Ich sehe es wie Evera, wohl weil ich selber einen Traberwallach habe und meine Schwester ebenfalls eine Traberdame hatte.
Beide, egal wie flotti sie auf den Beinen unterm Reiter sind/waren, zu 100% immer händelbar, verlässlich und absolut freundlich. Ich weiss, das unsere beiden eine harte Schule hinter sich hatten, und viele es auch heute noch haben...was sie zu dem gemacht hat was sie heute "immernoch" sind und einmal waren. Aber sie geben Dir alles doppelt und dreifach zurück....
Mein Wallach läßt sich bis heute (er ist jetzt 26 Jahre geworden) nicht wie andere direkt auf dem Kopf anfassen, alles muss mit ruhigen Bewegungen passieren, und er ist mega feinfühlig und aufmerksam wenn ein Mensch in seiner Nähe steht. Er ist skeptisch bei Fremden und braucht seine Zeit, aber das ist ok.
Für mich steht fest, ich werde mit Sicherheit wieder irgendwann einen Traber oder einen anderen Vierbeiner "retten", auch wenn ich dafür mehr bezahlen muss, sie sind es wert. (nicht nur die Traber sind es wert, alle anderen genauso).
Ich hatte vor Jahren mal die Möglichkeit, bei der Ankunft eines Rettungstransportes mit Haflingerfohlen dabei zu sein....ich bin NICHT mitgefahren, weil ich wußte was ich getan hätte
und ich hätte nächtelang nicht schlafen können, weil ich an all die anderen hätte denken müssen.
Eine sehr gute Freundin hat vor 1,5 Jahren durch Zufall bei FB die Seite "Their Voice Portugal" angeklickt und schon kurz danach stand fest, sie wollte ein Pferd von dort retten. Ankaufsuntersuchung etc. pp hat sie dort vom Verein machen lassen, und ein paar Wochen später war wieder ein Transporter voll und sie kamen nach Deutschland. Alles ungesehen, nur von den dortigen vor Ort Tierschützern eingeschätzt, und dann angeboten.
Der Wallach war in schlechtem Zustand, mager und ungepflegt und der Transport selber hat ihm nochmal den Rest gegeben.
Was eine Weide mit Offenstall doch alles bewirken kann, sie hatte Glück und bekam einen 3jährigen Wallach, der mit Menschen noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hatte. Er ist mittlerweile anlongiert, sie saß auch schon drauf und nun steht er bis zum nächsten Frühjahr wieder auf der Weide.
Ganz anders die Stute die sie 1 Jahr später von dort nahmen. Sie war da völlig anders, mißtrauisch Menschen gegenüber und schnell aufbrausend. Aber auch sie hat sich toll eingelebt....und auch das Fohlen was wenig später in der Box lag
erfreut sich bester Gesundheit
Nun ist sie wesentlich gechillter
Man kann Glück haben, man kann aber auch Pech haben. Aber das kann einem auch beim normalen Pferdekauf passieren.
Ich für meinen Teil würde und werde mit Sicherheit in meinem Leben nochmal ein Pferd "retten".