Autor Thema: "Gras-Heu" füttern?  (Gelesen 16753 mal)

Duffelchen

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #15 am: 27. Februar 2013, 19:17:10 »
Selbst, wenn Raygras spät geerntet wird und demzufolge vielleicht auch weniger "Power" von den Inhaltsstoffen her haben sollte (wie jedes andere Heu auch), erschließt sich mir kein vernünftiger Grund, gutes, artenreiches, für Pferde spät gemachtes Wiesenheu durch eine "monotone High-Tech-Graszüchtung" zu "ersetzen", die eigentlich erfunden wurde, um Hochleistungsmilchvieh abzufüttern.

Bisschen Zufüttern von dem Zeug aus verschiedenen, Sinn-machenden Gründen ok, mach ich auch im Winter gelegentlich (ab und an ist ein Siloballen eher Richtung Raygras anstelle Wiesenheu), aber ich würde im Traum nicht daran denken, das einseitige Zeug NUR zu füttern.

Aber muß ja jeder selber wissen.  8)

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #16 am: 27. Februar 2013, 19:54:12 »
Das ist ein Abfallprodukt aus der Grassamenvermehrung und nicht für Hochleistungskühe geeignet ,allenfalls für trockene Kühe   ;)

Und ich würde es gern füttern wollen ,wenn man nicht so schwer dran kommen würde .
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Duffelchen

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #17 am: 28. Februar 2013, 20:44:33 »
Na dann, Mahlzeit!   8)

Und für das gute Gewissen - immerhin füttert man ja bewusst relativ einseitig - gibt man dann großzügig ein industriell hergestelltes Mineralfutter dabei, von dem man meint, daß es vielleicht von der Zusammensetzung her passen könnte...

Das hat was von "Ich ess jeden Tag bei Mäcces Burger und zum Ausgleich schmeiss ich mir Vitamin-Drops rein...!"  ;D

Neee Lettir, das überzeugt mich nicht.  8)

Da fütter ich für meinen Teil lieber gleich vernünftiges, spät geschnittenes Wiesenheu.
 
Zum "bisschen dabeifüttern" ist das "Abfallprodukt" ok, aber nicht als Ersatz für ein "Hauptnahrungsmittel" (vor allem im Winter).

Aber ich wiederhole mich, merk ich grad.  :music1:



(PS: Mir ist schon klar, daß abgeerntete Raygrasstengel nicht an Kühe verfüttert werden. Aber genau diese Sorte(n) wurden für Kühe produziert...)





Offline pferdepensionkli

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #18 am: 28. Februar 2013, 21:51:21 »

"Ich gebe meinen das seit einigen Jahren gerne dazu" und "zum mischen", das Grassamenstroh. Silageballen oder Heulageballen Raygras sind für Pferde so ca das denkbar ungeeignetste.

Abher das mit der gleichmäßigen -ausgewogenen Fütterung ist schon richtig. Artenreiches Gras von Naturschutzwiesen (ohne Kreuzjakobskraut und andere Giftpflanzen) macht so manche Krätermischung als Zusatzfutter überflüssig. Aber da Pferde nun Mal keine Widerkäuer sind und da Pferde nun Mal einen sehr speziell aufgebauten Verdauungstrakt haben, 80% der Darmflora, die zu einer gesunden und ordnungsgemäßen Verdauung nötig sind, sind spezill aufs Futter ausgerichtet. Wenn ich die Pferde umstelle von Mais auf Hafer oder von Gerste auf Mais, gehen bis zu 80% der Darmflora kaputt und bauen sich in den nächsten 5 bis 8 Wochen speziall auf das neue Kraftfutter abgestellt wieder auf. Also in Grassamenstroh alleine ist zu wenig drin als Alleinraufutter, zwar haben Gras, Heugras, Grassamenstroh und die Heuarten den gleichen Aufbau, daher ist eine Umstellung nicht so krass wie von Mais auf Getreide oder so, aber es fehlt dem Grassamenstroh tatsächlich hier und dort etwas an Mineralien und Nährstoffen. Zugabe von schwach mineralisiertem Fertigfutter (basiet oft auf Grünkernmehrbasis pelletiert) mag eine Lösung sein. Zugabe von Rosinen, Bananen und weiterem Powerfutter in manchen Müslis ist eher kontraproduktiv. Pferde als Steppentiere brauchen wenig Eiweiss und strukturreiches Futter, da war hier Mal ein Verweis auf einen Futterartikel, den ich ganz gut fand, so eine Banane im Monat kann ein großes Pferd wohl verstoffwechseln, ohne Schaden zu nehmen. Aber in dem Zeugs (mit Früchten agereichertes Müsli) und in Bananen ist zu viel Eiweiss, wir Menschen finden es lecker und kaufen es den Pferden, weil wir unseren Geschmack auf die Pferde übertragen, die fressen es auch supergerne, weil es süß und lekker ist, aber Banene ghören genausowenig ins Pferdefutter wie Rindfleisch, Pferde sind nicht nur Pflanzenfresser, sie sind auch Raufutterfresser, würde zu ihrer natürlichen Nahrung die Banane gehören, hätten sie 4 Hände und würden von Baum zu Baum klettern. Also oft Futterwechsel ist anders als bei uns (heute essen wir Nudeln, morgen Reis, übermorgen Kartoffeln, damit wir mal nen anderen Geschmack kriegen) für Pferde eher ungesund, die nehmen erstmal ab, weil sie die Futterumstellung so schnell nicht verpacken und das neue Futter nicht sofort richtig verstoffwechseln können.  Also Grassamenstroh als Alleinfutter geht tatsächlich nur mit etwas Zufütterung von Mineralien auf Dauer, aber zum zufüttern zB im Frühjar bei Anweisung kann es Durchfall vorbeugen oder zumindest verringern und Zufüttern von "Billigmineralien" in Pelletsform oder schwach mineralisiertem Kombi ist vielleicht eine Ausgleichsmöglichkeit, wenn man auf nur Grassamenstroh umstellt. Müsli ist das Unwort für teuer, hat die Futtermittelindustrie erfunden, so ähnlich wie Bio, hat die Lebensmittelindustrie erfunden.

 

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #19 am: 01. März 2013, 10:56:01 »
Ist schon klar das man es nicht allein füttern kann ,aber darum ging es auch garnicht .Als Raufaserliferant ist es bestens geeignet besonders wenn im Frühjahr das Gras schön fett ist .Da würd ich lieber das statt Stroh füttern .

Die Frage war ob es ein gutes Futter und für Pferde geeignet ist .Und das kann man mit Ja beantworteten .
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Offline Daufena

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #20 am: 02. März 2013, 12:02:04 »
Also unser Bauer hatte schon immer Raygras gemacht.Die Pferde haben es auch immer gern gefressen,doch als wir vor 2 Jahren das Wiesenheu von meinem Schwager mit gefüttert haben mögen sie das Raygras kaum noch.Seit gestern füttern wir für ein paar Tage wieder Raygras bis mein Schwager die nächste Heulieferung bekommt.Heute nachmittag werd ich mal sehen ob sie alles gefressen haben oder lieber das Stroh geknabbert haben.

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #21 am: 02. März 2013, 12:36:41 »
Raygras Heu oder das von der Grassamenvermehrung?
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Offline Daufena

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #22 am: 03. März 2013, 18:25:24 »
Raygras laut Bauer.

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #23 am: 03. März 2013, 19:03:58 »
Ich blick hier grad nicht mehr durch, was kann ich nun verfüttern und was sollte ich nicht?

Offline Daufena

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #24 am: 03. März 2013, 19:42:26 »
Daufena hat übrigens jetzt wieder alles aufgefressen.Am Anfang von Winter mochte sie das selbe Heu kaum anrühren.Yankee streut sich selber damit ein... Mittwoch kommt wieder Wiesenheu.
Aber dennoch-ist es jetzt gutes oder eher schlechtes Heu.Mal fressen,mal nicht... :gruebel1:

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #25 am: 03. März 2013, 19:56:36 »
Ich blick hier grad nicht mehr durch, was kann ich nun verfüttern und was sollte ich nicht?

Wenn du das bekommst was bei der Grassamenvermehrung abfällt ,sollte dein Liferant wissen ,dann kannst du das wunderbar mit Heu mischen ,statt Stroh .z.B

Das Futter ist dann sehr Raufasereich ,mit wenig Power drin .

Wenn es aber reines Raygrasheu ist ,wäre nicht gut für ein leichtfuttriges Pferd ,weil da ist viel Power drin .

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Duffelchen

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #26 am: 04. März 2013, 11:53:15 »
Ich würd da ---> bei kleinen dicken Ponys <---  einfach die Finger von lassen, dann braucht man sich keine Gedanken drum machen, obs gut ist oder nicht.  8)

Bisschen was zu lesen, vor allem ab Seite 85:

http://statictypo3.dlg.org/fileadmin/downloads/dates/graeser/fachtagung47.pdf


Kurzer Auszug:
Zitat aus
47. Fachtagung
des DLG-Ausschusses
„Gräser, Klee und Zwischenfrüchte“
Züchtungsperspektiven und Saatgutproduktion bei Gräsern, Klee und Zwischenfrüchten
Vorträge der Fachtagung vom 5 und 6. Dezember 2006 in Fulda

Die höchsten in einem Einzeljahr gemessene Fruktangehalte bei Deutschem Weidelgras lagen um 14% i.d.TM. Zwischen frühem und spätem Schnitttermin waren keine Unterschiede zu erkennen; allerdings traten jahresbedingte Einflüsse in einzelnen Versuchsjahren auf. Ein Einfluss der Reifegruppe auf die Fruktangehalte konnte nicht nachgewiesen werden, in allen drei Reifegruppen des Deutschen Weidelgrases lagen vergleichbare Fruktankonzentrationen vor.


Wie ich schon vermutet habe, is also egal, ob die Samen ab sind oder nich... das Fruktan wohnt ja hauptsächlich im Stengel und in den Blättern.... oder verstehe ich das jetzt falsch??
« Letzte Änderung: 04. März 2013, 11:59:11 von Duffelchen »

Duffelchen

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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #27 am: 04. März 2013, 12:29:12 »
Auch ein sehr interessanter Artikel rund ums Heu allgemein:

http://www.ifp-lengwenat.com/downloads/heubeurteilung.pdf

Darin steht der Euch allen bekannte Satz:

Für jedes Heu gilt der Grundsatz, je später geschnitten, desto mehr Rohfaser, weniger Eiweiß und weniger Energie!

Allerdings haben die Grassorten Raygras/Dt. Weidelgras etc. vom Grundsatz her schon mehr Power drin als normales Wiesenheu.  8)


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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #28 am: 15. Juli 2013, 21:47:35 »
Yvie hast du das futter genommen oder nicht und wenn ja wie ist die qualität und wenn nicht hätte der jenige noch was davon ?  Ich bräuchte was davon wohl nicht viel .einen ballen eventuell
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Re: "Gras-Heu" füttern?
« Antwort #29 am: 16. Juli 2013, 15:55:15 »
Huhu Lettir, habe das genommen, mein Bauer mit die Qualität wäre gut, er hat glaub ich auch noch was... kannst ja mal vorbei kommen und dir ein Bild machen, hab noch nen halben Ballen offen, sollte das für dich ok sein können wir bestimmt rüber gehen/fahren...