Ich denke es gibt immer Ausnahmen (z.B. alte oder kranke Pferde), aber ich behaupte mal, das ein Großteil der Pferde in einem Offenstall prima klar kommt. Voraussetzung ist natürlich, dass die Bedingungen dies auch ermöglichen (Platzangebot, Herdenzusammenstellung...). Eine Unterstellmöglichkeit sollte meiner Meinung nach auch immer, Sommer wie Winter, vorhanden sein.
Seitdem Sigrun im neuen Stall ist steht sie übrigens viel mehr drinnen als vorher (hängt glaube ich auch immer davon ab wo ihre Freunde gerade sind), manchmal steht sie auch mit dem Kopf drinnen und der Rest des Ponies bleibt draußen
(ok, ich zähle bei ihr, alles was überdacht ist zu drinnen
)
Unsere haben ja sehr viele Unterstellmöglichkeiten, 2 große Liegehallen, die Heu-Grundversorgung ist komplett überdacht und alle 6 Futterstationen sind großzügig überdacht, so dass man nicht nur darin sondern auch daneben trocken steht. So haben auch rangniedrige Pferde immer einen trockenen Platz. Je größer die Herde ist, desto mehr Unterstellmöglichkeiten und Fressplätze muss es geben.
Heute habe ich wieder so ein nettes Beispiel gesehen. Wir haben seit einiger Zeit einen 1,82 m Dressurriesen bei uns stehen, der sein bisheriges Leben in einer Paddockbox verbracht hat und täglich für ein paar Stunden auf die Wiese kam. Am Anfang konnte die Besitzerin nicht beruhigt schlafen wenn er nachts draußen war. Mittleweile sagt sie selbst, das sie es nicht für möglich gehalten hätte das er sich so schnell einlebt und so gut ohne seine Box zurecht kommt (außerdem hält er sich jetzt glaube ich für ein Pony, steht nämlich meistens mit den kleinen zusammen
). Er hat Probleme mit den Sehnen, die Tierärzte haben gesagt er wird nicht ohne Eisen laufen können. Die hinteren sind aber seit er bei uns ist ab, eine endgültige Untersuchung steht noch aus und er wird im Moment noch nicht wieder geritten, aber die Besitzerin hat gesagt, seine Beine haben seit Jahren nicht so gut ausgesehen.
Auch bei einer kleinen Herde halte ich es für wichtig, dass der Offenstall 2 Ausgänge hat (oder eine Seite komplett offen ist), so dass jedes Pferd jederzeit den anderen ausweichen kann).