Autor Thema: Gebisslos reiten  (Gelesen 23767 mal)

Balou

  • Gast
Gebisslos reiten
« am: 30. Oktober 2008, 23:03:44 »
Hallo,
habe gerade wieder einen Bericht über die Wirkung von Gebissen im Pferdemaul gelesen, der mich nochmal darin bestärkt hat mein Pferd auf gebissloses Reiten umzustellen. Nun gibt es aber die verschiedensten Möglichkeiten in diesem Bereich und ich finde es mal wieder sehr schwierig heraus zu finden welche davon die für uns richtige ist und wie man die Umstellung am Besten handhabt.  :-\

Welche Erfahrungen habt ihr damit?????

LG Corinna

Offline schecken-power

  • User
  • Eingeborener
  • **
  • Beiträge: 2886
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #1 am: 30. Oktober 2008, 23:06:00 »
Ich Empfele dir mit Domian zu sprechen  O0
Wer in der rechten Hand den Besen hält, um damit den eigenen Dreck vor seiner Tür wegzufegen und wer sich dann mit der linken Hand an der eigenen Nase fasst, der hat keine Hand mehr frei, um mit Fingern auf andere Leute zu zeigen

Team-Nao

  • Gast
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #2 am: 30. Oktober 2008, 23:07:04 »
Ich bin mal Hackamore geritten. Fand ich ok, gehört aber nicht in Anfängerhände.
Sonst keine Erfahrungen

Wobei ich Bosal ganz interessant finde

Offline Nikita

  • User
  • Eingeborener
  • **
  • Beiträge: 2964
    • Fellnasen, Sommerekzem und mehr
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #3 am: 30. Oktober 2008, 23:08:56 »
Vielleicht liest Josey das auch , denn die will ihre Stute auch umstellen und hat sich schon schlau gelesen

LG
nicole
Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben  *John Lennon*

Offline Steckenpferd

  • User
  • Forensüchtig
  • **
  • Beiträge: 1078
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #4 am: 31. Oktober 2008, 08:25:04 »
Bei unserem Ausbildungsweg beginnen wir grundsätzlich am Knotenhalfter!
Das Gebiss dient zur Verfeinerung und nicht zur Kontrolle. Die Kontrolle sollte man über den Kopf und das mitdenken des Pferdes bekommen und nicht über technische Ausrüstung.
Zunächst lernt das Pferd die grundsätzlichen Sachen am Boden und dann später beim Reiten mit dem Halfter.
Erst wenn ich selbst schon sehr genau und kontrolliert bin benutze ich das Gebiss für die vertikale Biegung. Das Gebiss kommt erst wenn ich mein Pferd komplett zügelunabhängig reiten kann: Das heißt in allen Gangarten die Richtung bestimmen kann und zwar so genau das ich mit der Nase an einem Punkt auskomme,den ich vorher bestimmt habe.
Zudem sollte ich mein Pferd aus allen Gangarten zügelunabhängig stoppen können.Das heißt vom Galopp zum Stand muß funktionieren.
Wenn die Kommunikation stimmt ist es kein Thema ein Pferd am Halfter zu reiten!

Offline roscommon

  • User
  • Foren-Legende
  • **
  • Beiträge: 884
    • Horse & Harmony
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #5 am: 31. Oktober 2008, 08:36:18 »
gebisslos reiten interessiert mich auch :)
Halsringreiten ist kein Problem... suche auch eine schöne Gebisslose art zu reiten...
bin gespannt was da noch kommt an Varianten
mobiler Unterricht, Kreis Kleve

Offline Cis

  • User
  • Ureinwohner
  • **
  • Beiträge: 8823
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #6 am: 31. Oktober 2008, 08:47:17 »
reite ja auch ab und an mit sidepull und halsring!
ist ne tolle sache,da mann da echt über den körper reiten MUSS.
eine seitliche einwirkung hat man mit sidepull grad mal so gut wie gar nicht!

@domain
so sollte es im großen und ganzen in jeder reitweise sein!
früher wurden die kavalerie-pferde mit hannoveranischem reithalfter(und gebiss) ausgebildet,da diente der nasen riemen nicht dazu  das pferd zu verschnüren,sonder es wurde erst über den nasenriemen das pferd langsam an die gewöhnung des gebisses rangeführt!
ஜღ♥ Die Wahrheit über mich
.(ړײ).ist uninteressant...
.«▓».viel interessanter sind
..╝╚ die Gerüchte..

Offline Kerha

  • Die mit dem schwarzen Pony spielt
  • Administrator
  • Ureinwohner
  • ***
  • Beiträge: 15879
  • Ich bin so wie ich bin
    • Homepage
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #7 am: 31. Oktober 2008, 09:16:13 »
Je nachdem kann man auch mit gebißloser Zäumung viel kaputt machen...... und die erwünschte Biegung ist damit auch nicht immer zu erzielen.

Es liegt also nicht immer alles am Gebiß, sondern auch an der Hand, die die Zügel halten.

Meiner nimmt z.B. sehr gern sein Snaffle bit *gg*


By the way, ich reite auch zwischendurch nur mit Halfter oder Strick um den Hals / Halsring, auch ins Gelände.....

ABER: wie Domian schon absolut korrekt sagt,
Zitat
Das heißt in allen Gangarten die Richtung bestimmen kann und zwar so genau das ich mit der Nase an einem Punkt auskomme,den ich vorher bestimmt habe.
Zudem sollte ich mein Pferd aus allen Gangarten zügelunabhängig stoppen können.Das heißt vom Galopp zum Stand muß funktionieren.
Wenn die Kommunikation stimmt ist es kein Thema ein Pferd am Halfter zu reiten!
Wo ich bin, ist das Chaos, aber ich kann nicht überall sein.
Hauptsache hier: http://www.weltbestespony.jimdo.com

Offline Steckenpferd

  • User
  • Forensüchtig
  • **
  • Beiträge: 1078
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #8 am: 31. Oktober 2008, 09:17:15 »
Das ist mir klar,jede gute Reittweise sagt das-wird nur leider :( viel zu oft gesagt und nicht getan >:(
Zügelunabhängig heißt für mich auch ohne Halsring ::)
Natürlich setzt man sich nicht einfach aufs Pferd und reitet los.  :idiot2:Es wird alles mit Halfter vorbereitet 8) ganz ohne sagt dir nur,wie gut es wirklich ist O0
Nicht jede Gebisslose Zäumung ist pferdefreundlich,auch hier gibt es ganz schön harte Gerätschaften >:(aber ich denke das Wissen alle die sich damit ein bisschen auseinadersetzen-war nur mal so ein Gedankenschups

Online Kirel

  • Administrator
  • Ureinwohner
  • ***
  • Beiträge: 7668
  • Geboren in Ironien, nahe der sarkastischen Grenze
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #9 am: 31. Oktober 2008, 10:16:18 »
@Balou: Welches Gebiss verwendest du im Moment (und warum)?

Ansonsten geht es hier um die weitaus schwierigere Umstellung von Gebiss auf gebissloses Reiten, das dauert einige Zeit. Dafür sollten auch gute Gründe vorliegen (wie zum Beispiel bei Josey), Zahnprobleme wäre eins davon.

Manche Freizeitreiter streben auch gebissloses Reiten an, weil sie denken, ihrem Pferd damit einen Gefallen zu tun, zum anderen leider aber auch, weil es beim Laien Bewunderung hervorrufen mag. Vielen ist nicht einmal klar, dass man mit einem mechanischen Hackamore auf Grund seiner scharfen Wirkung dem Pferd sogar die Nase brechen kann.

Balou

  • Gast
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #10 am: 31. Oktober 2008, 11:15:39 »
Oh Klasse, so viele Antworten  :) aber leider hat meine Tastatur einen Knall und ich bin kurz davor sie gegen die Wand zu schmeißen  :tickedoff:  :knuppel2: das könnte aber hässliche Löcher geben, daher werd ich mir jetzt erst eine neue besorgen und dann hoffentlich in Ruhe weiter schreiben  :tickedoff: :tickedoff: :tickedoff:
LG Corinna

Britt@

  • Gast
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #11 am: 31. Oktober 2008, 11:55:56 »
Hallo - bei uns im Forum unter http://www.naanoo.com/freeboard/board/show_thread.php?topic=421825&userid=21689&forumid=12972 findest Du einen Thread zum LG-Zaum (Glücksrad). Bei Interesse kannst Du das ja mal lesen.

Ich selbst bin aufgrund einer vorübergehenden "Mauligkeit" meines Pferdes einige Wochen damit ausschließlich geritten - mit anderen gebisslosen Zäumungen war ich nicht zufrieden, da ein Einrahmen des Pferdes nicht möglich ist. Der junge Mann hat allerdings recht bald auch gebisslos Gemault... war eine psychische Überreaktion auf Dinge, die ihn gestresst haben - mittlerweile kommt es kaum noch vor.

Derzeit reite ich nur noch im Gelände mit LG-Zaum mit Shankes und auf dem Platz wieder auf Wassertrense.

Mit diesen doch recht einseitigen Berichten würde ich vorsichtig umgehen - alles, was extrem nur in eine Richtung geht, kann nicht okay sein, verallgemeinert nur und ist Stillstand.... Pferde sind Individuen.

Offline Nikita

  • User
  • Eingeborener
  • **
  • Beiträge: 2964
    • Fellnasen, Sommerekzem und mehr
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #12 am: 31. Oktober 2008, 20:54:53 »
Ich kann dazu nur sagen, dass Domian und ihre Truppe das echt so auch praktizieren, das finde ich immer wieder faszinierend, wenn die ihre Pferde völlig nackt, also ohne alles reiten und das so harmonisch rüberkommt  :smitten:  Da findet eine ganz feine Kommunikation statt, kann ich jeden nur mal empfehlen, wenn die mal wieder irgendwo das alles zeigen und ein wenig Einblick ins Thema gewähren.

Das Sidepull erlaubt gute seitliche Einwirkungen, damit habe ich auch meinen Traber öfter geritten. Der Name sagt es schon, dass es dabei genau um seitliche Einwirkung geht. Hier mal als Zitat aus wikipedia das entsprechende:

"Das Sidepull hat die Form eines Halfters, nur mit verstärktem Nasenriemen, der aus gewachstem Lassoseil besteht und als loser Ring um das Pferdemaul liegt. Rechts und links am Nasenriemen sind Ringe angebracht, an die die Zügel gehakt werden. Es wirkt nur auf die Nase und hat seinen Ursprung in der Westernreiterei, in der mit seiner Hilfe junge Pferde eingeritten werden. Das Sidepull wird hier mit einem deutlich seitlichen Zug - daher der Name - eingesetzt, der es dem jungen Pferd erleichtern soll, die seitwärts treibenden Hilfen zu erlernen. Daher wird das Sidepull niemals allein, sondern immer mit Schenkel-, Gewichts- und/oder Zügelhilfe des gegenüber liegenden Zügels angewandt, der dazu lediglich am Hals angelegt wird. Da das Lassoseil sehr rau ist, ist es für die Dressurreitweise, die eine ständige Anlehnung des Pferdes vorschreibt, nicht geeignet und hat auch in den Händen eines Reitanfängers nichts verloren."

LG
Nicole

Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben  *John Lennon*

Hafitante

  • Gast
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #13 am: 31. Oktober 2008, 20:56:45 »
Ich finde es auch sehr interessant, habe es aber bis jetzt noch nie ausprobiert. Mein Freund findet sowas kalsse, er hat es schon ein paar mal gesehn, aber auch er hat es noch nie ausprobiert. Denke mit meiner Stute könnte man das durchaus machen. Sie ist auch mit Halfter und Strick super zu händigen.

Britt@

  • Gast
Re: Gebisslos reiten
« Antwort #14 am: 31. Oktober 2008, 21:35:21 »
Das Sidepull (= "Seitenzieher") ist tatsächlich nur für eine Reitweise geeignet, bei der man so wenig wie möglich über den Zügel macht - das widerum ist erst ab einem gewissen Ausbildungsstand möglich - m.M. nach eignet es sich mehr für die Gebrauchsreiterei.
Das Material des Sidepulls ist wenig elastisch und wirkt tatsächlich auch bei der nachgebenden Zügelhilfe noch nach - demnach läßt es keine feinen Zügelhilfen zu. Es eignet sich auch auf keinen Fall dazu, um in Anlehnung zu reiten, da das Material aus hartem Sisal oder aus harter Rohhaut besteht und ruck-zuck die Pferdenase blank wäre.