Autor Thema: Umstellung Eisen - Barhuf  (Gelesen 4083 mal)

Offline Kerha

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Umstellung Eisen - Barhuf
« am: 06. November 2016, 09:33:28 »
Hallo, Ihr Lieben,


wie sind Eure Erfahrungen mit Umstellung von Eisen auf Barhuf?

Ich wollte mal ganz früher, so etwas vor 12 Jahren von Eisen auf Barhuf umstellen. Mein damaliger Schmied nahm die Eisen ab, bearbeitete die Hufe und wir versuchten es ohne Beschlag. Nach 3 Tagen ließ ich den Schmied wieder kommen, da mein Pony sowas von lahmte und fühlig lief (und das auf weichem Boden!), daß ich wieder Schuhe haben wollte. Aufgrund schlechter Hufqualität und Kutschefahrten habe ich dann von weiteren Versuchen abgesehen.

Viele Jahre lief es mit immer teureren Beschuhungen (Einlagen, speziellen Polsterungen) und Versuchen zum Trachtenaufbau, zusätzlichen Huf-Präparataten, weiter. Dabei muß ich wohl sagen, daß mein Schwarzer aber auch gut damit lief. Keine Lahmheiten, die Hufqualität wurde langsam besser, aber sie wurde nie total gut.

Dann verstarb mein Schmied und ich wechselte zu Klaus Wüsthoff, der dann radikal alle Sondersachen wegließ und nur mit Eisen beschlug - und siehe da, er lief weiter sehr gut. Prima, das erfreute natürlich auch meinen Geldbeutel!

Dann hatte mein Pony im letzten Jahr eine Auszeit von 4 Monaten, die es auf der Weide mit gelegentlichen Ausritten verbringen konnte. Da dachte ich mir - wenn nicht jetzt, wann dann und probierte nochmals einen Anlauf zum Barfußlauf und ließ die Eisen abnehmen.
Erfreulicher- und erstaunlicherweise wurden die Hufe in kürzester Zeit knallhart!
Als dann nach 4 Monaten Klaus wieder an die Hufe kam, war er sehr erfreut und bearbeitete weiter barhufmäßig.
Und nun läuft das weltbeste Pony seit 1 Jahr problemlos barhuf! Ich habe ihm im Frühjahr für steinige Böden und Kutsche dann Hufschuhe gekauft, so daß er da auch weiter keine Probleme bekommt. Ab und zu bricht Hornwand aus, das wird dann rund geraspelt, aber der Schmied ist durchgehend sehr zufrieden mit der Entwicklung!

Warum die erste Umstellung nicht klappte? Ich denke, daß da doch eine fehlerhafte Bearbeitung des Schmiedes vorlag, der normalerweise keine Barhufer macht. Auch waren die Hufschuhe noch nicht so ausgereift, daß sie für mich eine echte Alternative gewesen wären.

Auf jeden Fall bin ich mit der jetztigen Hufsituation mehr als zufrieden, an der Hufschuhsache arbeiten wir noch (sitzen vorne bombig, aber hinten gehen sie vollständig im Galopp flöten. Habe jetzt Einlagen dafür bekommen, werde ich nächstes Jahr im Urlaub - da sind die höchsten Beanspruchungen  ;) - ausprobieren, ob das besser sitzt)


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Offline robin

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #1 am: 06. November 2016, 11:56:28 »
Also früher hatte ich auch Eisen beim ersten Pferd, da wußte ich aber nich so viel darüber was Eisen machen und wofür man sie braucht, hab dieses Pferd damals mit Eisen übernommen. Hab ihn dann aber nach ca 1 Jahr auf Barhuf umgestellt, ohne Probleme.
Die Frage wäre für mich heute eher, warum eigentlich Eisen wenn es nicht nötig ist, wobei dann die Frage wäre, wann wären Eisen überhaupt nötig.
Unsere laufen Barhuf und das schon seit Jahren, wir sind zufrieden, haben aber auch einen guten Schmied nach langem Suchen gefunden.
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Offline molly

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #2 am: 06. November 2016, 21:23:34 »
Ich bin ja auch der absolute Barhuffan . Mein Hufschmied meinte wenn er welche hat die umstellen wollen , läst er die Hufeisen so lange dran wie nur irgendwie möglich um dann Material zum dran arbeiten zu haben .
Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin .

Offline erfa-30

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #3 am: 07. November 2016, 10:39:49 »
Also früher hatte ich auch Eisen beim ersten Pferd, da wußte ich aber nich so viel darüber was Eisen machen und wofür man sie braucht, hab dieses Pferd damals mit Eisen übernommen. Hab ihn dann aber nach ca 1 Jahr auf Barhuf umgestellt, ohne Probleme.
Die Frage wäre für mich heute eher, warum eigentlich Eisen wenn es nicht nötig ist, wobei dann die Frage wäre, wann wären Eisen überhaupt nötig.
Unsere laufen Barhuf und das schon seit Jahren, wir sind zufrieden, haben aber auch einen guten Schmied nach langem Suchen gefunden.

Ich sehe das genauso, warum eigentlich Eisen?
Wir haben auch jahrelang einen Hufschmied gehabt, und waren sehr zufrieden.
Dann kamen aber Risse in den Vorderhufen bei meinem Pony, so schlimm das sie ausgefräst werden mussten, weil sich dort
Bakterien sammelten und es faulte. Dies sollte ich mit Eisen korrigieren lassen, die den Huf zusammendrücken würden, dagegen wehrte ich mich aber.
Der Wallach meiner Schwester hatte jahrelang vorne Eisen, weil auch hier der Schmied sagte das mit dem Horn barhuf absolut nicht möglich wäre und er Risse bis in den Kronrand hatte.
Eine Freundin ist Huforthopädin nach Birnat und hatte sich die Hufe zwischendurch immer angesehen, und ihre Diagnose war einfach eine falsche Stellung, die Druck auf den Huf ausübt, weshalb die Risse nicht zuwachsen können.

Also entschieden wir uns für die Barhufbearbeitung unserer Freundin.
Sie nahm die Eisen bei dem Pferd meiner Schwester ab, und er lief sehr fühlig.
Das dämpften wir die ersten Tage mit Pampers und ließen ihn auch nur auf Sand und Wiese laufen.
Hufschuhe waren als letzte Instanz auch geplant. Langsam stellte sie die beiden Monat für Monat um, und
bei beiden Wallachen sah man binnen 6 Monaten schon, das die Risse vom Kronrand runter verschwunden waren.
Und 1 Jahr später, nachdem der Huf die Zeit hatte komplett runterzuwachsen, waren alle Risse weg und die Hufe wieder formstabil und fest.

Seit dem (jetzt fast 3 Jahre) laufen alle meine Pferde barhuf und ich würde nie wieder umstellen....außer natürlich es geht nicht anders.


Der Ferd had fier beiner, an jede seite einer,
und hatt er mal keiner,
umfallt.
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Da packtete der Huhn der Ferd bei die Öhren und galopptete dafon

Offline Kerha

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #4 am: 08. November 2016, 10:22:26 »
Ich denke, man kommt um Eisen nicht herum, wenn man viel Kutsche fährt oder täglich 2-4 Stunden im Gelände auch mit Kieswegen und asphaltierten Wegen (Reiterhof in der Saison z.B.) unterwegs ist.

Und vielleicht auch bei diversen Hufproblemen kann es durchaus angebracht sein.


Und was bei allem ja wichtig ist: man hat einen guten Schmied / Hufbearbeiter!!!
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Offline erfa-30

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #5 am: 09. November 2016, 08:02:49 »
Ich denke, man kommt um Eisen nicht herum, wenn man viel Kutsche fährt oder täglich 2-4 Stunden im Gelände auch mit Kieswegen und asphaltierten Wegen (Reiterhof in der Saison z.B.) unterwegs ist.

Und vielleicht auch bei diversen Hufproblemen kann es durchaus angebracht sein.


Und was bei allem ja wichtig ist: man hat einen guten Schmied / Hufbearbeiter!!!

Ja da hast Du Recht, und ganz ausschließen würde ich das auch niemals.
Ich würde barhuf immer einem Eisen vorziehen, aber es gibt Gründe, wo Eisen manchmal einfach die Beste Lösung sind,
evtl. manchmal sogar die Einzige.

 
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Offline Nakema

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #6 am: 09. November 2016, 13:02:01 »
Als ich Ranja vor über 20 Jahren gekauft habe, war sie rundum beschlagen. Am alten Stall mußte ich ca. 15 Minuten durchs Dorf - über Asphalt - reiten, um in den Wald zu kommen. Aber schon nach kurzer Zeit war mir klar, daß ich selber über mein Pferdchen bestimmen möchte und habe mir einen eigenen kleinen Offenstall gesucht, der dann auch noch näher am Wald lag!

Schon nach kurzer Zeit habe ich die hinteren Eisen abnehmen lassen. Das war völlig problemlos und ich konnte einfach weiter reiten. Nachdem die Nagellöcher runter gewachsen waren, bekamen die hinteren Hufe eine perfekte Qualität und ich habe niemals wieder über Beschlag nachgedacht. Mit den vorderen Eisen war ich vorsichtiger. Da hatte ich schon öfter gehört, daß die Pferde diese Umstellung nicht so einfach verpacken. Also einen schönen Herbsttag (weicher Boden, noch kein Bodenfrost) abgewartet und ab mit den Eisen und Ranja für eine Woche mal einfach weg gestellt. So gab es keine Auffälligkeiten. Als ich dann aber nach einer Woche mit ihr spazieren gehen wollte, lief sie auf befestigtem Boden (Asphalt) keinen einzigen Meter!

Sofort den Schmied um Rat gebeten und als er Abends kam, stellte er "warme" Hufe fest. Dann aber am gleichen Tag wieder die Eisen drauf! Schon 48 Stunden später ging es Ranja wieder gut. Puh...

Erst im nächsten Frühjahr (weicher Boden) den nächsten Versuch gestartet. Dabei eigentlich nichts anders gemacht als im Herbst, aber beim 2. Versuch klappte die Umstellung völlig problemlos. Seitdem läuft Ranja "unten ohne". Als die Herren vom Forst in den letzten Jahren begonnen haben die Waldwege mit Bauschutt (Fliesenreste  :o ) und Schotter zu sanieren, lief Ranja sehr fühlig. Da haben wir mit Renegade Hufschuhen (nur vorne) ganz easy gegen arbeiten können.

Grundsätzlich denke ich, wenn der liebe Herrgott gedacht hätte, daß die Zossen Eisen brauchen, dann hätte er ihnen welche mitgegeben  ^-^

Fehlstellungen und medizinische Notwendigkeiten sind da natürlich ein ganz anderes Kapitel !!!
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Online Kirel

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #7 am: 09. November 2016, 13:08:06 »
Zitat
Grundsätzlich denke ich, wenn der liebe Herrgott gedacht hätte, daß die Zossen Eisen brauchen, dann hätte er ihnen welche mitgegeben

Das war vor der Erfindung von Asphalt und Beton...

Offline Kerha

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #8 am: 09. November 2016, 17:55:04 »
und vor der Erfindung zusätzlicher Belastungen durch Reitergewicht  ;)
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Offline robin

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #9 am: 10. November 2016, 07:56:02 »
Wie oft laßt ihr eigentlich eure Barhufer so zur Pediküre?
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Offline Nakema

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #10 am: 10. November 2016, 09:00:01 »
Das mach ich schon von der Optik abhängig. Nach Gefühl. Das kann im Sommer schonmal alle 6 Wochen sein, im Winter aber auch erst nach 12 Wochen. Irgendwie wachsen die Hufe meiner Pferde paralle zum Gras  ;D ;D ;D
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Offline *Iris*

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #11 am: 10. November 2016, 13:20:03 »
Ich hab über mehrere Jahre bei Puschel im Sommer zum ausreiten drunter gehabt vorne und im Winter wieder runter.  Alles problemlos.  Seit 2 Jahren barfuß durchgehend weil wir garnicht mehr so viel zum ausreiten kommen.  Allerdings kommt bei uns der Herr Schmied alle 6 Wochen etwa weil Puschel so einen miesen Strahl hat.  Da muss oft ausgeschnitten werden.  Grad bei matschwetter gammelt da sonst alles weg

Offline Condorline

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #12 am: 10. November 2016, 17:14:40 »
Wir sind jetzt bei 5 Wochen Abstand.

Offline Kerha

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #13 am: 10. November 2016, 20:13:42 »
alle 6 Wochen  :)
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Offline tuc

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Re: Umstellung Eisen - Barhuf
« Antwort #14 am: 12. November 2016, 07:43:23 »


Im Sommer alle 6 Wochen ,im Winter sind es auch schon mal 9 oder 10 Wochen .