Wenn Pferde kleben

[Tommy]

Wie macht ihr das?Da ich jeden Tag mit Jessy Schritt reiten soll,wegen einer Sehnenerkrankung tauchen nun Probleme mit dem zurückgebliebenen Tommy auf.Alleine zu Hause bleiben lässt ihn panisch werden.Er wäre fast aus der Box gesprungen.Umgekehrt geht es prima,Jessy kann auch mal alleine zu Hause bleiben.Vor 2 Wochen bin ich das allererste Mal mit Jessy alleine eine Runde Spazieren gegangen,danach jeden Tag, immer dann wenn Tommy auch unterwegs war. Zuerst wollte sie gar nicht, doch inzwischen kann ich drauf reiten und sogar an der B9 entlang ohne Angst. Da bin ich total stolz drauf. Ich hatte schon abgeschrieben überhaupt alleine ausreiten zu können.J etzt ist nur der Tommy das Problem. Jetzt bitte keine Tipps wie z.B.ein Beistellpony....(Theresia)

[Hafitante]

Puh ich kenne das Problem, mein Shetty Max klebte total an meinem Hafi und umgekehrt. Er hat auch immer in der Box randaliert und auf der Wiese war er total wild und hat alles zusammen geschriehen. Seitdem er nun nicht mehr mit ihr zusammen steht, macht er das nicht mehr. Meiner Stute ist es auch egal, sie geht auch gern allein ins Gelände. Wie du Tommy das abgewöhnen kannst, mhhh schwierig. hast du es mal mit Heu als Ablenkung versucht? Würde mich aber auch mal interessieren, wie man sowas weg bekommt.

[Lettir]

wie habt ihr das angefangen als Jessy die erstenmale allein geblieben ist .

Ich denke du bist immer mal zu ihr gegangen und hast sie abgelenkt dadurch hat sie gelernt das Tommy ja zurück kommt .So sollte das auch umgekehrt klappen .Eventuell dauert es etwas länger und Heinz sollte dann zuhause sein und sich drum kümmern .wobei ich denke ,wenn er da ist reitet er auch mit ,um das aber für Tommy zu üben geht das dann eben nicht .Da ist Teamwork gefragt  

[Nakema]

Ich würde auch auf Ablenkung setzen. Heu aus engmaschigem Netz "gespickt" mit Äpfeln und Möhren,
da sollte doch was gehen...

[Tommy]

Hahaha.der hatte Heu und Heunetz sowieso........aber die versteckten Möhren und Äpfel sind ne super Idee!Als Jessy in der KLinik war,3Tage hat Tommy zwar gerufen,war aber nicht so verrückt.Letztens war ich mit Jessy hinten auf der Wiese,dachte,dann sieht er sie noch und wollte sie da bewegen da ist Tommy zum Hengst geworden .Er kam plötzlich volle Kanne angestürmt,total außer sich,umkreiste mich und Jessy knapp,bockte,stieg,kriegte sich kaum ein.Ich glaub,der meint,dass ich ihm die Jessy klau!Mir war ein wenig mulmig,aber ich mußte auch über dieses mutierte Fjordmonster lachen,das war filmreif!

[schecken-power]

Uijuijui,das doofe Thema kennen wir auch zu gut  Hat uns viellll Litze gekostet und nun denkt Bronco auch garnicht mehr drüber nach,ob Strom weh tut 
Beide anderen Pony`s haben das Problem nicht,die bleiben artig zurück.
Üben können WIr leider nur am WE,da ja erst dann jemand hier ist,der in der Lage ist dann einzugreifen.
Also die Sache mit den Bestickten Heunetzen hatte ich auch,ist IHM aber völlig schnuppe.
Nun haben wir es soweit gebracht das Bronco sich nur noch die Seele aus dem Leib schreit,die Seile aber Heile bleiben,da ich alle Wiesen offen mache!! 
Starke Tore an der Wiese habe zum jeweiligen Ausgang,aber weiter sind wir leider auch noch nicht gekommen,außer IHN immer mit zu nehmen oder eben eins der anderen Pony`s bei Ihm lassen.
Toll,gell

[Melanie]

Wir haben das Glück, dass die beiden Ponies der Nachbarn Zaun an Zaun zu unseren stehen, so dass unser Rentner nie so wirklich allein bleiben muß.

Bei Cyrano ist es so, dass er weiß, wenn wir mit dem Hänger wegfahren mit seinen Kumpels, dauert es länger und er gibt mehrere Stunden Ruhe, bevor er anfängt, zu wiehern. Wenn wir früher als erwartet zurückkehren, liegt er manchmal im Auslauf und macht ein Nickerchen - so hoch kann der Stressfaktor dann also nicht sein.

Reiten wir allerdings vom Hof, kräht er schon, bevor wir überhaupt richtig weg sind und man hört ihn noch lange hinterherrufen. - Probier doch mal, ob Tommy ruhiger bleibt, wenn du mit dem Hänger wegfährst. Fänd ich mal interessant ...

[dina09]

Dieses Thema hatte ich damals bei meinem ersten Pferd auch. Der hat sich, selbst in der Box, doll gelaufen, gewiehert wie ein Geisteskranker und war kletschnass geschwitzt. Beruhigen war eigentlich unmöglich. Wenn er total gestresst war, fing er wie doll an zu weben. Da wir damals nur zwei Pferde im Stall waren und das andere Pferd nicht meins war, konnte ich schlecht erwarten, dass das Pferd immer im Stall bzw. Wiese war. Drch Heu ließ er sich leider nicht ablenken, das wurde nur zu klump getrampelt. Was blieb mir anderes übrig, als mich stundenlang (damals war ich noch Schüler und hatte Zeit) am Stall hinzusetzen, mit ihm zu sprechen, ab und an ein Leckerchen zu geben und ihn hin und wieder mal aus der Box zu holen und auf dem Hof auf und ab zu laufen. Das war die einzige Beruhigung für ihn. Es hat sehr lange gedauert bis er verstanden hat, das sein Kumpel immer wieder kommt. Als er es dann endlich verstanden hat, interessierte ihn es überhaupt gar nicht mehr. Ich glaube, bei den meisten Pferden ist es ein langer Weg, wenn sie einmal kleben. Ich würde versuchen ihn am Anfang außer Sicht aber mit "Rufkontakt" zu  trennen. Zuerst ein paar Minuten und das dann, je nach Aufregung, steigern.

[Steckenpferd]

Am besten wäre wenn jemand anders in sinnvoll beschäftigt. Jedes hinterherwiehern muß eine Konsequenz haben!
Das heißt aber auf keinen Fall das Pferd im Kreis bewegen sondern Denkaufgaben: Futter für den Kopf. Wenn er anfängt zu entspannen ruhig fressen lassen sobald es wieder losgeht mit der Unruhe bewegen: Rückwärts,seitwärts, Hinterhand. Wenn das Pferd wieder bei mir ist sofort Pause und bestätigen: Fressen lassen oder entspannen. Mit dem anderem Pferd geht man am besten immer nur kurze Momente weg und kommt am besten zurück, wenn der andere nicht gerade zappelt.
Stell es dir vor, wie bei einem kleinem Kind. Das läßt man zunächst auch nur kurz mal bei der Oma und irgenwann auch mal eine Nacht. Würde man es dort abliefern und direkt die Nacht da lassen, wäre die Katastrophe wohl vorprogamiert.
Es mit Futter sich selbst überlassen in der Box halte ich für nicht so sinnvoll, da wird er sich warscheinlich reinsteigern.
Wenn du mit ihm weggehst und er ist beschäftigt scheint es ja zu klappen.
Kleber sind in der Regel unsichere Pferde. Bei introvertierten Pferden merkt man das in der Regel sehr spät.Ich hab ja selbst so eins,wenn sie dann unsicher werden ist es heftig und sie drehen richtig auf,aber das braucht sehr,sehr lange.
Wenn ein Pferd unsicher ist frißt es nicht: Sicherheit steht vor Futter!
Natürlich soll das Endergebniss werden, das er lernt alleine auch in der Box zu bleiben.
Das solltest du auch für kurze Momente aufbauen: Mal kurz mit dem anderem Pferd um die Ecke gehen.Bevor es schlecht wird zurückkommen.das ganze immer und immer wieder , bis er merkt der andere kommt immer wieder zurück, das wird ihm Sicherheit geben.
Hoffe ich konnte dir eine Idee geben, viel Erfolg!

[Tommy]

Das kurz um die Ecke gehen hab ich schon gemacht.Mit Hänger wegfahren wird wohl besser klappen,als wenn Tommy sieht,wie ich mit Jessy weggehe.Ich muß immer warten bis Heinz da ist,dann ist es ja so früh dunkel,und Jessy muß unbedingt laufen wegen der Sehne.Hach man tut es sich ja selber an mit den Pferdis.

[Britt@]

Wir haben drei Pferde und alle drei reagieren völlig unterschiedlich - Kemal bleibt am besten alleine, obwohl er als 2-jähriger/3-jähriger total geklebt hat, und ich immer schweißgebadet von jedem kleinen Spaziergang zurück kam - da war er aber Alleinsein gar nicht gewöhnt, weil er ja vorher in einer Hengstherde gelebt hat und nie von anderen Pferden getrennt wurde - die normale Ausbildung (auch mal das Alleinbleiben in der Box in Verbindung mit Futter) hat bei ihm gereicht. Wenn Davina und Diego gemeinsam spazierengehen, mampft er entweder Heu oder steht in seiner Lieblingsecke am Offenstall (immer dieselbe dann :-) Völlig cool.
Diego dagegen macht richtig Theater, wenn Kemal und Davina vom Hof gehen - fahre ich die Pferde vom Hof, ruft er zwar, aber rennt nicht durch die Gegend.
Davina bleibt auch nicht gerne alleine - je nach Stimmungslage kann sie sich auch richtig aufregen. Da hilft auch alle Gewöhnung nichts, denn schließlich hat sie es über Jahre kennengelernt, alleine wegzufahren und und und.

Kemal wird z.B. bei Distanzritten morgens nervös, wenn die ersten Pferde der Nachbarpaddocks zum Ritt aufbrechen. Damit er erst gar nicht lernt, sich hineinzusteigern, gehen wir dann ggf. mit ihm eine Runde spazieren und dann geht es wieder, wenn er in den Paddock zurück kommt.

Ich würde mal ausprobieren, zuerst mit Tommy wegzugehen - in der Zeit mit Jessy das Weite zu suchen und dann Tommy zurückzustellen und zu füttern. Ist natürlich etwas aufwendig und man bräuchte die zweite Person dazu.

[Unisono]

Ich denke, dass hat bei Tommy wirklich mit dem Klinikaufenthalt von Jessy zu tun...da wird er sie wirklich vermisst haben.

Da bleibt aber glaub ich wirklich nur Learning bei Doing, jetzt ist Wochenende, auch wenn es doof ist, aber da würde ich wirklich schauen, dass in den zwei Tagen Heinz was mit Tommy macht, ihn beschäftigt wie beschrieben, wenn du läufst....
Und je öfter Tommy merkt, dass ihr wieder kommt, desto ruhiger wird er werden....


Schecky (unser damaliger Lewitzer) wollte schon aus der Box springen, wenn Herr Traber mehr als zwei Meter von der Box weg war.
Bin ich mit Herrn Traber weggeritten, ist er (trotz Herde) die gesamte Zeit wo wir weg waren die Koppel rauf und runter galoppiert.
Es hat lange gedauert, bis er aufgehört hat damit, wurde aber immer besser, nach ca. einem Jahr, konnten alle Pferde der Herde ausreiten gehen, und wir ihn alleine auf der Koppel zurück lassen, da hat er sich zwar ein bissel aufgeregt, aber nur in der Zeit, wo die Pferde gingen, und als er gesehen, dass er sie wieder kommen gesehen hat.

[Kirel]

Übrigens gibt es auch selbstklebende Pferde: 

http://www.hobby-kreativ.com/shop/product_info.php?info=p918_Selbstklebende-Pferde.html

[Tommy]

Oh,Kirel das hast du falsch verstanden,ich suchte eigentlich nicht klebende Pferde.....

[Cis]

die bekommst du aber mir nem spachtel wieder ab,und die schreien nicht,,wenn du den kumpel entführst