Fotos gibbet leider keine
hier der Bericht:
Wir mussten nicht auf der Matte turnen, sondern kriegten als Hilfsmittel z. B. Bälle, Zapfen oder Körperbänder. Sinn der Sache ist immer, den Reiter locker zu machen, zuerst vor allem in Becken und Hüfte, damit das Pferd besser und schöner laufen kann.
Zu Anfang jeder Einheit sollte der Mensch "vortraben", damit Marion sich ein bißchen ein Bild davon machen konnte, wie das dann auf dem Pferd aussieht. Dann fingen wir an zu reiten, erstmal ganz normal wie immer. Marion hatte vorher gefragt, was wir für ein Ziel heute haben, oder auch, ob wir irgendwelche körperlichen "Baustellen" haben. Nach ein bißchen "eingrooven" fragte sie dann, wie sich bestimmte Bewegungen oder Körperpartien für uns anfühlen.
Bei mir hat sie schnell festgestellt, dass ich schief bin und z. B. den Kopf oft schräg halte. Außerdem war´s mit dem Atmen am Anfang nicht so dolle...
und meine Steigbügel waren zu lang.
Muss ich erwähnen, dass der Ponymann (deshalb?) ein bißchen lustig drauf war? Ich dachte, ok, wir machen heute hier ein bißken Schrittarbeit, und vielleicht traben wir mal, aber mehr wird datt nicht...
...hab mich aber tatsächlich schon beim "eingrooven" getraut, mal zu galoppieren, damit Marion auch alle Baustellen sehen kann (ich hab ja schon seit Jahren keinen Unterricht mehr gehabt...).
Also, nach dem "Reiten wie immer" kriegt ich dann erstmal ein Körperband um, das seitlich an meinen Schultern langging, und dann nochmal um den Brustkorb mit nem Knoten vorne. Ächz, ich dachte zuerst, jetzt kann ich gar nicht mehr atmen, weil das alles so zusammengeschnürt war!
Dieses Gefühl gab sich in der Folge aber wieder. Die Steigbügel wurden 2 Loch kürzer gemacht, und ich fühlte mich wie ein Jockey.
Aber watt soll ich sagen - der Ponymann kam ans Arbeiten, und ich kam ans Treiben! Ich brauchte nicht mehr zurückzuhalten, weil er zu schnell wurde. Meine Kopfhaltung wurde sogar besser, sagte man mir
Oookay, man kann also auch reiten und vor allem SITZEN, wenn man sich wie ein Jockey fühlt.
Marion hat mir prognostiziert, dass meine Fußgelenke und evtl. auch meine Knie sich da demnächst erstmal dran gewöhnen müssen, aber da muss ich dann jetzt mal durch...gut, ich werde es beherzigen und die Bügel "kurz" lassen.
Weil ich aber so schief bin, sollte ich dann auch noch mit Bällchen reiten - einen unter der Achsel, der andere an der anderen Seite unterm Pöppes. Und wieder fühlte sich das erstmal so an, als wenn ich gleich nach oben aus dem Sattel katapultiert werde...huiuiui...
Baldur fand das dann auch seeehr komisch, wie ich da so im Sattel saß, und quittierte das mit ein bißchen Empörung.
Als die Bällekes wieder weg waren, saß ich dann allerdings gefühlt tatsächlich viel weiter unten "im Pferd", das war super!! Meine Schiefe war natürlich nicht komplett weg, aber ich hatte ein Gefühl und eine Idee, wie es anders sein kann.
Dann bin ich nämlich auch nochmal galoppiert - jawollja! - und das war wirklich viiiieeel besser vom Sitzgefühl. Galopp sitzen konnte ich eigentlich noch nie; jetzt hab ich auch hiervon eine Idee, wie das eigentlich gehört
Auch sonst gab´s natürlich noch Tipps, um die Vierbeiner schön zu gymnastizieren. Beim Leichttraben alle 2 Tritte mal umsitzen, zum Beispiel. Das kann für Pferd UND Reiter balancemäßig echt eine Herausforderung sein!!
Wir waren in diesem Kurs wieder pferdemäßig bunt gemischt; eine spanische Stute, die Working Equitation geht, ein polnisches Halbblut, ein Mangalarga Marchador, ein Warmblut, das Springen und Dressur geht, und mein Isi-Schecke. Das find ich immer total spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Pferde sind, und wie ähnlich sie doch auf diese Art des Unterrichts reagieren.
Beim Zugucken war´s natürlich november-mäßig echt kalt, aber beim Reiten wurde jedem von uns muckelig warm vom Arbeiten und von der Konzentration.
Jetzt sitz ich schön warm zu Hause und freu mich, dass es so ein toller Kurstag war (...auch wenn der Wecker ECHT früh geklingelt hat heute morgen *gääähn*).