Autor Thema: Ich bin entsetzt  (Gelesen 6835 mal)

Offline Jessy

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Ich bin entsetzt
« am: 14. August 2011, 08:29:15 »
Mit Entsetzen habe ich erfahren,dass es immer noch Bauern gibt,die ihre Hofkatzen nicht kastrieren sondern ihre Jungen entsorgen.
Ich kenne das aus meiner Kindheit von der alten Generation,nicht meinen Eltern.Wir haben die Kleinen unterm Mist miauen gehört und ausgegraben.Sie waren noch nicht mal tot!
Sie wurden gegen die Wand geworfen.....und das wird heute auch noch so praktiziert!!!
Wie könnte das zum Thema bei den Landwirten gemacht werden?Es bringt ja nichts,wenn wir hier nur etwas schreiben,wie schrecklich es ist.Was können wir tun?
Wenn nicht jetzt,wann dann?!

Offline Follyfoot

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #1 am: 14. August 2011, 09:07:08 »
DAS Thema ist genau das, was mich am frühen Morgen schon zur Weißglut bringt!
Was wir tun können?
Nichts! Aufklärung kann man sich da sparen.... Nützt nix.
Das ist auch nicht nur das Problem von den alten Bauern.
Die jungen sind auch nicht viel besser.
Es gibt zwar überall solche und solche, aber mal ein Beispiel:
Ein Bekannte von uns, Nachbarbauer vom elterlichen Hof meines Mannes.
Jäger (sowieso....) Aber selber auch Vater, Reiter und eigentlich ganz nett.
Erzählt mir vor ein paar Jahren:
"Wie, ihr habt die Katzen im Haus? Die sollen doch verdammtnochmal draussen Mäuse fangen!"
(Ich denk' noch.... naja...o.k.)
Dann:
"Wenn die nix fangen müssen se halt hungern, wenn 'se das nicht tun,
verrecken die dann eh schon von selber....
Eine Katze die keine Mäuse fängt, da kann ich eh nichts mit tun."
(Meine Augen wurden kleiner, der Kamm schwoll langsam an....)
Auf meine Frage, woher er denn dann andauernd neue Katzen herbekommt
(er hat immer jede Menge verrotzte, magere arme Kreaturen rumlaufen) kam dann:
"Och, die vermehren sich ja von selber...."
Ich sprach dann noch das Thema Kastration an und spätestens da, ging's rund!
"Kastrieren? Geld für Katzen ausgeben?
Woher kommen denn dann neue, wenn ich sie brauche?
Ich glaub' es geht los!
Letzte Woche hab' ich auf'm Heuboden noch welchen gefunden.
Die hatten die Augen schon los und haben da oben rumgetobt und alles vollgeschissen.
Ich hab ne halbe Stunde gebraucht, bis ich die Brut tot hatte.
Die hauste zigmal gegen die Wand, bis die endlich kaputt sind.
Auf manchen musste ich drauftreten.............."
Tja, auf dieser Familienfeier bin ich dann tatsächlich ausgerastet
und hab' im unverblümt und (laut) meine Meinung ins Gesicht gesagt.
Ich könne gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte...............

Leider ist das immer noch auf vielen Höfen die Regel, nicht überall, aber oft.
Guckt euch mal die Hundehaltung an.
Hofhunde sind ein Thema, die Jagdhunde ein anderes
(Solange sie zur Jagd taugen....)
Ich könnte zu dem Thema Bücher schreiben, wenn's nicht so an die Nerven ginge!

Selbstverständlich hab' ich dem Herrn einen netten Besuch besorgt, der
ziemlich Ärger beschert hat.........
(\__/)
(~v~)
(..,,..)\ Ein Uhu kommt selten allein...

hiete

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #2 am: 14. August 2011, 09:27:19 »
ich denke auch das man da leider leider nichts erreicht bei den Landwirten die so denken, ja und Danke für den netten Besuch, was auch immer er bewirken wird bei dem beschriebenen Landwirt.

Offline Skila

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #3 am: 14. August 2011, 09:36:24 »
Man kann bei diesen Leuten einfach nur die Katzen wegfangen. Auch Katzen haben das gleiche Recht auf diesem Planeten zu leben, nicht nur die Bauern, die alle Tiere zu ihrem Lebensunterhalt ausnutzen. (Wobei wir alle natürlich da auch mitmachen, denn würden wir weniger Fleisch essen, bräuchten wir nicht soviele Tiere und könnten diese immer größer werdende Massentierhaltung stoppen!!! Hier kann halt jeder auch selber aktiv werden - nur damit haben es ja die meisten Menschen nicht - lass mal andere machen!)

Es gibt zur Zeit ein Projekt von den Städten und Gemeinden. Sie übernehmen aus öffentlichen Mitteln Gelder zur Kastration. Geht über offizielle Vereine, z.B: Samtpfote in Bienen. Die Katzen müssen gefangen werden und dann an diesen Stellen wieder ausgesetzt werden, damit sie dort weiterleben.

In Bocholt haben sie diese Aktionen schon länger gemacht, z.B. auf Friedhöfen und anderen öffentlichen Plätzen. Dort nahmen die Katzenpopulationen überhand.

Also: Wer mithilft beim Einfangen und zum TA fahren, hat gute Chancen Hilfe zu bekommen. Infos dazu gibt es im Katzenhaus in Bienen
http://katzenschutzverein-samtpfote.de/

Offline Sepia

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #4 am: 14. August 2011, 09:40:27 »
Ich denke, das einzige was man machen kann, ist sich nen Hof aussuchen, mit dem Bauern flirten, ob man sich seiner Katzen mal annehmen darf, alles einfangen, was man bekommen kann, es kastrieren lassen und ggf. zurückbringen.

Solange die Bauern selber das Geld net ausgeben müssen, ists ihnen meist egal - Problem sind halt einfach die Kosten und das wird wohl auch für unsereins das Problem sein, denn wenn man net grad nen guten Deal mit nem netten TA macht oder sich zum Helfen mit einer Tierschutzorga zusammentut, muss man sie bei solch einer Aktion selber tragen.

Offline Kerha

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #5 am: 14. August 2011, 10:01:11 »
Das ist aber nicht nur mit den Bauern so...

Es gibt genug "Tierschützerinnen", die Katzen anfüttern, weiter füttern, aber für Behandlung und Kastration fühlen sie sich dann nicht zuständig. "Die armen Tiere müssen doch etwas zu fressen haben" und wenn sie sich fleißig vermehren, und man sie darauf anspricht, sie doch bitte kastrieren zu lassen, kommt dann "Sind doch nicht meine, ich füttere ja nur" und "Das Geld habe ich nicht dafür".

Stattdessen sollten sie mal lieber weniger Futter kaufen, sondern das Geld dafür ausgeben, entsprechende Kastrationen durchführen zu lassen.
Wo ich bin, ist das Chaos, aber ich kann nicht überall sein.
Hauptsache hier: http://www.weltbestespony.jimdo.com

Offline Lettir

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #6 am: 14. August 2011, 10:18:25 »
 :tickedoff: :tickedoff: :tickedoff: :tickedoff: :tickedoff:ganz genau Danke Kerha ....immer sind es die bösen Bauern .es kann jeder sein ,der liebe Nachbar von nebenan der Klassenlehrer oder die Kassiererin im Supermarkt .

Selbst Kinder schrecken in der heutigen Zeit nicht davor zurück Tiere zu quälen ................................sicher ist es in jedem fall schlimm ,egal ob Beamter,Verkäufer oder Landwirt und wenn man die möglichkeit hat zuhelfen dann sollte man das auch tun .
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Offline Nakema

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #7 am: 14. August 2011, 10:23:45 »
Ich fange von genau SOLCHEN Höfen die Katzenkinder weg. Sie werden von mir auf meine Kosten
tierärztlich behandelt. Immer gegen Flöhe und Würmer, oft genug auch wegen Katzenschnupfen,
es waren auch schonmal Nabelbrüche dabei  :-\ so eine OP haut dann mit 60 Euro ein tiefes
Loch in die Tasche...

Ich "verkaufe" die kleinen Zwerge wenn sie sich erholt haben für 20 Euro/Stück (unter anderem
hier im Forum  ;) ) und von diesen Einnahmen lasse ich die Katzenmütter kastrieren und decke
einen Teil meiner Tierarztkosten. Letzte Woche habe ich noch etwas über 330 Euronen bei dem
Tierarzt meines Vertrauens für genau diese Dinge gelassen *seufz*. Etwas über 60 Tacken habe
ich mal wieder aus eigener Tasche berappt.

Anfangs hatte ich etwas Sorgen, daß ich auf den ganzen Katzenkindern sitzen bleibe. In meinem
aktivsten Jahr waren es über den Sommer verteilt etwas über 50 (in Worten FÜNFZIG) Welpen.
Aber übers Internet und Kleinanzeigen im Käseblättchen finden sich immer wieder nette Menschen.
Und nicht jeder bekommt von mir eine Katze!!! Manchmal versorge ich die Miezen einige Wochen
bis sich ein neues Herrchen oder Frauchen findet.

Aus diesem Grund freue ich mich auch ganz besonders über Eure Catsan-Hilfe...  O0

JEDER kann etwas tun. Und wenn es nur das ist, daß man an den richtigen Stellen "Bescheid" sagt.
Ich arbeite gerne mit Samtpfote zusammen und nehme denen teilweise Sorgenkinder ab. Und ich
kann Skilas Beitrag nur bestätigen: Dort ist man mit Herz und Verstand bei der Sache.

@Lettir: leider habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, daß sich viele Bauern wirklich einen
Schei...dreck um ihre Katzen scheren. Ja - es gibt auch andere Vollpfosten - aber meistens werde
ich auf Bauernhöfen um Hilfe gebeten (und nicht von den Bauern selber!!!)
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Offline Lettir

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #8 am: 14. August 2011, 11:27:56 »
Das liegt daran weil in den normalen haushalten kaum eienr mitbekommt wenn da die mietze junge bekommt und diese dann im wasserbottich landen ,oder die nachbarn was nettes füttern damit die mietze nicht mehr im vorgarten scheiss.


ich sag auch nicht das es nicht Bauern gibt die das so machen ,aber von der sorte gibt es in jeder sparte leute .die ihre katze nicht kastrieren und wenn die dann tragend ist, hilft die regentonne :-\ :-\ :-\ :'( :'( :'(

man kann halt nur da helfen wo man es mitbekommt
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Offline dina09

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #9 am: 14. August 2011, 13:03:56 »
Und wieso kriegt man das bei den Bauern mehr mit als bei normalen Hauhalten???  :crazy2: :crazy2: Das versteh ich nu nicht.

Offline Jessy

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #10 am: 14. August 2011, 16:13:13 »
Auf so einem Hof leben die Katzen quasi im Hintergrund.Keiner interressiert sich dafür,wie es ihnen geht.
Ich denke in Haushalten haben sie überwiegend Familienanschluß,schwarze Schafe sind (ich hoffe)die Ausnahme.
Mein Gedanke ging dahin,ob es nicht eine Pflicht geben könnte zum Sterilisieren.
Gefundenen Kätzchen zu helfen find ich toll,aber was ist mit denen,die nicht das Glück haben?Und wieviele sind es wohl im Jahr,wenn eine Katze drei mal wirft?
Wenn nicht jetzt,wann dann?!

Volcana

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #11 am: 14. August 2011, 18:23:10 »
Also bei uns auf dem Land ist das auch noch so...ich finde dafür echt keine Worte. Du wirst die Bauern aber definitiv niemals belehren können, die tun was sie wollen.
Bei denen ist es ein Vieh, kein Tier was man lieb hab. Unnatürliche Auslese, der Natur etwas auf die Sprünge helfen....
Ich ertrage das auch nicht, dafür sollten sie absolut bestraft werden  :(

Offline WistfulSloth

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #12 am: 14. August 2011, 20:15:16 »
die Bauern tun nicht was sie wollen. Aber wenn du schon von Kindesbeinen auf lernst, dass Tiere entweder einen Nutzen für den Betrieb haben müssen oder eben sterben müssen, dann lernst du so schnell auch nicht umzudenken. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Es mag immer Ausnahmen geben aber das ist doch nun mal das, was die gelernt haben. Natürlich ist es sehr traurig und ich heiße es bei weitem nicht gut, und sicher muss man da Aufklärung betreiben. Doch bei Jungbauern sieht man das (zumindestens hier) eher selten, sind ja meist die der alten Schule, die so etwas tun... und die wollen sich oft nicht belehren lassen bzw denen fehlt es auch oft am Geld um eine Kastration zu bezahlen und Leute wie Nakema gibt es leider viel zu selten.

°Inokaas°

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #13 am: 14. August 2011, 21:23:01 »
den kätzchen bei meinem freudn auf dem bauernhof geht es eigendlich recht gut,  also verhungern tuhen die nicht, die haben ihr eigenes pfännchen wo sie jeden tag frische milch bekommen ( ja ich weis lactose ist nich super für katzen) aber tot hab ich da noch keine gefunden, ich sehe oft tauben die die gefangen haben, nach der kuh geburt fressen sie die nachgeburt, nur das mit dem vermehren, das ist sone sache mhm.. der vater von meinem freund hat mich heute noch gefragt ob ich keinen kenne der babykatzen braucht, da sind zurzeit wieder einige =(

Offline Skila

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Re: Ich bin entsetzt
« Antwort #14 am: 14. August 2011, 22:28:28 »
Lettir,
es gibt sicherlich auch Bauern, die da anders denken (deine Chefin z.B.). Aber leider ist es bei den meisten Bauern so, daß Katzen nichts wert sind und ein Überbestand teilweise wirklich brutal entsorgt wird. Und sicherlich gibt es auch Tierschützer, die meinen, Tierschutz bestehe nur aus Füttern. Ausnahmen bestätigen die Regel!

Wie schon gesagt: Wie in allen anderen Bereichen auch ist bei diesem Thema Eigeninitiative gefragt! Nicht nur entsetzt sein und rumbrüllen! Selber aktiv werden, anzeigen wo es Katzen gibt, die nicht kastriert sind und dann bitte auch helfen, diese einzufangen und wieder auszuwildern nach erfolgter Kastration.

Auch ich kann nur bestätigen, daß man bei der Samtpfote wirklich mit Herz und Verstand und ganz viel persönlichem Engagement der Ehrenamtlichen dabei ist. Und wer fragt, bekommt auch immer eine ordentliche Antwort und auch Hilfe.