Da sich ja alle bei Facebook die Mäuler darüber zerreißen und ich mich in der Gocher Gruppe nicht dazu äußern kann, schreibe ich hier mal ein paar Zeilen.

Es ist ja das schöne an Facebook, das irgendjemand aus einer Mücke einen Elefanten macht, weil er/sie/es keine oder nicht viel Ahnung hat oder einfach die betreffende Person es nicht gut findet. Dank Facebook finden sich da mit Sicherheit zu einem Posting noch einige andere Hunderte, die vielleicht genauso wenig Ahnung haben und/oder das vielleicht nicht gut finden – das ganze nennt sich dann Shitstorm. Dann gibt’s auch noch Administratoren von Gruppen, die dann die betreffende Person aus persönlichen Gründen blockieren, dass man sich leider nicht „rechtfertigen“ oder äußern kann.
Erstmal zu der Wiese: Dank Facebook weiß nun jeder, das auf den Nierswiesen Pferde und Kühe gehalten werden. Das ist aber schon Jahrzehnte schon so, genauso auf meiner Pachtwiese, wo schon über 10-15 Jahren Ponys stehen. Da dort der Grundwasserspiegel sehr niedrig ist, drückt die Niers nach starken Regenfällen das Grundwasser hoch. Das passiert sogar im Sommer. Gottseidank liegt der Unterstand und die obere Wiese ca. 1 Meter höher, dass dort (bis auf eine kleine Senke) alles trocken bleibt.
Das ist sogar vom Veterinäramt Kleve kontrolliert worden, weil immer wieder Passanten da anrufen mit dem Kommentar „....die armen Pferde“.
Das einzige was mal vom Vet.-Amt bemängelt wurde, das in einem Jahr die Brennessel wie wild gewuchert haben und diese „beseitigt“ werden sollten.
Witzigerweise schimpfen die Passanten dann, wenn da gespritzt wird gegen JKK, Brennessel etc. wegen der Chemiekeule (vor allem die Hundebesitzer ! – denen ich schon mehrfach erklärt habe, das Hundekot in Kuhsilage bestimmt nicht optimal ist, weil sie ihre Hunde auf den Wiesen laufen und sch….. lassen).
Leider wird der trocken Unterstand von den Pferden so gut wie nie genutzt – die stehen nun mal lieber draußen, auch im strömenden Regen.
Stimmt nicht ganz – bei 30 Grad im Schatten, also im Hochsommer wird der Unterstand ab und zu wegen dem Schatten genutzt.
Nun zu den Schmuddelkindern/Ponys: Ich habe bewußt eine der hinteren, überschwemmten Wiesen offen gelassen, weil gerade der Kleine es wohl voll geil findet, im Galopp durch das Wasser zu pflügen. Auch findet er Kneipp-Wassertreten gut – er steht mit wachsender Begeisterung bis zum Bauch im Wasser. Nur mit Futter kann man ihn mit Müh und Not rauslocken.............. dementsprechend sehen die beiden dann auch meist aus.
Beide haben übrigens ihr Seepferdchen bestanden – ebenso einige Kühe meines Wiesennachbarn, die fast 5 Tage in den Fluten standen mit einem sehr kleinen trockenen Ecke (während meine die trockene obere Wiese zur Verfügung hatten).
Und wenn man sich mal die Mühe macht, die beiden zu putzen, wird sich sofort im Anschluß auf der Wiese gewälzt, am liebsten auf Maulwurfhaufen, damit man eine neue Schutzschicht bekommt.

Soll ich DAS alles unterbinden ? Ihnen den Spaß zu nehmen ?
Für Passanten, die nicht viel Ahnung haben, sind das die armen, vernachlässigten Ponys.
Deshalb war wohl auch heute Morgen die Polizei da !

Waren zwar nicht die richtigen Ansprechpartner, aber die Uniformierten haben ihre Pflicht getan. Und wie man sieht, die Nachbarschaft hält mich auf dem laufenden und hat immer ein Auge drauf.
Leider nicht immer, wenn mal wieder das Stromband durchgeschnitten wird oder die Hütte aufgebrochen wird (obwohl bis auf Pferdefutter und vergammeltes Werkzeug nix zu klauen gibt), aber ich bin auch regelmäßig Abends da. Heute Morgen hab ich dann mal Fotos gemacht, da mein Handy kein Blitzlicht oder Leuchte hat.
Da auch die Mauke hier erwähnt wurde – es ist nicht die Matsche, die bei Tinkern die Mauke hervorruft, sondern eine falsche Ernährung oder Parasiten. Ich bin da eher immer im Frühjahr/Sommer besorgt, wenn wieder alles grün wird und zuviel Wiese im „Angebot“ ist......
Link zur Mauke:
http://www.tinker-mooshof.de/gesundheitstipp/gesundmauke/Im Grunde ist es mit den engl./irischen Ponyrassen doch so: Würden wir die Tiere „artgerecht“ wie sie es in ihrem Ursprungsland gewohnt sind halten, hätte jeder Halter eines Irish Cobs, Dartmoor- oder Shetlandponys etc. das Veterinäramt am Hals. Es sind nun mal robuste Rassen die mit sehr wenig auskommen – siehe die freilebenden Dülmener. Kein Tierarzt, kein Unterstand, kein Hufschmied – so ist auch teilweise die Pferdehaltung auf den Inseln.
Das was die Iren zu wenig machen, machen wir „zum Wohl des Tieres“ viel zu viel !
Zur Info:
http://www.pferdeglueck.de/content_dir.php?id_txt=ph11101066&rubrik=3Ich hoffe mal, einiges richtig gestellt zu haben………….

PS: Bisher habe ich die Ponys bei (richtigem) Hochwasser immer eingestallt – deshalb suche ich immer noch ein „Notquartier“(eine kleine Wiese), wo ich die beiden kurzfristig für ein paar Tage/Wochen unterbringen kann. Angebote bitte per PN.
Bild 3 ist die Wälzstelle der Pferde NACH dem putzen.