komischerweise
erst in den letzten 8 Jahren häufiger im Jahr). Sie wollte nur fragen wenn sie in die Klinik muss, ob wir mit unserem Auto und Anhänger fahren würden.
Mein Freund sagte sofort zu, und um 22 Uhr ging wirklich das Telefon. Die Stute krampfte so stark, und die TÄ konnte ihr vor Ort nicht mehr
helfen. Meine Freundin entschied sich also "für" die Klinik.
Sie fuhren hin, das Pferd wurde untersucht und man stellte sie mit Medikamenten in eine Box. Meiner Freundin riet man, nach Hause zu fahren, sie
würden eh anrufen wenn etwas ist, oder die Stute operiert werden müßte.
Als mein Freund dann mit ihr wegfuhr, klingelte 20 Minuten später das Handy.
Der Klinikarzt sagte, das Pferd würde so stark krampfen, sie müsse die Entscheidung treffen ob OP oder nicht.
Über die Risiken und Heilungschancen wurde sie in der Klinik vorher unterrichtet auch über die Kosten.
Mein Freund und sie besprachen sich, und sie entschied sich gegen eine OP, und für die Regenbogenbrücke.
Sie macht sich bis heute Vorwürfe, ob sie ihr altes Mädchen nicht doch hätte operieren sollen.....und, das die Ärzte sie nach Hause geschickt
haben und im Enddefekt nur 20 Minuten später anriefen und sie bei der Erlösung nicht dabei war.
Es ist eine schwierige Entscheidung, wann der beste Zeitpunkt ist, und wenn nicht: Soll ich operieren, oder nicht??
Es spielen viele Faktoren eine Rolle: Wird das Pferd die OP überhaupt überleben??
Wenn ja, wie wird die Genesung sein? Wird es danach weitere Koliken bekommen, und das alles geht von vorne los?
Auch das Alter des Tieres spielt eine große Rolle.
Dann einer der wichtigsten Punkte, so sehr man sich auch eine OP wünscht: Habe ich das Geld für die OP...und für
die Behandlungskosten danach??