Autor Thema: Kosten eines Selbstversorgers ...  (Gelesen 25167 mal)

Bonny und Clyde

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #15 am: 26. Juli 2006, 11:27:00 »
Ich war auch über 7 Jahre SV und das war ich auch nur, weil ich im Durchschnitt immer 4 Fellgesichter zu bespaßen hatte. Da habe ich als Sv schon ganz schön gespart, zumindest was das Geld angeht. Zeitersparnis gab`s da leider nicht.  
 Nun ja. Jetzt haben wir 2 Pferde und die stehen in VP und was soll ich sagen? Ich komme dazu, die Pferde zu reiten. Ich bin froh und kann Pferdebesitzern mit einem oder 2 Pferden nur sagen: Sucht, bis Ihr was geeignetes in VP gefunden habt und Ihr werdet merken: Das tut ja soooo gut. Na ja, ist halt meine Meinung.  
 Gruß Sandra

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Trau keinem über dreizehn.
 (Pippi Langstrumpf)
 

Eiwa

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #16 am: 26. Juli 2006, 11:43:00 »
Da kann ich der Sandra nur zustimmen. Ich bin auch Selbstversorger mit viieel arbeit und 21/2 Pferden. Klar ist ich könnte mir in VP nicht mal 1 Pferd auf Dauer leisten. Und unter anderen Selbstversorger umständen auf keinen Fall 2. Man darf die Arbeit nicht rechnen. Dafür hat man auch für nichts anderes mehr Zeit.  
 Ich geh 8 Stundne Arbeiten am Tag. Vor der Arbeit füttern nach der Arbeit direkt zum Stall - Stall misten, füttern, Wiese kontrollieren und wenn dann noch Zeit und Lust reiten (Sommer prima - Winter Halle heißt Fahren mit Auto und Sprit teuer).
 Wenn ich das Geld hätte wären meine Pferd auf alle Fälle in Vollpension !!!
 Ich stimme allerdings zu, daß man als Selbstversorger ein bißchen engeres Verhältniss zu seinem Pferd hat. Man bekommt viel mehr mit.  
 
 Ach - endlos Thema.  
 Aber eins ist auch klar - man darf das Selbstversorgerdasein nicht zu blauäugig sehen. man muß immer mindestens 2 mal täglich zum Stall und wenn man von Haus aus keine guten Grundvoraussetzungen hat - wirds auch nicht viel billiger(zumindest bei einem Pferd).
 

Offline pferdepensionkli

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #17 am: 26. Juli 2006, 12:39:00 »
Naja, in den 3 Jahren mit eigener Boxengasse war es nur die halbe Freude.
 
 Bezahlt haben wir damals 100 DM pro Pferd incl. Stroh, so bei 5 bis 6 Pferden damals halbwegs ok, VO kostete damals so 300 bis 350 DM. Der Bauerstochter haben wir n Taschengeld gegeben, dafür hat sie morgens vor der Schule gefüttert. Weide hatten wir leider nur anderthalb Morgen, also nur nen besseren Auslauf.
 
 Ich bin jeden Tag nach der Schule mit dem Moped oder mit dem Auto die gut 10 km zum Stall gedüst und habe abends die Pferde gemsitet und versorgt. Jede Woche mit dem Auto im Kofferraum Kraftfutter holen, aber nach zweieinhalb Jahren stand fest,entweder das Leben umstellen und ganz auf einen Hof ziehen oder kein Selbstversorger mehr sein.
 
 Klar, jetzt ist es ok. Ich liebe es, wenn ich morgens in den Stall gehe und im Winter mit freudigem Wiehern begrüsst werde. Da macht aufstehen fast Spass.  
 
 Aber die ersten 2 Jahre auf dem Hof war ich mein eigener Arbeitssklave.
 
 Damals Bahnschwellen setzen ohne Traktor,die Dinger habe ich durch die Gegend getragen und eingesetzt, Schweineställe mit Vorschlaghammer und Meissel raushauen, zum reiten bin ich in den ersten 2 Jahren fast gar nicht gekommen und es hat bis heute eine Menge Geld gekostet, Stall und Wohnung so herzurichten, wie ich es gerne wollte.
 
 Dazu kommt, dass Erkenntnisse hinzukommen. 1982 wusste ich gar nicht, was eine Paddockbox ist, irgendwann habe ich die Dinger für gut befunden und Boxen, die eigentlich seit Jahren fertig waren, wieder umgebaut.
 
 Am Schwierigsten war es, genügend Weideland am Hof aufzutreiben, die Bauern haben ihr Land mit Zähnen und Klauen verteidigt, ich habe immer etwas dazu bekommen, wenn mal wieder ein Nachbar aufgegeben hat.
 
 Ich habe aus Prinzip und aus baurechtlichen Gründen ziemlich früh die Pferdehaltung als Landwirtschaft organisiert. Baurechtlich war das notwendig und auch um grüne Nummern für die nach und nach gekauften Maschinen zu kriegen.
 
 Wenn man eine eigene Getreidequetsche und zwei Vorratssilos hat, bekommt man Kraftfutter 30% günstiger direkt auf den Hof geleifert und ins Silo geblasen, als wenn man selber zur Genossenschaft fährt und Sackware kauft und man hat eben keine Fahrtkosten.
 
 Mit eigener Strohpresse und Hängern halten sich die variablen Kosten in Grenzen. Am teuersten sind bei mir die Fixkosten für Maschinen und Traktoren sowie Dieslzukauf für die Traktoren.
 
 Nachdem die Frechtungen einmal stehen, komme ich so um die 400 Euro im Jahr für Instandhaltung der Zäune, die Pachten und die Berufsgenossenschaft werden durch landwirtschaftliche Zuschüsse erbracht.
 
 Teurer ist schon die Instandhaltung der Boxen. Strom (incl. Haferquetsche, Strohballenförderband und Licht) so 45 Euro im Monat nur für den Stall, etwas über 1.000 Euro nur für Farben, Instandhaltungen und Reparaturen pro Jahr, dass läppert sich. und dazu Wasser aus der eigenen Tauchpumpe, die erfahrungsgemäß alle 8 bis 10 Jahre total Schrott ist und dann mit knapp 3.000 Euro mal eben ein Loch in die Brieftasche reisst.
 
 Dazu kommen Haftpflichtversicherungen und ähnliche Kosten, die man so gar nicht sehen kann.
 
 so locker gerechnet, hätte ich die Zuschüsse aus den Töpfen der europäischen Union für meine Landwirtschaft nicht, würde bei mir eine Box, ob sie nun belegt ist oder nicht, um die 65 Euro Selbstkosten haben.
 
 Das Futter ist dagegen sehr günstig, wenn man es selber mit den Maschinen machen kann.
 
 Ich habe mit Pensionspferden (oder eben Reitbeteiligungen immer gerechnet:
 Bei 8 Pferden mit einer Duchschnitteinnahme von 180 Euro pro Pferd vediene ich gar nichts und arbeite umsonst, das 9. und das 10. Pferd bezahlen mir die Krankenkasse und die Rentenversicherung und ab dem 10. Pferd, würden dann so 120 Euro je Pferd übrig bleiben, weil ich ja mit meinen Maschinen das Futter selber günstig einholen kann. Bei 21 Boxen werde ich damit nicht reich, aber es macht Spass. Ja klar, wer mitgerechnet hat, stellt dann fest, dass ich die Landwirtschaftlichen Subventionen bei dieser letzten Rechnung vergessen habe. Zur Zeit nehme ich dieses Geld, weil ich weniger als 10 Geldbringende Pferde habe, zur Aufrechterhaltung des Betriebes. Sollten die Boxen mal voll werden, kann ich immer noch überlegen, ob ich von den zusätzlichen Geld einen neuen Traktor kaufe oder eine Reithalle baue, bevor der Luxus bei mir ausbricht, werde ich schon Ideen entwickeln, wier ich das Geld für den Stall wieder sinnvoll ausgeben kann.
 
 Klar, Urlaub kann ich knicken, Pferde fressen 7 Tage in der Woche, nix mit Sonntags frei. Aber die Entscheidung, Tiere zu versorgen und auf einem Hof zu leben, habe ich 1982 getroffen und nie bereut.
 
 Aber grade der Gedanke, Selbstversorger in Gemeinschaft zu werden, um jemenden zu haben, der dann doch wohl mindestens Weihnachten, Ostern und Sonntags füttert, dass ist der Wunsch der 2 oder 3 Einstaller, die sich als Selbstversorger zusammen tun. Aber alle Beteiligten gehen meistens davon aus, sie hätten gefälligst das Recht, an diesen Tagen den anderen die Arbeit zu überlassen. Entweder der Bauer am Hof opfert sich doch irgendwann, gegen zusätzliche Bezahlung oder um seine Boxenmiete nicht zu verlieren, dann eben kostenlos als Zusatzleistung, dort Arbeiten zu übernehmen oder einer der Gemeinschaft ist meistens der Dumme, den es an den Feiertagen erwischt und dann geht oft der Streit los.
 
 als echter Selbstversorger wie Nikita ist es sehr viel Arbeit und Aufwand, aber es geht. Aber so wirklich billiger ist es nicht, fürchte ich. Als echter Selbstversorger wie Askit und Jeto ist es günstig, aber sehr viel Arbeit und Idealismus stecken dahinter, ich denke, die Tiere danken es dafür.
 
 Als Selbstversorgergemeinschaft mit dem Hintergedanken, wenn wir es zu zweit machen, dann habe ich Ostern frei, dass funktioniert für die Urllaubszeit, wenn man sich abspricht und zu verschiedenen Zeiten in Urlaub fährt, aber meistens wollen beide Einstaller Ostern und Werihnachten zur gleichen Zeit feiern. Dazu die Problematik, welche Tierhüterhaftpflicht muss wer haben. Da habe ich viele gesehen, die es versucht haben, die wenigetsn haben länger als 2 Jahre durchgehalten, ohne sich an die Köppe zu kriegen.
 
 Da gebe ich Krawallo recht, eine Selbstversorgergemeinschaft mehr oder weniger, auch wenn teamnao es schafft, die Sache langfristig aufzuziehen, mich gibt es hier auf diesem Hof seit 1982 und so, wie ich es sehe, wohl auch in 10 und 20 Jahren noch. mal mit vollen Boxen, mal läuft es, so wie im Moment, eben fast ohne Einstaller und dafür gemütlich, dafür habe ich jetzt eben die Zeit, noch ein paar Stunden anderweitig zu arbeiten.  
 
 Aber die Probleme der Selbstversorger und die Vorteile eines Pensionsstalles haben Krawallo und noble power auf den Punkz gebracht.

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Offline pferdepensionkli

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #18 am: 26. Juli 2006, 12:41:00 »
ich gelobe Besserung, ich werde mich demnächst kürzer fassen

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noblepower

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #19 am: 26. Juli 2006, 12:51:00 »
Och wieso? Habe ich wenigstens in der Mittagspause ordentlich was zu lesen!!

TeamNao

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #20 am: 26. Juli 2006, 13:14:00 »
Mit jeden Tag ein "Muss" zum Stall zu fahren haben wir nix am Kopp ^^
 Kaja kann ja ma wenn ich nicht kann und umgekehrt... Thema erledigt.
 Außerdem haben wir ja dann beide noch unsere RBs, meine zumindest hilft supergerne und da is auch Verlass drauf.  Was Kaja für eine erwischt, müssen wir abwarten

SuLab

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #21 am: 26. Juli 2006, 13:38:00 »
Für mich ist -leider- das Thema SV durch... wenn man mehrfach mehrere Wochen im KH liegt und das auch noch in relativ kurzen Zeitabständen, ist das prima als Selbstversorger...  
 
 Ich wünsche daher allen SV`s das sie immer fit und gesund sind, keine akuten Krankheiten bekommen, keine Unfälle erleiden o.ä.!!! (das ist wirklich ein ernstgemeinter Wunsch - insbesondere an die SV`s, die alleinstehend sind oder einen Mann/Partner haben, der nix mit Pferden am Hut hat!!!)
 
 LG,
 Susanne

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KM-Horses

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #22 am: 26. Juli 2006, 18:31:00 »
in meinen stall lasse ich NIE wieder SVs!  
 rechnerisch spare ich zwar MEINE arbeitskraft, aber praktisch habe ich nacher mehr arbeit als vorher! und die sv`s machen es nicht in meinem sinne! - was ich schon arme sv-pferde gesehen hab! auaauaaua!  
 und das spricht dann meistens gegen den stall in dem sie stehen - ohne das der stallbesitzer was dazu kann.
 ich wünschte mir ich könnte manchmal in vollpension stehen....... is schon mächtig viel arbeit alles.... aber es macht ja auch spass und mir tuts gut!  
  die leut, so wie silke jenny und bine stehen günstiger weil sie viel mitarbeiten. aber auch da würde ich die svung nicht haben wollen! alles muss seinen ablauf haben und sich gut einspielen! ansonsten füttert der eine um 18 uhr - der andere um 19 uhr usw. der nächste schreit das er 5 scheisshaufen mehr weg machen musste als sein nachbar - neeeeeeeeeee entweder alle für alle pferde oder nur einer der alles regelt und gut organisiert!! wenn es allerdings ein kleiner privatstall ist wo so 2 oder 4 pferdkes stehen dann ist das doch schön wenn man sv ist. die arbeit ist überschaubar, kalkulieren muss man so oder so immer sehr hoch, aber in nem klenen ställeken ist es doch gesellig und gemütlich wenn man sv ist. damit meine ich aber nicht ma ebkes schnell schnell vor der arbeit füttern und dann abends eben weil es ja muss, noch abäppeln und tschöööööööööö - ne so richtig mit zeit am stall sein und sich mit allem was anfällt beschäftigen. das ist für mich sv! eignet sich meiner meinung nach nur mit rentnern! oder mit leuten die nicht arbeiten müssen weil ein partner genug verdient! ansonsten alles vp!! alle male für`s pferd besser und für sich selbst auch.... was ist denn wenn man morgens vor der arbeit schnell eben füttern geht und dann sind die pferde druchn zaun, oder verletzt oder ne leitung ist geplatzt oder oder! man muss aber zur arbeit! wie soll das gehen? ich kenne bisher keinen sv der um 8 bei der arbeit sein muss und dafür aber schon um 5 oder 6 im stall steht! so wie die leute mit hof. ich kenne auch keinen sv, der nahezu 24 h in der nähe der pferde ist....... naja man könnte es endlos weiter aufzählen....

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TeamNao

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« Antwort #23 am: 26. Juli 2006, 18:44:00 »
Also wir wären nur zu dritt oder viert da an dem Stall, plus mind. 2 RBs also Arbeitsteilung is gesichert :D
 Und wer net mitarbeiten will an der Wiese oder am RP  kann gerne gehen oder VP zahlen :)
 Der Stall is gemütlich, schön den Blick auf den Wald... wir werden ja sehen wie es läuft. An mir wird der ganze Spaß nicht scheitern, eher daran das ich nachher alleine da sitze und egal ob die anderen SV oder VPler waren.  
 Will nur nicht, das mein Pferd alleine ist, könnte ich mir ein 2. leisten würd ich da mit 2 Pferden auch alles alleine machen. Aber das zuviel des guten :D

KM-Horses

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« Antwort #24 am: 26. Juli 2006, 18:55:00 »
na meinen segen haste ja auch! ich wünsche dir damit auch alles gute - allerdings klappt es in den meisten fällen wirklich nicht auf dauer! - allein schon wegen zickenalarm unter den einzelnen reitern! - das ist ja nunmal so! der eine machtet so der andere so - beides kann ja toll und richtig sein, aber meist (so spricht die erfahrung) geht es daneben!

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Offline Nikita

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #25 am: 26. Juli 2006, 22:04:00 »
Wir sind ja nun seit vier Jahren SV und was so genial daran ist, ist die Freiheit fast alles so entscheiden zu können, wie wir wollen. Aber nichtmal das ist als SV selbstverständlich, wenn man pachtet ist man ebenfalls abhängig in vielerlei Hinsicht. Diese Abhängigkeit vom Verpächter haben wir nach und nach mit jedem neuen Stall dezimiert. Ich habe in den vier Jahren viel gelernt, verstehe nun auch Stallbetreibber ein wenig besser ;-) Aber nun entscheiden wir halt auf eigenes Risiko, ob wir uns die Weide kaputt rennen lassen und zu Matsche verarbeiten von den Fellnasen und welche Hweu oder Strohqualität wir füttern und wer wieviel bekommt und ob und ab wann wir einstreuen und womit und alles das.
 Es gab zahlreiche Probleme in jeder Gemeinschaft, ob nun mit unserer Einstallerin oder mit anderen Mitpächtern. Dinge, an die man vorher nicht denkt, die man nicht sieht.  
 Da gab es Zoff, weil ich meinen Mini nicht wegsperren wollte, damit andere länger auf die Weide dürfen, Zoff um die Menge Gras, die zugesteckt wird, die Frage ob Offenstalleingänge mit Lamellen zugemacht werden, welcher Sand auf den Auslauf kommt, am Ende gipfelte das alles darin, dass wir uns die Zeit wann wir zu kommen haben, wenn wir Äppeldienst hatten diktieren ließen, denn wenn eine Einstallerin reiten will, egal wann und unser Auslauf ist unser Reitplatz, dann muss der dann abgeäppelt sein . Die Frage nach Fütterungszeiten, Heuqualität etc.. Da muss ich Katja Recht geben, ich würde mich nicht noch einmal so verbiegen wollen, damit ein Einstaller zufrieden ist, denn das ist er nie, es fällt ihm garantiert immer was neues ein und je mehr jemand mitbestimmen darf, umso chaotischer wird das ganze. Nao, ich will dir das nicht mies reden, im Gegenteil, ich würde aber versuchen abzusichern, dass Du auch ohne Mitstreiter dort sein und bleiben kannst, wenn es hart auf hart kommt. Einer muß die Hosen anhaben sozusagen, ist mein Fazit nach vier Jahren und auch wenn ich mich über Hilfe und Vertretung sehr freuen würde, so scheue ich doch das Drama, weil es ohne Absparachen nie klappen kann und grad im Moment will ich nix mehr absprechen müssen, ausser mit meinem GG :-)
 
 Tja die Kosten als SV, ich denke ich spare da leider gar nix im Verhältnis zu VP aufs Jahr gesehen, denn allein Stall Heu und Stroh liegen schon bei 300 Euro mtl. Dazu noch alles was die Weide braucht, sprich Saatgut, Dünger etc. Zaunmaterial, zwei Fahrten zum Stall täglich mit gesamt 24 km, das mal 30 Tage sind 720 km mtl., Materialkosten zum renovieren, ausbauen und verbessern, denn irgendwie wird man nie fertig mit Stallbau und Planung *gg* ... und weil , wie Sandra schon sagte nie Zeit zum reiten bleibt, jedenfalls dann nicht, wenn man einen Job und/oder Familie hat, kann man sagen man ist Idealist als SV, aber trotz allem bin ich das meist gern :rotate:
 
 LG
 Nicole

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Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann  
 (Heinrich Heine/Francis Picabia)  
 
Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben  *John Lennon*

TeamNao

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #26 am: 26. Juli 2006, 23:06:00 »
Ich hatte schon selbst einen Stall, wir hatten 12 Einstaller und 12-14 eigene Pferde. Ich kenn den Spaß also auch.  
 Wenn ich da als erste bin, hab ich auch das sagen, so ist das mit dem Hofbesitzer abgesprochen, und das war da auch immer so. Und ich werd mich hüten, mir das Zeptar aus der Hand nehmen zu lassen  
 

Offline Tommy

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #27 am: 26. Juli 2006, 23:35:00 »
Kleine Anekdote am Rande.. Als wir nur den Tommy hatten kam eine Frau vorbei, die gerne ihr Pferd als Beistellpferd und als SV dazutun wollte. Die war gerade in Trennung und lebte dann von der Sozialhilfe, hatte sogar noch ein zweites Pferd. Gott sei Dank haben wir uns dann für ein eigenes zweites Pferd entschieden.
 Die Frau was nicht unsympatisch und deren Situation natürlich schlimm genug, aber die Arbeit wäre letztendlich an uns hängengeblieben und von den Kosten gar nicht zu reden.
Kleine Pferde, kleine Sorgen. Große Pferde, große Sorgen.

KM-Horses

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #28 am: 27. Juli 2006, 00:32:00 »
meine sv leute die ich bisher hatte, haben sich mit der entscheidung, selbst für ihre pferde zu sorgen, total übernommen! sv heisst für mich auch, dass man zumindest auf abruf stehen kann, also ständig stand by ist. und das konnte ich bisher immer bis auf 2 ausnahmen knicken. die 2 ausnahmen stehen jetzt eigentlich auch zur vp bei mir, sind aber immernoch sofort parat wenn was zu tun ist! - dennoch trägt der stallbesitzer meist die arbeit und die verantwortung alleine! denn nur als beispiel: ich bin die jenige, die letztendlich die pferde einfängt sonntags morgens um sieben, oder mitten in der nacht rausspringt wenn was komisch ist. sv immer nur dann wirksam, wenn man wirklich permanent zugriff auf die pferde und den stall haben kann.......... ansonsten wird die arbeit und die verantwortung sowieso immer auf den übertragen der oft oder meistens da ist. und dann finde ich das man kein sv mehr ist!

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Offline pferdepensionkli

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Kosten eines Selbstversorgers ...
« Antwort #29 am: 27. Juli 2006, 03:02:00 »
Team Nao, dass ist es, was ich gemeint habe: Du suchst Selbstversorger, aber Du hast klar gemacht, dass Du das Sagen hast und dass die nach Deiner Pfeife zu tanzen haben. Die Kosten stehen nicht unbedingt im Vordergrund, sondern, dass die Leute Dir bei gleichen Kosten die Arbeit abnehmen.
 
 Von morgens 7.00Uhr bis mittags 14.00h must Du selber arbeiten.
 
 Wenn jeder SV sein eigenes Stroh bzw. Heu will, weil ihm/ihr Dein Lieferant nicht gefällt, habt ihr genug Platz?
 
 Wenn die Tiere um 10.00h mal ausbüchsen, sagst Du dann Deinem Chef, er soll seine eigenen Böcke selber misten und fährst zu Deinem Stall und riskierst Deinen Arbeitsplatz?
 
 Ganz klar, wer bei Dir SV wird, hat nix zu sagen, billiger wird es nicht unbedingt. Aber er hat mehr Arbeit als ein VPler.
 
 Was meinst Du denn, wer sein Pferd in eine Box stellt, die so teuer ist wie VP, wo er letztendlich nix zu sagen hat und dann noch die Arbeit.
 
 Dann spiel doch mal die Möglichkeit durch mit VP zu 150 Euro.
 
 Dann hast Du mit dem Gedanken gespielt, den Stall nur kurz zu nehmen und dann  den anderen Stall, 10 Boxen, 300 Euro.
 
 Bei 50% Auslastung kommst Du auf 60 Euro je Box.
 
 Du hast mir gesagt: 90 Cent je Ballen Stroh, macht im Winter 27 Euro.
 2,20 je Ballen Heu macht 33 Euro.
 Hei, Stroh und Box kosten Dich also dann 120 Euro. Dazu für 1 Euro Kraftfutter am Tag, also 150 Euro Kosten.
 
 Dafür vermietest Du dann die Boxen und hast die Arbeit alleine, wenn die Pferde ausbrechen und Deine Haftpflicht als Tierhüter gefragt ist, weil- as nie passieren möge- ein Pferd in ein Auto gerannt ist, hast Du keine Haftpflicht und bis selber pleite.
 
 Klar, Du bist 20 Euro billiger als Firedhelm, bei Freidhelm ist der Wald vor der Türe und fürn 5er können die Leute bei Petra in die Halle, wenn die frei ist (und die ist oft frei)
 
 Für die 20 Euro im Monat, die Du billiger bist, muss jemand, der bei Dir einstallt, im Prinzip n Auto mit Hängerkupplung haben und zur Halle und zum Wald fahren.
 
 Ich weiss nicht, ob Dein Freund, bei dem Du mit den vielen Pferden gewohnt hast, auch Landwirt ist oder ob er als Händler und Reitlehrer sein Geld verdient hat.
 
 Drei Beispiele, die Du verstehst:  
 Ich als Landwirt mit Pachtland bekomme etwas mehr aln Subventionen als ich an Pachten zahle.
 Friedhelm als Landwirt bekommt mehr Subventionen, als er an Pacht bekommen würde, weil er da Pensionspferde drauf hält und Landwirt bleibt. Im Übrigen hat er sehr vernünftige steuerliche Gründe, warum er Landwirt sein will, er lebt doch nicht von den paar Boxen, dass ist doch nur so nebenbei.  
 
 Also die zwei Beispiele zusammen gefasst: Ein kleiner Pachtlandwirt bekommt so 4.000 Euro im Jahr, dass ist etwas mehr, als er an Pacht bezahlen muss und bietet Boxen ab 175 Euro an.
 
 Der zweite Pferdelandwirt liegt auch am Wald, ist auf dem eigenen Land und da der Hof größer ist, wird er wohl mehr als 4.000 Euro im Jahr bekommen (das geht danach, wie viel Land man hat)und bietet die Boxen auch so fast für den Preis an.
 
 Du möchtest eine Stallgasse mieten (300 Euro im Monat sind auch 3.600 Euro im Jahr), hast keine Maschinen, keinen Traktor, um die Weide zu düngen und zu pflegen und dann willst Du die Preise unterbieten, weil Du weiter vom Wald und weiter von der Halle weg bist.  
 
 Überleg Dir, auf was Du Dich da einlässt, der Weg ist schwierig und teuer, fürchte ich
 

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