Autor Thema: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra  (Gelesen 10741 mal)

amontiamo

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Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« am: 22. Juli 2010, 20:53:23 »
es ist ein thema, wo niemand gerne drüber spricht und jeder von uns meint, es trifft immer nur die anderen.
leider ist die realität eine ganz andere.
vor kurzem bekam ich seh spät am abend einen anruf einer bekannten, völlig aufgelöst erzählte sie mir, dass ihr pferd eine kolik hat, der tierarzt aber mit seiner medizin am ende wäre und ihr den rat gab zur klinik zu fahren.
sie wusste nun gar nicht, was und ob sie das tun sollte, denn sie hätte noch nie darüber nachgedacht!
ich war entsetzt!
auch über den zustand ihres pferdes, aber mehr noch, dass es so viele pferdebesitzer kenne, die sich noch nie ernsthaft mit diesem thema auseinandegesetzt haben.

klinik, ja oder nein
op ja oder nein
wenn tod, dann wie oder wo

erst mal vorweg, das pferd wurde nicht in die klinik gebracht, hat sich aber erholt!

bleiben wir doch bei dem thema kolik!
dein pferd hat eine schwere kolik und der tierarzt hat alles getan, was er tun konnte, was nun?

fahrt ihr euren freund in die klinik?
würdet ihr einer op zustimmen?

oder ein anderer fall;
euer pferd ist krank, so dass es zünftig qualvoll leiden wird, ihr wisst darum und müsst es  erlösen!
karrt ihr es zum schlachter?
lasst ihr es in seiner gewohnten umgebung einschlafen?
wer hat bereits für den fall der fälle die entscheidung parat, weil er sich damit befasst hat?


Offline erfa-30

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #1 am: 22. Juli 2010, 21:58:29 »
Meine Schwester und ich hatten ein gemeinsames Pony, "Molly"! Ein Traumpferd wie man sie beschreiben würde, 1,42 Mtr. groß, absolut brav, nichts konnte sie aus der Ruhe bringen. Sie war ein Schimmel, und Ende 2007 bekam sie über die Weihnachtstage mehrere Koliken....sie hatte, wie es bei Schimmeln öfter der Fall ist Melanome im Scheiden- und Darmbereich. Da hatte sie es nochmal geschafft, aber im April 2008 kam die nächste, und nach 6 Stunden bangen, und kämpfen entschieden wir uns zusammen, für den Weg über die Regenbogenbrücke.
Da die Melanome inoperabel waren, d.h. sie waren weit drin im Darm und haben Verstopfungen verursacht, die letztendlich zu dieser Entscheidung führten, kam die Frage ob Klinik oder nicht erst gar nicht auf.

Zuvor hatte ich mir niemals Gedanken darüber gemacht, was wäre wenn.
Aber als es dann soweit war, wußten wir genau wann es soweit war. Es war der Augenblick, indem sie vor uns lag, und fast verrückt wurde vor Schmerzen.
Anfangs waren die Schmerzen für sie noch zum aushalten, doch mit jeder Stunde wurden sie stärker.
Nach 6 Stunden Kampf haben wir entschlossen, sie gehen zu lassen.
Und ich bereue keine einzige Minute die ich gewartet habe, oder die ich viell. doch zu früh reagiert habe, es war der richtige Augeblick.


Der Ferd had fier beiner, an jede seite einer,
und hatt er mal keiner,
umfallt.
Der Ferd kratzete mit die Forderhüfe
und machtete Pippi.
Der Ferd sprunktete über den Huhn sein Haus. Da hat der Fert gelacht.
Da packtete der Huhn der Ferd bei die Öhren und galopptete dafon

Offline erfa-30

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #2 am: 22. Juli 2010, 22:25:07 »
Ein anderer Fall, vor kurzer Zeit noch....

Unser Rotti Leo hatte ein entzündetes Auge, welches seit Wochen schon behandelt wurde, aber irgendwie wollte es nicht so heilen.
Am 12. März 2010 wurden wir von unserem Tierarzt in die Klinik nach Kleve überwiesen, um das Auge zu schallen und evtl. Gewebeproben zu nehmen.
Dem Hund war nichts anzumerken, doll wie eh und jeh.
Ich kam am Abend nach Hause und da saß mein Freund mit Tränen in den Augen auf der Couch, neben unserem Hund.

Diagnose: Ein Hirntumor hinterm Auge, ein Teil der vorderen Schädelplatte bereits weggefressen, auch das Gehirn war bereits betroffen, inoperabel.
Durch die entnommenen Proben war der Tumor sehr gereizt worden, der Hund hatte Schmerzen und wir mussten eine Enscheidung treffen.
Am Samstag gingen wir zu unserem Tierarzt, der hatte bereits mit den Ärzten aus Kleve gesprochen.
Wir fragten ihn alles was uns auf dem Herzen lag, um eine evtl. Chance nicht zu übergehen, aber er machte uns keine Hoffnung.
Die darauffolgende Nacht war schrecklich, dem Hund ging es nicht besser, er lief ständig durch die Gegend was er sonst nie machte.
Am nächsten Morgen, riefen wir unseren TA an. Am Nachmittag trafen wir uns in der Praxis und wir ließen ihn gehen.  :'(

Noch am selben Abend gegen 21 Uhr rief eine unserer engsten Freundinnen an...ihre Stute(24 Jahre alt) hatte mal wieder eine Kolik, (komischerweise
erst in den letzten 8 Jahren häufiger im Jahr). Sie wollte nur fragen wenn sie in die Klinik muss, ob wir mit unserem Auto und Anhänger fahren würden.
Mein Freund sagte sofort zu, und um 22 Uhr ging wirklich das Telefon. Die Stute krampfte so stark, und die TÄ konnte ihr vor Ort nicht mehr
helfen. Meine Freundin entschied sich also "für"  die Klinik.
Sie fuhren hin, das Pferd wurde untersucht und man stellte sie mit Medikamenten in eine Box. Meiner Freundin riet man, nach Hause zu fahren, sie
würden eh anrufen wenn etwas ist, oder die Stute operiert werden müßte.
Als mein Freund dann mit ihr wegfuhr, klingelte 20 Minuten später das Handy.
Der Klinikarzt sagte, das Pferd würde so stark krampfen, sie müsse die Entscheidung treffen ob OP oder nicht.
Über die Risiken und Heilungschancen wurde sie in der Klinik vorher unterrichtet auch über die Kosten.
Mein Freund und sie besprachen sich, und sie entschied sich gegen eine OP, und für die Regenbogenbrücke.

Sie macht sich bis heute Vorwürfe, ob sie ihr altes Mädchen nicht doch hätte operieren sollen.....und, das die Ärzte sie nach Hause geschickt
haben und im Enddefekt nur 20 Minuten später anriefen und sie bei der Erlösung nicht dabei war.

Es ist eine schwierige Entscheidung, wann der beste Zeitpunkt ist, und wenn nicht: Soll ich operieren, oder nicht??

Es spielen viele Faktoren eine Rolle: Wird das Pferd die OP überhaupt überleben??
Wenn ja, wie wird die Genesung sein? Wird es danach weitere Koliken bekommen, und das alles geht von vorne los?
Auch das Alter des Tieres spielt eine große Rolle.
Dann einer der wichtigsten Punkte, so sehr man sich auch eine OP wünscht: Habe ich das Geld für die OP...und für
die Behandlungskosten danach??
« Letzte Änderung: 22. Juli 2010, 22:31:00 von erfa-30 »
Der Ferd had fier beiner, an jede seite einer,
und hatt er mal keiner,
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Offline Nikita

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #3 am: 23. Juli 2010, 01:16:46 »
Erfa, daS hast du prima zusmmengefasst  !!!

LG

nicole
Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben  *John Lennon*

amontiamo

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #4 am: 23. Juli 2010, 07:49:13 »
es ist nicht nur ein trauriges thema, auch muss man es von fall zu fall differenzieren, da hast du schon recht!
doch ich habe viele kolik ops´ miterlebt und auch die pferde danach , leider haben uns dann auch sehr viele nach exakt einem jahr wieder besucht!

du bekommst nach einer kolik op nie wieder das pferd zurück, welches du vorher hattets!meiner meinung ist auch die zeit danach, sehr schwer für pferd und besitzer und nur in den seltesten fällen kann man den ansprüchen des tieres danach gerecht werden.zu dem wir da nicht über ein paar wochen sprechen!

aus diesen gründen stehe ich gegen eine kolik op.
wer sein tier liebt, der weiss auch wann der zeitpunkt gekommen ist und erspart ihm weiteres leiden, daran glaube ich.

dennoch, werden die gedanken an op´s oder die art der tötung oft verdrängt!

Offline Etoile

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #5 am: 23. Juli 2010, 08:19:13 »

Schwieriges Thema,
Ich würde mich auch gegen eine Kolik Op. entscheiden.
Ich kenne drei Fälle,

1 Pferd ist bei der Op gestorben, die Bekannte verlor nicht nur Ihr Pferd sonder auch Ca.5000Euro.
Das ist echt bitter kein Pferd und auch kein Geld mehr.

2 andere Pferde haben die Op überlebt, aber wie schon Birgit gesagt hat,
sind die Pferde bzw.1Pferd nie wieder so geworden wie vor der Op.

Das 2 Pferd ist gerade erst vor ca. 7Wochen Op. worden,
steht bis jetzt nur in der Box und darf jeden Tag für eine kurze Zeit an der Hand raus.

Ich denke die erste Zeit nach der Op ist noch leicht,
aber danach wird es ein sehr langer und schwieriger Weg für Pferd und Mensch sein.

Ich finde auch mann sollte sich vorher Gedanken machen wie weit mann geht,
nicht nur bei Op.

Gruß Etoile




Offline erfa-30

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #6 am: 23. Juli 2010, 08:25:37 »
Da habe ich noch einen Fall, vor genau 8 Jahren, da stand ich noch als Selbstversorger mit meinem Pony.

Die 12jährige Stute (polnisches Warmblut/Kleinpferd) einer Freundin dort im Stall bekam eine Kolik, TA war da spritzte was krampflösendes und wir warteten. Das ganze zog sich über 3 Tage.
Verdacht war Sandkolik, da sie 2 Jahre vorher schonmal eine hatte, dort stand sie den ganzen Tag ohne Futter auf einem Sandplatz.
Nun, nach 3 Tagen entschied sie sich, in die Tierklinik nach Hochmoor zu fahren, denn da war die Stute ja Tag und Nacht unter Beobachtung. Sie wurde dort von oben bis unten auf den Kopf gestellt, und die Diagnose war: Sandkolik.
Die Ärzte stellten sie vor die Wahl: Op oder Euthanasie!

Da die Stute erst 12 war und sehr robust, besprach sie sich mit ihrem Lebensgefährten, denn die Kosten allein konnte sie nicht stemmen. Sie entschieden sich zur OP.....über 3.500 Euro hat der Spaß gekostet. ???

Ich muss sagen, was die Ärzte da an Arbeit geleistet haben, WAHNSINN!!!
Das war übrigens das Pferd, was über 40 KG Sand im Darm hatte, die Ärzte haben das in 2 Säcke gepackt damit wir uns das mal vorstellen konnten  :o
Alles lief glatt, die Stute konnte ich glaub nach 3 Wochen nach Hause kommen, die Wunde wurde von allen gemeinsam mehrmals täglich versorgt ;0).
Schon ein paar Monate später konnte sie wieder anfangen zu reiten, und heute steht das Pferdchen immer noch munter und gesund auf der Weide, wird geritten und hat keinerlei Nachschäden davongetragen.
An dem Stall wo sie nun steht, gibt es auch kein Sandpaddock, die Pferde stehen das ganze Jahr auf Weide und werden zugefüttert. Das war Voraussetzung für sie, damit so was nicht noch mal passiert.
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Offline erfa-30

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #7 am: 23. Juli 2010, 08:46:18 »
Die Geschichte mit der operierten Stute ist nun der positive Prozentsatz, wie hoch oder gering diese Art der Genesung 
ist weiss ich leider nicht.
Ich weiss für mich, sollte mein 21jähriger Lette der Arthrose hat und dämpfig ist eine Kolik bekommen, oder aus einem anderen Grund vor einer OP stehen, würde ich mich dagegen entscheiden.

Sollte dies meinem 22jährigen Traber passieren, der Rückenprobleme hat, und immer mal wieder was am Kehlkopf durch eine damalige Krankheit hat (da gehörte er noch nicht mir) würde ich mich auch dagegen entscheiden.

Sollte es aber meinem 14jährigen Pony passieren, würde ich ihn operieren lassen!!!!
Wenn es um ihn geht, schaltet mein Gehirn einfach ab.
Er ist jung, sehr robust (hat in 10,5 Jahren die ich ihn habe noch nie eine Kolik gehabt, noch nie gelahmt etc. pp) *erfa3malaufHolzklopft* -
Und der emotionale Hintergrund spielt auch eine große Rolle.
Nicht das mir die anderen beiden nicht am Herzen liegen, ich liebe sie alle 3, weil jeder von denen ein so tolles Verlasspferd ist, jeder mit ihnen umgehen kann und sie mir einfach Freude bereiten.
Aber der Mops ist mein Kind *schäm*
Ich habe nach meiner Ausbildung für ihn gespart, mit ihm habe ich mir einen Traum erfüllt, auch wenn die ersten 2 Jahre eher einem Alptraum golten, aber er ist sozusagen das einzige was mir noch geblieben ist...(das ist aber eine andere Geschichte)
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Offline Nakema

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #8 am: 23. Juli 2010, 09:13:51 »
Ranja ist jetzt 23 Jahre alt, aber topfit. Sie neigt zu "Bauchweh" - eine richtige Kolik hatte sie noch nie,
aber sie würde auf einer frischen Wiese fressen bis das Bindegewebe reißt.  ::) ::) ::)

Ich denke, in ihrem Alter würde ich ihr auch keine Kolik-OP mehr zumuten. Allerdings würde ich auch
keinem Dorf-Tierarzt etliche Stunden geben, um an meinem Pferd rumzudoktorn. Wenn es nicht mit
einer EINMALIGEN Medikamentengabe getan ist, und es dem Pferd innerhalb EINER Stunde deutlich
besser geht würde ich SOFORT verladen und zur Klinik fahren.

Aber ich hoffe drauf, daß Ranja noch mindestens 10 Jahre - nein besser 15 - so ganz grau und mit
ein paar restlichen Zähnen noch über die Wiese stapft. Auch dann noch Zirkus-reif die Sattelkammer
Türe aufbricht und die Leckerchen aus der Tüte stiebitzt.  ;)

Meine Pferde werden (hoffentlich) in ihrer gewohnten Umgebung friedlich einschlafen. Entweder aus
Altersschwäche, oder weil ich den Tierarzt damit beauftrage, weil es wirklich nicht mehr geht. Die
einzige Ausnahme die ich mir hierzu vorstellen kann ist, daß sie in einer Klinik sterben. Einen Schlacht-
hof werden beide zu Lebzeiten nicht mal mehr von Weitem sehen. DAS habe ich ihnen versprochen...
Life isn't about waiting for the storm to pass, it's about learning to dance in the rain

Offline erfa-30

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #9 am: 23. Juli 2010, 09:20:56 »
Die einzige Ausnahme die ich mir hierzu vorstellen kann ist, daß sie in einer Klinik sterben. Einen Schlacht-
hof werden beide zu Lebzeiten nicht mal mehr von Weitem sehen. DAS habe ich ihnen versprochen...

...da stimme ich Dir absolut zu, KEIN SCHLACHTHOF!!!
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Offline alex66

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #10 am: 23. Juli 2010, 09:49:17 »
ganz einfache antwort für mich:

was ich nicht zuhause behandeln kann (ausser viell. ne weideverletzung, was mit kurzem klinikaufenthalt verbunden ist, und danach kommt pferd heim), lasse ich nicht machen. OP bei Kolik NIE und NIMMER .... und wenn ich meinenm Pferd nach absehbarer zeit nicht helfen kann bzw. es leidet, dann wird es zuhause inmitten seiner herde eingeschläfert.. und ich bin dabei!

So geschehen vor ca. 6 wochen bei meiner lieben alten sissi. es ging so schnell und einfach, neben ihrer (uralten) mama auf der weide, die anderen ringsum, hoch dosiertes mittel, als sie auf dem boden aufkam, war sie bereits tot.... (das schlimmste waren die stunden vorher, dass wissen, gleich mache ich es, gleich ist sie nicht mehr da, dieses pony da noch auf der weide in der sonne stehen sehen in dem gefühl, dass sie da morgen, in einer stunde oder in 10 minuten nicht mehr steht, das war der eigentliche horror)

und so werde ich es bei allen meinen tieren halten.

man sollte sich vorher gedanklich mit solchen dingen auseinandersetzten und dann weiss man auch, wann man den letzten schritt gehen muss. ich weiss dass meine entscheidung mehr wie richtig war. und ich halte mich gerne an einen alten satz meines alten tierarztes: lieber einen monat zu früh als eine stunde zu spät ....

trozdem und trotz des wissens, dass ich richtig gehandelt habe (und es wieder genau so tun würde), warte ich immer noch auf eine "absolution" von irgendwo, irgend ein nicken, ein ok von sissi, dass es richtig war. vielleicht sehe und höre ich es nicht, vielleicht habe ich mich damit auch schwer getan, weil es das ersté mal war, dass ich diese entscheidung getroffen habe.

bei mir ist diese erfahrung noch sehr frisch, und noch heute wenn ich alle meine ponys reinrufe, rufe ich ihren namen (in gedanken) immer mit.... das sind die schwersten stunden mit unseren pferden, aber unumgänglich und wir können und sollten sie nicht verdrängen.

Offline tuc

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #11 am: 23. Juli 2010, 11:02:10 »



Meine Stute ist auch 23 Jahre alt und ich würde sie nicht operieren lassen .Das Fjordpferd ist jetzt 16jahre alt und auch bei ihm würde ich wahrscheinlich keine Kolik -OP  machen lassen ,einfach wegen dem danach....

Bei schwierigen Sachen verlade ich sofort in die nächste Klinik .
Ansonsten stimme ich Nakema zu ,kein Schlachthof und ich würde auch nicht alles versuchen um ein Tier am leben zu halten.

LG TUC

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #12 am: 23. Juli 2010, 11:28:12 »
Was ich in welchen Fall machen werde ,weis ich heute nicht da ein solcher Fall bisher noch nicht war .(schnell auf holz klopft)

mir ist wichtig das ich für jeden Fall gewappnet bin ,sprich Geld falls nötig ,oder die richtige Adresse für das was da kommt .Und das ist der Fall ,bis zu einer bestimmten Grenze.

Fakt ist ,sollte mein Pony so krank werden das keine Aussicht auf Besserung besteht ,wird er zuhause den weg zur Regenbogenbrücke gehen .
Ponymann ich vermisse dich 🌈

Offline snutje

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #13 am: 23. Juli 2010, 11:33:30 »
in dem augenblick wo wir uns ein pferd angeschafft haben,sogar bei einem absetzer,übernehmen wir die verantwortung für ein würdiges ende.


......und...manchmal ist ein schneller tod im nächstliegendem schlachthof würdiger als so manch ein tagelanges rumexperimentieren..............
Horses are afraid of only two things:
- Things that move
- Things that don't move

Wenn Gott gewollt hätte das es saubere Pferde gäbe, hätte er Spüli in den Regen getan.

ullegen

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Re: Der weg zur Regenbogenbrücke/OP pro & contra
« Antwort #14 am: 23. Juli 2010, 12:00:28 »
wir hatten letztes jahr eine stute mit einer sandkolik-haben ca. 5 stunden das übliche programm abgespult, bis sie zum platzen aufgebläht war-ab nach hochmoor-pferd wurde punktiert,dann beflohsamt und alles was dazu gehört-die besitzerin hat sich im vorfeld gegen eine op entschieden-nach 4 tagen konnte sie nach hause,pferd ist wieder topfit, ist jetzt allerdings 3x so wertvoll wie vorher...
damit ich mir über eine solche entscheidungen keinen kopf machen muß, habe ich eine op versicherung abgeschlossen-ich kann mir auch vorstellen, dass sich nach so einer op nicht das pferd, sondern die sichtweise auf das pferd ändert...