Bei unserer ewigen Baustelle, unserer französischen Bulldogge haben wir auch mal versucht zu barfen.
Er hatte ebenfalls entzündete Ohren, Milbenbefall, incl. Jucken und Pfotenlecken/knabbern ohne Ende.
Er kam abgemagert und in schlechtem Zustand zu uns und die Milben machten sich in Windeseile breit.
Der Hund war ein Haufen Elend.
Wir haben alles, aber auch restlos alles ausprobiert, was man an Futter ausschliessen kann,
woran es bei ihm hat liegen könnte.
Über ein Jahr haben wir rumgehampelt und die sicherlich gutgemeinten Ratschläge zu Barfen immer vor uns hergeschoben.
Dann bin ich doch irgendwann mal langsam, damit angefangen und habe Minischrittchenweise umgestellt.
Es war eine Katastrophe!
Nicht nur, das mich Herr Bully angesehen hat, ob ich völlig durchgeknallt wäre.....nein....
Er hat sich richtiggehend geekelt und mocht da gar nicht dran.
Nicht jeder Hund ist ein reiner Fleischfresser. (Hunde sind auch eigentlich Allesfresser)
Wir haben schmerzhaft erfahren müssen, das unser und bestimmt auch noch ganz viele andere Hunde,
die über zig Generationen weit, weit weg vom Wolf sind,
einfach kein Barfen vertragen und es auch nicht wollen.
Sich gar vehement dagegen wehren!
Unser armer kleiner Bully war krank und elend vor lauter "Ihhhh....ich will das aber nicht"
und hat dann, als er sich endlich überwunden hatte, es doch mal zu fressen,
sowas von Durchfall bekommen und meistens (man probiert ja mehrere Fleischsorten aus) alles wieder ausgebrochen.
Das solche Mengen aus so einem kleinen Hund kommen, hielt ich für fast unmöglich!
Er lag mit Elendsmiene in seinem Körbchen und ihm war schlecht und er war sowas von bestürzt,
das er sowas fressen musste.
Ich wollte eisern durchhalten.
Hatte man mich doch überzeugt, das es einfach nichts Besseres gibt
und die Umstellungszeit sicher vorübergehen würde und er dann an Lebensqualität gewinnt!
Aber es war schlichtweg unmöglich. Er wollte und er KONNTE es einfach nicht fressen und vertragen!
Danach lag ein langer Weg vor uns, den armen Kerl wieder an Futter überhaupt zu bekommen.
Er wollte gar nichts mehr fressen und hatte abgenommen und sich vor allem geschüttelt.
Das war seiner Grunderkrankung nicht gerade förderlich.
Schulmedizinische Behandlung der Ohren und Mittel zum Baden haben dann geholfen.
Wenn ich merke, er fängt an zu jucken, wird er mit dem Mittel gebadet.
Die Ohren kontrolliere ich alle paar Tage. Bis jetzt ist Ruhe.
Barfen mag ja für manche das Non plus Ultra sein, aber sicherlich nicht für jeden Hund!
Ausserdem muss das Fleisch schon sehr hochwertig sein, denn sonst geht der Schuss nach hinten los.
Es gibt Studien, die sich ganz klar belegen, was alles in noch so gutem Fleisch ist, was sicherlich kein Hund gebrauchen kann...........
Barfen? Nie wieder!