Julchen, ich finde Deine Planung sehr gut. Herde und ein wenig Ausbildung, das ist doch okay!
Wenn ich mir hier aber die Beiträge so durchlese, da kann man den Eindruck gewinnen: Trakehner sind schwierige Spinner und Hengste gefährlich.
Wir haben bzw. hatten Trakehner und Exmoorponies, Hengste, Wallache und Stuten. Vom seinerzeit 1jährigen Jungspund bis hin zum Oldie. Die hier genannten Bedenken in Bezug auf Trakehner und Hengste kann ich nicht teilen. Trakehner sind Pferde mit Köpfchen. Aber mir ist in 40 Jahren Umgangs mit den Trakehnern noch kein spinnerter Elchschaufel-Träger untergekommen.Kenne übrigens Trakehnerzüchter, die bei Vollblutarabern bedenklich den Kopf schütteln. Ist halt alles eine Sache des vernünftigen Umganges. Fehlt es an dem, kann auch das gutmütigste Pony zur Furie werden. Derzeit haben wir 3 Hengste bei uns: gekörter Althengst, 29 Jahre, sein ebenfalls gekörter Sohn, 9 Jahre, der Urenkel ist knappe 4. Die stehen friedlich neben den Stuten, können problemlos miteinander und auch in der Wallachherde laufen. Großes Gekrähe haben wir auch nicht.
Uns wurde seinerzeit von den englsischen Züchtern geraten, die Kastration eben nicht so früh durchführen zu lassen. Gerade bei in der Entwicklung zurückstehenden Pferden ist dies m. E. nach nicht sinnvoll. Eine Kastration ist ja kein kleiner Eingriff, das übersieht man in der heutigen Zeit doch recht schnell.
Jungpferde gehören in die Herde. Das ist auch keine "verlorene" Zeit. Nur dort lernen sie ein vernünftiges Sozialverhalten, was sich letztendlich auch auf den Umgang mit den Menschen auswirkt. Mir ist ein "unberührtes" Pferd allemal lieber als ein von Menschenhand verzogenes Exemplar. Auch für die körperliche Entwicklung gibt es nichts Besseres.
Den Remonten früher hat man auch alle Zeit der Welt gegeben. So ich mich nicht irre, wurden die 3jährig aufgekauft und dann noch für ein Jahr auf die Weide gestellt, bevor man mit der Arbeit begann.
Unsere Wildpferde kommen oftmals erst als erwachsene Tiere zu uns. Zum Teil von Menschenhand völlig unberührt, zum Teil aber auch negative Erfahrungen mit den Zweibeinern. Ich kann nicht behaupten, daß die sich soooo schwertun mit dem Lernen. Im Gegenteil, oft sind die erwachsenen Tiere mit mehr Eifer bei der Arbeit als so ein Jungpferd.