aöso zunächstmal zu dem Vorhandensein von Equidenpässen beim Stallbetreiber:
In Baden Würtemberg seit fast 10 Jahren Praxis: Wer ein Pferdepension hat, gilt als gewerblicher Pferdehalter und unterleigt der Aufsicht des Kreisvetamtes, wer eigene Pferde in Eigenregie hält, muss Mindestanforderungen erfüllen, zum Beispiel eine Fortbildung gewerbliche Pferdehaltung gem FN Richtlinien, keine Ahnung von Pferdehaltung, keine eigene Pferdehaltung, so ähnlich wie Hundeführerschein bei Hunden über 40 cm, entweder Hundeführerschein oder Hund abschaffen.
Da ich als Reitlehrer und als Fahrbetrieb mit Pferdekutsche angemeldet bin, unterliegt mein gesamter Betrieb der Kontrolle des Kreisvetamtes, auch die Pensionspferde. Klar formuliert: Der Equidenpass gehört an den Stall, beim Ausreiten muss er mitgenommen werden oder aber er muss binnen 2 Stunden verfügbar sein.
Bis jetzt konnte ich mich mit dem Kreisvetamt einigen, dass es reicht, wenn eine Kopie bei mir ist und wenn der Pferdebesitzer im Falle von Behandlungen diese unmittelbar nachtragen lässt, sollte das Kreisvetamt sich darauf nicht mehr einlassen, können die den Pensionsbetrieb stillegen und die Einstallerhaltung verbieten, wenn der Stallbetreiber sich die Papiere nicht aushändigen lässt. QAndererseits darf ein Stallbetreiber keine Papiere zurückhalten, die Pferde dürfen ja ohne Papiere nichtmal zu einem anderen Stall geritten oder gefahren werden.
Was die Sache schlimmer macht: Pferde ohne Equidenpass dürfen weder gekauft noch verkauft noch eingestzellt werden, es gibt aber immer noch Menschen, die Pferde ohne Pass kaufen oder verkaufen. der richtige Weg: ein Pferd soll ohne Equidenpass bei mir eingestallt werden, also rufe ich -bevor das Pferd den Hof betritt- dfas Kreisvetamt an und beantrage eine Ausnahmegenehmigung. Die bekomme ich unter der Auflage, dass sofort bei der Einstallung Papiere beantragt werden.
Ich bin eigentlich dagegen, dass wir als Stallbetreiber den Büttel und den Hilfssheriff des Kreisvetamtes machen, aber wenn ich sehe, wie viele angebliche Pferdefreunde Böcke ohne Papiere, ohne regelmäßige Wurmkuren halten und rumgurken und wie viele Leute Pferde haben und nicht regelmäßig Futtergeld zahlen, so ist die Vorstellung, dass ich vom Kreisveterinäramt gezwungen bin, Equidenpässe zu kontrollieren schon ein erträgliches Übel, zu wünschen wäre allerdings, dass alle anderen Stallbetreiber auch Mindestanforderungen erfüllen müssen, damit endlich mal ein paar wenige Mindeststandards eingehalten werden und sich nicht irgendwelche menschlichen Gurken den Mindeststandards entziehen können.
Tierliebe und Tierschutz sind nicht dasselbe.