Autor Thema: Offenstall oder doch lieber Box???  (Gelesen 37323 mal)

Offline Skila

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #45 am: 25. Februar 2009, 10:32:55 »
@ Corinna
wie schon geschrieben, musste ich auch gleiche Erfahrungen machen. Es kommt immer auf die Pferde an, die in dem Offenstall leben sollen. Meine Shettystute Ebby ist auch soooo rangnieder, sie steht bei Regen immer draußen, die anderen lassen sie nicht unter die Überdachung obwohl Platz genug wäre.  :( Sie tut mir dann schon so leid. Ich könnte es mir gar nicht vorstellen, wie es nachts oder im vergangenen, kalten Winter gewesen wäre.....

Wenn die Herde sich super versteht, keine Rangeleien wegen der Rangfolge bestehen, ist der Offenstall sicherlich für die Pferde die beste Haltung. Aber ich denke, wenn sie tagsüber viel draußen sind, kann man es akzeptieren, sie nachts in eine Box zu stellen. Z. B. stehen meine Shettys abends ab dem Dunkelwerden an der Litze und wollen freiwillig in die Box - kann also nicht soooo schlecht sein.

Sicherlich lebten die Pferde vor einigen Jahrhunderten nicht so wie heute, aber es haben sich nun mal die Umgebung und auch die Lebewesen geändert. Ich glaube nicht, dass unsere heutigen Pferde noch in der Wildnis klar kämen. Ich im Übrigen auch nicht, einen gewissen Luxus habe auch ich gerne!!!

Balou

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #46 am: 25. Februar 2009, 22:15:30 »
@ Nakema - sind leider so wenig Bilder von dem Stall auf der HP, ist das so ein richtiger LAG Stall, mit Sternen wo die Pferde wirklich von Futter zum Wasser zum Heu immer einige Strecken zurücklegen müssen? So sieht es ja echt nett aus, aber wäre mir doch zu weit gewesen.

@ Skila - da geb ich dir vollkommen Recht, unsere Pferde sind nicht mehr die Wildpferde von früher, genauso wie unsere Hunde keine wild lebenden Wölfe mehr sind. Wildpferde hatten keine Zäune und sie hatten immer noch die Wahl sich einer anderen Herde anzuschließen, das können unsere nicht, auch wenn sie großzügige Weiden zur Verfügung haben, irgendwo kommt der Zaun und wenn sie von anderen Pferden in der Herde gemobbt werden, können sie sich nicht entscheiden zu gehen, sie müssen damit klar kommen.

Wie gesagt, ich finde die LAG Laufställe Klasse, aber im Grunde müsste man doch dann die Gruppe ganz individuell zusammenstellen können und wenn man einmal eine gut funktionierende Herde hat, diese auch nicht mehr verändern. Aber wer von uns kann sich das schon erlauben, Pensionsbetriebe mit Sicherheit nicht und in Eigenregie dürfte das den Meisten auch nicht gelingen. Auch bei uns ist (bzw. war, bin heute umgezogen) es ja nur eine kleine Gruppe, die bis vor ein paar Monaten nur zu dritt waren und es hat prima geklappt, aber mit den zwei Neuzugängen, speziell mit einem, war die Ruhe vorbei und schon hat meine ganz neue Ausgangssituation.

Nach wie vor, toll wo es klappt, wo eine harmonische Gruppe besteht, aber ich kann auch die gut verstehen, die sich für Boxenhaltung entscheiden, na ja, zumindest die Meisten.

LG Corinna

Offline pferdepensionkli

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #47 am: 25. Februar 2009, 22:37:31 »
Ich denke, die natürlichen Bedürfnisse der Pferde haben sich durch ein wenig Evolution noch nicht nachhaltig geändert. Seit über 400.000 Jahren leben die Pferde in der asiatischen Steppe. Im Winter minus 25 bis minus 30, im Sommer bis zu 40 Grad. Kühe sind Waldbewohner, Pferde Steppentiere.

Da haben wir in den letzten 5.000 Jahren Domestizierung nicht so ganz viel geändert.

Das größte Problem ist: ein Pferd in der Natur bewegt sich 34 km am Tag, davon weit über 90% langsam im Schritt weidend. Das bruacht in der Regel nicht in der Mocke stehen, es geht halt woanders hin, bevor der Boden zerstampft ist. Staub und Ammoniak (Gestank) verträgt seine Lunde nicht, da wird es krank. Bewegung und Spielgefährten braucht es. Wenn es zu viel in der Mocke steht, kann es Mauke kriegen.

Enteder wir genehmigen dem Pferd ein paar hundert Kilometer Auslauf (das können wir nicht, dann können wir es auch nicht mehr fangen und reiten, weil wir nicht wissen, wo es grade ist auf der Riesenwiese) oder wir leben mit Kompromissen.

Offenstall: Idealvorstellung: riesige Scheune mit Platz für eine ganze Herde, die sich verträgt und anschließende große Weide. Geht nicht, wenn der Pferdebestand öfter wechselt (zum Beispiel Pensionsbetrieb), da ist zu viel Stress in der Herde.

Kompromiss: Offenstall mit 2 Pferden und 2 Eingängen und "Schlupfloch" zwischen den beiden Boxen. Dann können beide Pferde jeweils in eine Box oder auch zusammen stehen und die Pferde entscheiden selber, ob sie drin oder draussen sind. Nachteil: Nur rund 1.000 qm je Offenstall und bei Regen Mocke auf dem halben Grasauslauf.

Paddockstall oder Box:
Morgens raus, abends rein, im Sommer auf Wunsch 24 Stunden Weidehaltung. Vorteil: Alle Pferde kommen täglich raus, natürlich gibt es auf der Weide Selbsttränke und im Winter eine 2 mal 2 Meter Heuraufe, Rauhfutterfressen also theoretisch ganztägig möglich.

Vorteil: Die Pferde haben Sozialkontakte in einer größeren Herde, haben täglich frische Luft.

Nachteil: Die Herde versteht sich meist nicht wirklich super, bei bis zu 20 Pferden ist es bei Pensionsbetrieb ein Wechsel der Pferde mit einem gewissen Stressfaktor, die Weide (ca 3 Hektar) ist groß genug, die bkönnen sich aus dem Weg gehen, aber um die Raufenplätze wird halt doch gezankt. Um die Raufe und an der Tränke ist doch jahreszeitlich viel Mocke.

Nachteil für den Pferdebesitzer bei beiden Haltungsformen: Er braucht Gummistiefel und muss sein Pferd holen und putzen, bei 24 Stunden Stall Haltung ist das Alles einfacher.

Wenn Offenstallhaltung, dann muss immer eine Boxe für Notfälle verfügbar sein, damit das Pferd auch mal in eine "normale" Box kann, bei tierärztlicher Anweisung zum Beispiel, wenn es sich erkältet hat oder sonst krank wurde.

Die Offenstallhaltung mit mehr als 20 Pferden mag ja möglich sein, wenn ich einen Ponyhof habe und da nur meine eigenen Pferde stehen und ich im Jahr mal ein oder 2 Pferde dazukaufe, ich habe so etwas mal bei Eifel zu Pferd gesehen.  Wenn mehr als 10% der Pferde im Jahr wechseln (davon gehe ich in einem Pensionsstall mal aus), halte ich den Stressfaktor für höher als den Nutzen für die Pferde. Es bleibt der "Kleinoffenstall", bestehend aus einer Doppelbox oder 3-fachbox, belegt mit 2 Fohlen je Box (Babies sind da noch sozialverträglicher) oder einem Pferd je Box.

Oder halt die größere Pferdegruppe mit Auslauf und Raufutterzugabe draussen und Nachts entweder in den Offenstall oder in die Box.

Ich habe mich gegen die Variante entschieden, dass die Pferdebesitzer es gemütlich haben, reine Boxenhaltung gibt es bei mir nicht. dafür stehen die Pferde teilweise bei mir auf Teilen ihrer Weide bzw ihres Auslaufes leider in der Mocke. Aber die Pferde sind täglich draussen, also gehe ich auch Kompromisse ein. Mauke ist im Moment (zum Glück) kein Thema. Naja, mit einer Halle kann ich nicht aufwarten, aber ich hoffe, die Pferde sind zumindest bei mir zufrieden.

Im Moment denke ich über "Pferdebewegungskonzept" nach. Ganz einfach: Die Weide des Offenstalles in der Länge mit einem Zaun teilen, galoppieren ist ja nach wie vor in der Länge möglich. Heu am äußersten Ende in einer Zaunintegrierbaren Großrumheuraufe füttern (Passen so gut 2 kleine Ballen rein), dann müssen die Pferde vom Stall (Wasser) zum Heu jedes Mal spzieren gehen und bewegen sich so um die 12 bis 14 km am Tag (angeblich), weil sie halt mal fressen und mal saufen und ansonsten meist von der Heuraufe zum Wasser spazieren gehen. Aber die wollen alleine für so eine blöde Heuraufe fast 1.000 Euro haben (da ist Einbau und Mittelzaun bauen natürlich noch nicht drin), aber die Idee finde ich für Pferde spitze, trockener Stall mit Sand als Ruhezone, darin Kraftfuttergabe, draußen Wasser ständig verfügbar und Heu bzw Heulage am anderen Ende der Weide. Auch da wird es vielleicht wieder neue Probleme geben, mehr vom Gras kaputt getreten oder was weiss ich, aber ich denke, im Offenstall mit Pferdebewegungskonzept liegt eine Möglichkeit, dass es den Pferden artgerecht gut geht, ich wede halt versuchen, es zu machen.

Was ich an den Beiträgen vor mir nicht verstanden habe: "Meine Pfede leben im Offenstall und dürfen manchaml raus, nachts oder wenn es regnet sind sie eingesperrt". Wenn den Offenstallpferden bei mir nass wird, sollen sie halt reingehen. Wenn sie lieber im Regen stehen und nass werden wollen als den Stallstaub zu atmen, entscheiden die Pferde das nach ihrer Natur. Ein Offenstall, in dem die Pferde nachts eingesperrt werden ist wie Wasser, dass mich nicht nass macht. Die Pferde können nicht an die frische Luft, wann sie wollen, damit sieht der Offenstall für Menschen vielleicht schön aus, weil die Pferde nicht si viel Gras vertreten und nicht so viel Mocke haben, aber was soll ein Offenstall für die Pferde bringen, wenn er nicht offen ist?

Offline pferdepensionkli

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #48 am: 25. Februar 2009, 22:43:15 »
ich hatte Balou noch nicht gelesen, als ich meinen Betrag geschrieben und gesendet habe.

Balou

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #49 am: 25. Februar 2009, 23:43:01 »
@ Pferdepensionskli - du schreibst mir aus der Seele (größtenteils) und dein Pferdebewegungskonzept hört sich klasse an, aber:         

                                                                 d u   b i s t   z u   w e i t   w e g 



LG Corinna

Offline Nakema

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #50 am: 26. Februar 2009, 09:02:42 »
@Balou: Ja richtiger LAG Stall, wieviele Sterne weiß ich wohl gerade nicht... Ich meine, daß Rosie damals
nur der "Bachlauf" durch die Wiesen zur vollen Sternezahl fehlte. Sie hat halt "nur" normale Selbsttränken.

@Pferdepensionsklinik: Genau das meine ich! Ein Offenstall ist sicherlich NICHT die Lösung für alle Pferde.
Eine stundenweise Boxenhaltung ist bestimmt für das Steppentier Pferd auch noch tragbar. Aber ein einsperren
in eine (wenn auch großzügige) Box für 24 Stunden sollte meiner Meinung nach schlichtweg verboten werden!!!
Und in wievielen Ställen gibt es nicht die "kleinen" Boxen à 3x3m? Ohne Fenster? Für mich ein absolutes "no-go"...

Ich halte meinen Pferden ständig Vorträge wiiiiiiie gut sie es bei mir haben. Aber die undankbaren Fellpopos
benehmen sich deswegen beim reiten auch nicht anständiger  :tickedoff:
Life isn't about waiting for the storm to pass, it's about learning to dance in the rain

Valenciano

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #51 am: 26. Februar 2009, 10:01:42 »


Ich halte meinen Pferden ständig Vorträge wiiiiiiie gut sie es bei mir haben. Aber die undankbaren Fellpopos
benehmen sich deswegen beim reiten auch nicht anständiger  :tickedoff:

und schmeissen sich vorher nochmal genüsslich in die Mocke :-)) Warum machen wir uns eigentlich immer so Gedanken um die Matsche, den Pferden ist sie anscheinend egal, sonst würden sie sich wohl nicht drin wälzen. Ich finde es ist einfach die Reinlichkeit des MEnschen (zumindest bei den meisten)

Offline pferdepensionkli

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #52 am: 26. Februar 2009, 12:38:16 »
Ich habe im Stall und auf den Weiden auch nur Selbsttränken. Im Stall ist es ok, draußen war es einfach so, dass die Pferde in der Heuernte 2 mal den Trog ganz leer gesoffen hatten, als ich vom wendern nach Hause kam. Ich wußte nicht, ob die nur 10 Minuten oder fast eine Stunde kein Wasser hatten und habe danach konsequent auf Selbsttränken umgestellt, damit dass nicht wieder passiert. Klar ist das schön wenig Arbeit.

Aber die Dozenten für Pferdehaltung von der FN sagen, man sollte am Besten auf große Bottiche umsteigen, wenn mehrere Pferde gleichzeitig saufen können, würden die bis zu 30% mehr saufen. Die fanden es aber auch ok, dass dann die Pferde aus dem Stall zum saufen an die Bottiche geführt werden. Das hätte aber zur Folge, dass sie nicht saufn können, wenn sie wollen, weil dann logischerweise im Stall keine Selbsttränken mehr wären. Geht meiner Meinung nach auch nicht. Also große ständig gefüllte Bottiche auf der Weide und zusätzlich Tränken im Stall, wenn sie nachts drin sind wäre wohl das Optimale.

Ich verstehe ja, dass in großen Städten die Reitställe manchmal nicht genug Weide haben. Aber für die Pferde ist am Besten, wenn sie zumindest täglich raus können.

Ich verstehe auch die Reiter nicht, die ihr Pferd in der Box haben möchten, damit es zum reiten bequem verfügbar ist. Spart natürlich das Gummistiefel anziehen und Pferde von der Weide holen und ein paar Minuten beim putzen. Aber um ein Sportgerät zur Verfügung zu haben, gibt es bessere Sportarten, Tennisschläger, Motorräder und son Zeugs kann man so unterbringen. Wer reitet, hat es mit Pferden, also echten Lebewesen zu tun, die sollte man, bei allen Kompromissen, so pferdegerecht halten wie möglich.

Klar leiden die Weiden, wenn die Pferde im Winter draufstehen, aber da muss man halt mal jedes Jahr ein paar Säcke Grassamen kaufen und nachsäen. Schließlich sollten die Weiden für die Pferde da sein und nicht für die Einstaller zum hübsch ansehen.

Also Pferde raus, die FN sagt, am Besten sind mindestens 2 Hektar große Weiden, damit die Pferde auch mal rennen können (egal ob 2 oder 10 Pferde drauf stehen), wenn das nicht geht, zumindest Paddocks oder Auslauf, Pferde werden selten krank, weil sie mal nass regnen, meistens werden sie krank, wenn sie Staub atmen oder Stallgestank.

Klar kann ich nicht ein gesundes Pferd erst in Stallhaltung lassen, womöglich noch eindecken oder scheren und dann mitten im Winter die Decke runter ziehen und es in den Frost stellen. Aber wenn das Pferd seit dem Frühjahr oder Sommer draussen ist, kann ein gesundes Pferd durchaus auch bei Kälte und Sauwetter raus, egal welche "normale" Rasse. In der Heimat der Araber (Wüste) haben die auch tags über 40 und nachts Frost, die schaffen das genauso wie die Pferde aus hiesigen Breitengraden

Java

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #53 am: 26. Februar 2009, 13:23:44 »
Zitat
Ich verstehe auch die Reiter nicht, die ihr Pferd in der Box haben möchten

Das hat nicht immer was mit wollen zu tun! Ich meine man kann schlecht zum Pensionsstallbesitzer hingehen und sagen "mein Pferd gehört auf die Weide". Das funktioniert halt nicht, zumal dann andere auch ankommen und das
wollen, sobald die ein Pferd draußen sehen. Ich habe mein Pferd (trotz Boxenhaltung) lieb und halte es keinesfalls
für ein Sportgerät (wozu auch, es geht ja bei mir auch um nix). Ein Traum ist für mich wahr geworden, musste ich doch damals als RB darunter leiden, dass mir jemand ein Pferd geschenkt und wieder weggenommen hat. Von daher bin ich überglücklich! ;D Ich finde wenn einem die Haltung anzulasten ist, dann den Stallbetreibern und nicht den Einstallern. Man selbst kann darüber nicht bestimmen, sondern sich nur damit abfinden.

Weidenhaltung hat zudem nicht immer was mit "kaputt trampeln" zu tun! Ich war früher auch dafür, bis ich erfahren habe, dass das bei Kaltblütern und Ponys einen kräftigen Reheschub verursachen kann. Vielen mag das zwar nicht passieren, aber man muss sein Glück auch nicht herausfordern. Meiner Freundin ist sowas passiert und so wie sie mir
das erzählte, ist das kein Vergnügen, weder für das Pferd/Pony noch für den Besitzer.

LG Jenny
« Letzte Änderung: 26. Februar 2009, 13:25:51 von Java »

Offline pferdepensionkli

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #54 am: 26. Februar 2009, 15:06:16 »
Hallo Java,

nicht jeder kann sich einen Stall suchen, der zig Kilometer weg ist, die Fahrtkosten werden da oft zu teuer. Du hast recht. Wenn der Stallbesi die Pferde nicht auf die Weide lässt, kannst Du als Einstaller nicht viel machen.

Das mit dem Reheschub ist auch so, passiert aber nicht, wenn kein oder zu wenig Gras zur Verfügung steht, also nicht auf einem Sandpaddock oder so.

Meine Kritik geht nicht gegen Dich. Aber wenn alle Einstaller so denken würden wie ich als Stallbesi denke, dann müsste auch Dein Stallbesitzer im Winter Auslauf und/oder Weide anbieten, sonst würden ihm die Kunden weglaufen. Ich meine, viele Stallbetreiber müssen mal nachdenken, was gut für Pferde ist. Aber es gibt auch viele Einstaller, die wirklich Pferde in der Box halten wollen, um schneller zum Reiten zu kommen und weniger "Arbeit" mit dem Pferd zu haben. Solange es solche Einstaller gibt, wird es wohl auch Stallbetreiber geben, die Pferdeunterbringung in mehr oder weniger reiner Boxenhaltung anbieten.

Offline Tommy

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #55 am: 26. Februar 2009, 19:43:14 »
Mal ganz aktuell: Jessy hatte heute kolikähnliche Zustände und war kaum bewegungsfähig. TA war da und es scheint wieder alles in Ordnung.
Ich hab dann mal unsere Winterwiese nachkontrolliert und einige größere Flächen mit "Schneeglöckchen" entdeckt. Da die Wiese ja auch recht kahl ist kann ich mir vorstellen, dass sie davon gefressen hat! Also ist erstmal Wintereweide gestrichen.
PS: Kennt jemand die genauen Symtome bei Vergiftung mit Schneeglöckchen?
Kleine Pferde, kleine Sorgen. Große Pferde, große Sorgen.

Offline Nikita

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #56 am: 26. Februar 2009, 19:53:28 »
Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben  *John Lennon*

Offline Nikita

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #57 am: 26. Februar 2009, 19:56:14 »
und hier nochwas dazu:

Giftigkeit für Pferde

Die gesamte Pflanze, insbesondere die Zwiebel ist giftig. Sie enthält Alkaloide wie Galanthamin und Lycorin. Eine Menge von ca. 1 kg der Zwiebeln sind bereits tödlich.

LG und alles Gute für Jessy !

LG
nicole
Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben  *John Lennon*

Schuetthof6

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #58 am: 26. Februar 2009, 22:08:52 »
So ich muß nun auch nochmal was los werden dazu - oje oje "schuetthof-denkt-an-februarauswertung" :o
aber ne trotzdem noch rasch was hier äußern  ;D

Pferdepensionskli deine Äußerung bezüglich Pferde und Sportgerät finde ich passend. Man sollte immer dran denken, das wenn man mit einem Pferd zu tun hat das man da ein Lebewesen vor sich hat und halt kein Sportgerät welches man in die Ecke stellen kann. Wie du so schön beschrieben hast schnell Pferd aus der Box holen rasch ein wenig husch husch putzen und ratzfatz auf´s Pferd. Neee das geht gar nicht  O0
Also bei mir sind meine Pferde LEBEWESEN und keine SPORTGERÄTE  O0
Wenn meine zwei meinen sie müssen sich im tiefsten Schlammloch wälzen, weil es ihnen gut tut oder sie gerade in diesem Moment lust auf eine "Moorpackung deluxe" haben dann bitte sollen sie es doch tun...und wenn ich dann vom Möhrchen verdienen zurück komme und sehe das meine beiden sich eingeschlammt haben - ja meine Güte dann habe ich halt Pech gehabt  :2funny: Dann schnapp ich mir mein Putzzeug und lege mal los... nach reichlich "schrubben" erkenne ich mein Pferdchen dann auch wieder. Sollte die Moorpackung noch naß sein - ja was soll´s dann haben sie halt mal frei... davon sterbe ich auch nicht. So weiß ich wenigstens das sie sich wohl fühlen  ;D

2 Hektar Weide für Pferde ist eine Größe die wohl in etwa sein sollte... ich habe diese Fläche auch in etwa - und ich kann immer wieder beobachten wie meine zwei mit großer Lust und Übermut über die Weide rennen - hinten hoch - vorne hoch - schön im wechsel  :2funny:  :2funny:
Da ich hier allerdings super Wertzahlen vom Boden her habe - wächst das Gras bloß viel zu schnell  :-\  aber dafür habe ich mir jetzt ja auch den Mulcher angeschafft... denn so kann ich das zuviele Gras abmähen und muß den beiden ihren Freiraum nicht klauen  ;)

Je nachdem wo man wohnt kann ich es mir schon recht schwer vorstellen einen guten Reitstall zu finden der einem seine Ansprüche einigermaßen erfüllen kann. Da wird man sicher auch Abstriche machen müssen..

Aber ich muß ja auch mal sagen das Stallbetreiber es ja nun auch nicht immer leicht haben mit so manchen Einstallern. Gerade in so kleineren Pensionsställen wo eine Person den Stall alleine betreibt - wo dann mal so gar keine Dankbarkeit kommt.. in "Ausnahme"-Situationen -wie ein sehr kalter Winter- welcher reichlich Zusatzarbeit bedeuten kann(denke da gerade mal z.B: an zugefrorene Selbsttränken) - der Stallbetreiber sich auch noch Kommentare anhören muß...
(schuetthof-winkt-rüber-zu-wombel)

Ui Schneeglöckchen sind giftig- morgen gleich mal die Weide ablaufen - da könnten evtl welche stehen  ::)

Java

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Re: Offenstall oder doch lieber Box???
« Antwort #59 am: 27. Februar 2009, 00:52:14 »
Zitat
Das mit dem Reheschub ist auch so, passiert aber nicht, wenn kein oder zu wenig Gras zur Verfügung steht, also nicht auf einem Sandpaddock oder so.

Tja wo man zum anderen Nachteil von der Paddockhaltung kommt, nämlich zu den Pferden mit Behang und der Maukegefahr. Ist auch nicht gerade prickelnd. Wenn der Paddock gut gemacht wäre, dass er nicht so matschig ist, würde es sicher gehen, aber das habe ich bislang noch nicht gesehen (zumindest an den Ställen die ich hier bislang so besichtigt habe noch nicht).

Dass die Kritik nicht gegen mich gerichtet war, ist mir schon klar, ich wollte mich nur mal als "Einstaller mit Boxenhaltung" dazu outen, dass auch die andere Seite nicht so einfach ist, wie sie hier oft dargestellt wird.

Zitat
Aber es gibt auch viele Einstaller, die wirklich Pferde in der Box halten wollen, um schneller zum Reiten zu kommen und weniger "Arbeit" mit dem Pferd zu haben.

Ja, da muss ich dir Recht geben. Ich meine was ich so oft beobachte ist z.B. das ich bis ich mein Pferdchen gesattelt habe eine halbe Ewigkeit brauche, weil ich trotz Eindecken und der Boxenhaltung mein Pferd täglich putze. Andere ziehen die Decke ab und klatschen gleich den Sattel drauf, solche Einstaller gibt es auch. Aber auch da sage ich mir, dass muss halt jeder selbst wissen. Ich könnte das nicht.

Das Thema ist auch schwierig zu behandeln, man muss schon beide Seiten sehen und verstehen. Im Grunde muss sowieso jeder selbst wissen wie er sein Pferd gerne halten würde, womit er leben kann und womit nicht. Ein Stallbetreiber wird es sicher nicht einfach haben, da für jeden Einstaller andere Dinge wichtig sind. Als Einstaller wiederum ist es schwierig einen Stall zu finden, der seinen wünschen entspricht.

LG Jenny