Autor Thema: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?  (Gelesen 15888 mal)

Offline Nakema

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #30 am: 19. Juni 2015, 13:21:56 »
Es darf natürlich in beiden Boxen lustig weiter diskutiert werden! Hier kann man nur zusätzlich schauen, was zu diesem Thema schonmal gepostet wurde...
Life isn't about waiting for the storm to pass, it's about learning to dance in the rain

Offline erfa-30

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #31 am: 19. Juni 2015, 13:40:27 »
Natürlich, jederzeit und immer wieder. Ich denke, es ging Nakema eher darum, diese Box wieder hervorzuschubsen, damit hier weiter darüber diskutiert werden kann. Denn das hat ja eigentlich in der anderen Box (egal welcher Meinung man zu diesem Thema ist) nix zu suchen...  ;)

Da haste Recht, muss ich mich auch maßregeln für, sorry  :notworthy:
Der Ferd had fier beiner, an jede seite einer,
und hatt er mal keiner,
umfallt.
Der Ferd kratzete mit die Forderhüfe
und machtete Pippi.
Der Ferd sprunktete über den Huhn sein Haus. Da hat der Fert gelacht.
Da packtete der Huhn der Ferd bei die Öhren und galopptete dafon

Offline Evera

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #32 am: 19. Juni 2015, 14:05:18 »
Man kann sie ja eh nicht alle retten, aber vielleicht kann der ein, oder andere, trotzdem in seinem eigenen Leben 1/2 anderen Geschöpfen
dazu verhelfen noch ein schönes Leben zu haben und nicht mit 6 geschlachtet zu werden, wg. irgendeiner Kleinigkeit.
Ich bin auch der Meinung, dass man bei diesem Thema nicht zu 'emotional' werden darf, denn es hilft niemandem Tiere anzuhäufen,
obwohl man eigentlich nicht die Möglichkeiten dazu hat, egal ob zeit-, platztechnisch, oder finanziell.

Ich für meinen Teil könnte mich definitiv dazu hinreißen lassen, irgendwann wieder ein Pferd aufzunehmen, das sonst keiner will.
Gerade die Pferde von der Bahn (ob nun Traber, oder Galopper) entsprechen rein optisch meinem Beuteschema und sind zudem oft
sooooo klasse Pferde.
Warum denn nicht? Es gibt so viele tolle Pferde, mit denen man auch noch viel machen kann.

Unsere Tiere waren immer 'ungewollt' (von anderen) - Katzen aus der Tierhilfe, Hunde ebenso, Ever (Traber von der Bahn, sollte 'weg').
Romy ist die Ausnahme - das war die große Liebe  :smitten: :smitten:.
(Nicht falsch verstehen, meine alte Ever habe ich genauso gern :angel:).

Also: Ja! Wir nehmen garantiert irgendwann nochmal einen 'der Wurst geweihten'.
Da bin ich fast sicher.

motischa

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #33 am: 19. Juni 2015, 14:16:21 »
ich habe auch pferde vom schlachter alles tolle pferde aber man kann sie erstens nicht alle retten und zweitens sind auch viele da für die es besser ist wenn sie erlöst werden
meine letzte vom schlachter ist nikita mit 5 jahren dort und kern gesund

Offline pferdepensionkli

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #34 am: 21. Juni 2015, 18:25:25 »
das ist doch viel Geschäftemacherei,

da kaufen sogenannte Pferdeschutzhöfe 15 oder 20 Haflingerfohlen, das Stück zu gut 100 bis 130 Euro, karren die ins Ruhrgebiet m9t einem großen LKW und verscherbeln die Tiere "Rettung vor dem Schlachter" an gutmütige pferdeunkundige Stadtmenschen für 600 Ocken das Stück. Ich hatte vor Jahren 2 Stück davon hier, einer Dame ging nach 3 Monaten finanziell die Lust aus, sie war Studentin und wusste nicht, was Pferde kosten, das andere Fohlen hat erstmal der Besitzerin in den Unterleib getreten beim steigen, vielleicht hätte ein Mensch mit Pferdeerfahrung sich nicht vor das halbjährige Hengstchen gestellt, dass noch nicht kannte, am Strick zum putzen angebunden zu sein und ruhig zu stehen.

Ich selbst musste 2 rotzfreche Haflinger zur Lasagne geben, die eine hat nen Reitschüler an der Longe abgeworfen, sich umgedreht und draufgetrampelt, beide zusammen sind mehrfach mit der Kutsche durchgebrannt. Als Reitlehrer hafte ich dafür, wenn diese charakterlich nicht einwandfreien Tiere irgendwo an Menschen verkauft werden und dort einen Schaden anrichten. Ich hatte die Pferde von einem Tierpfleger, der hatte denen tolle Dinge beigebracht: In die Jacke beißen und dran ziehen zum betteln, steigen, wenns kein Lecker gibt und ähnlichen Murks, damit kein Mensch zu schaden kommt, habe ich sie in die Lasagne gegeben, da können sie noch viele Menschen glücklich machen.

Ich bleibe aber normalerweise dabei oder ein Bekannter bleibt dabei, bis sie tot sind, ich esse kein Pferdefleisch, weil Pferde meine Freunde sind, ich käme mir vor wie ein Kannibale, aber da ich anderes Fleisch esse und kein Vegetarier bin, käme mir nie in den Sinn, Pferde vor dem Schlachter zu retten. Aber auch die Abgabe von Trabern und ehemaligen Rennpferden an Hobbyreiter ist oft Geschäftemacherei, ein Hobbyreiter ist in den wenigsten Fällen in der Lage, einem temperamentvollen ehemaligen Rennpferd gerecht zu werden, und dann geht die Reise los, verkauft von einer Hand in die andere, ob das den Pferden mehr hilft als eine endgültige Lösung beim Schlachter, das bezweifle ich manchmal auch

Offline Evera

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #35 am: 22. Juni 2015, 10:13:41 »
Wie Du ja schon selbst schreibst, war das schlechte Verhalten der 'Monster-Haflinger' ja offensichtlich anerzogen!
Gebe Dir recht, dass die wohl in einem Schulbetrieb nichts zu suchen haben, aber was hat das mit, Schlachtpferde retten/ja/nein, zu tun?
Hätten die nicht auch woanders her kommen können?
Schlechte Erziehung, bzw. Inkonsequenz kann jedes Pferd verderben. Das hat doch nichts damit zu tun, dass die Tiere vielleicht irgendwann mal geschlachtet werden sollten.

Zu den Rennpferden: Da ist meiner Meinung nach ihr Ruf sehr viel schlechter, als sie wirklich sind.
Die meisten Pferde von der Rennbahn sind sehr 'artig' - ok, weshalb sie das sind, ist wieder ein anderes Thema, aber sehr
häufig sind sie sehr wohl gute Freizeit-/ und sogar Kinder/Jugendpferde.
Ich selbst habe meine Ever vor fast 20 Jahren direkt von der Rennbahn bekommen - da war ich 13!
Sie war schnell, ok, aber jederzeit händelbar. Kein einziges Mal ist sie durchgegangen, nicht mal auf dem Stoppelacker beim Wettrennen mit anderen Pferden.
Vielleicht hatte ich auch sehr viel Glück mit ihr, aber da wir auf unserem alten Hof immer wieder Traber von der Bahn hatten,
auf denen wir als Kinder geritten sind, und ich mich an kein einziges Mistvieh erinnern kann, glaube ich schon, dass man einen
guten Prozentsatz sehr wohl noch 'gebrauchen' und viel Spaß mit ihnen haben kann.

Einfach zum Metzger, dafür zumindest noch ein paar EUR bekommen, ist aber natürlich wesentlich einfacher.

Offline erfa-30

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #36 am: 22. Juni 2015, 13:51:29 »
Ich sehe es wie Evera, wohl weil ich selber einen Traberwallach habe und meine Schwester ebenfalls eine Traberdame hatte.
Beide, egal wie flotti sie auf den Beinen unterm Reiter sind/waren, zu 100% immer händelbar, verlässlich und absolut freundlich. Ich weiss, das unsere beiden eine harte Schule hinter sich hatten, und viele es auch heute noch haben...was sie zu dem gemacht hat was sie heute "immernoch" sind und einmal waren. Aber sie geben Dir alles doppelt und dreifach zurück....

Mein Wallach läßt sich bis heute (er ist jetzt 26 Jahre geworden) nicht wie andere direkt auf dem Kopf anfassen, alles muss mit ruhigen Bewegungen passieren, und er ist mega feinfühlig und aufmerksam wenn ein Mensch in seiner Nähe steht. Er ist skeptisch bei Fremden und braucht seine Zeit, aber das ist ok.
Für mich steht fest, ich werde mit Sicherheit wieder irgendwann einen Traber oder einen anderen Vierbeiner "retten", auch wenn ich dafür mehr bezahlen muss, sie sind es wert. (nicht nur die Traber sind es wert, alle anderen genauso).

Ich hatte vor Jahren mal die Möglichkeit, bei der Ankunft eines Rettungstransportes mit Haflingerfohlen dabei zu sein....ich bin NICHT mitgefahren, weil ich wußte was ich getan hätte  ^-^ und ich hätte nächtelang nicht schlafen können, weil ich an all die anderen hätte denken müssen.

Eine sehr gute Freundin hat vor 1,5 Jahren durch Zufall bei FB die Seite "Their Voice Portugal" angeklickt und schon kurz danach stand fest, sie wollte ein Pferd von dort retten. Ankaufsuntersuchung etc. pp hat sie dort vom Verein machen lassen,  und ein paar Wochen später war wieder ein Transporter voll und sie kamen nach Deutschland. Alles ungesehen, nur von den dortigen vor Ort Tierschützern eingeschätzt, und dann angeboten.
Der Wallach war in schlechtem Zustand, mager und ungepflegt und der Transport selber hat ihm nochmal den Rest gegeben.
Was eine Weide mit Offenstall doch alles bewirken kann, sie hatte Glück und bekam einen 3jährigen Wallach, der mit Menschen noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hatte. Er ist mittlerweile anlongiert, sie saß auch schon drauf und nun steht er bis zum nächsten Frühjahr wieder auf der Weide.
Ganz anders die Stute die sie 1 Jahr später von dort nahmen. Sie war da völlig anders, mißtrauisch Menschen gegenüber und schnell aufbrausend. Aber auch sie hat sich toll eingelebt....und auch das Fohlen was wenig später in der Box lag  :o erfreut sich bester Gesundheit  :hello2: Nun ist sie wesentlich gechillter  ;)

Man kann Glück haben, man kann aber auch Pech haben. Aber das kann einem auch beim normalen Pferdekauf passieren.

Ich für meinen Teil würde und werde mit Sicherheit in meinem Leben nochmal ein Pferd "retten".

Der Ferd had fier beiner, an jede seite einer,
und hatt er mal keiner,
umfallt.
Der Ferd kratzete mit die Forderhüfe
und machtete Pippi.
Der Ferd sprunktete über den Huhn sein Haus. Da hat der Fert gelacht.
Da packtete der Huhn der Ferd bei die Öhren und galopptete dafon

Offline Daufena

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Re: Schlachtpferderettung - JA oder NEIN?
« Antwort #37 am: 22. Juni 2015, 14:13:35 »
Ich habe mal unseren TA gesprochen wie das den so ist mit ungeliebten Pferden,ob die auch eingeschläfert werden durfen,als Alternative zum Metzger.Wenn ein Pferd oder auch Hund " zu gefährlich" ist im Umgang für den Menschen,würde ein TA das Tier auch einschläfern.Im Grunde darf ein TA kein gesundes Tier einschläfern aber eine plausible Begründung und man kann sein Tier zumindest den Weg zum Metzger sparen.Vielleicht über viele,viele Kilometer und das Tier ist wirklich im Himmel...