Pferdefreunde-Niederrhein
SONSTIGES => Pferd - Umgang / Reiten / Ausbildung => Thema gestartet von: Nikita am 27. Mai 2006, 22:08:00
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Ich frage mich gerade warum es wohl einen richtigen Fuß beim leichttraben gibt. Weiß zufällig einer warum es den gibt und was an dem besser ist ist, als an dem anderen ? Sprich welchen Hintergrund hat das alles und warum ist es wichtig auf dem richtigen Fuß leichtzutraben ?
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
LG
Nicole
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Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann
(Heinrich Heine/Francis Picabia)
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"Das Leichttraben oder englisch Traben wurde von den Engländern erfunden, um die Strapazen einer Jagd insbesondere für ungeübte Reiter leichter verkraftbar zu machen"; so steht's in Wikipedia und so hat Branderup es letzte Woche ziemlich ähnlich erklärt
Und welcher Fuß denn nun der richtige ist, ist ja immernoch Streitfrage; Ich glaub die "Englisch-Reiter" stehen auf wenn der innere Hinterfuß und somit der äußere Vorderfuß vorschwingen, mit der Begrüngung das innere Hinterbein zu entlasten.
Ich habs gelernt, dass wenn man schon leichttrabt: dann einsitzen (und evtl. treiben) wenn das innere Hinterbein nach vorne schwingt, damit man entsprechend das innere Hinterbein aktivieren kann zum vermehrten untertreten.
Mittlerweile reite ich kein Leichttraben: entweder aussitzen oder leichter Sitz
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ja darum hab ich einen Isi da brauch ich mir über sowas keinen kopf zumachen
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Ich frag mich im Wald immer wo innen und aussen ist....
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Der Himmel wird erst schön durch ein paar Wolken......
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... ganz einfach, immer da, wo der Baum außen ist ;-)
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Also ich hab es im Dressurunterricht immer so gelernt, aufzustehen, wenn das innere Vorderbein nach vorne schwingt. Was es aber damit auf sich hat ?????
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@Iris schon mal auf dem äußeren Bein "aufgestanden"? Also ich merk das bei Baronesse, das ich wenn ich auf dem falschen Bein leichtrabe, die schleudert mich dann richtig ausm Sattel (vor allem in der Kurve oder aufm Zierkel wenn sie etwas nach innen gestellt ist). Ich würde so spontan sagen es ist zur entlastung des Pferde *lachweg* Aber wenn ich ehrlich bin, ich weiß es auch nicht wieso gerade "der richtige Fuss". Viell. weiß ja unser angehender Trainer C-Schein erhalter was dazu :)
Yvie
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Unisono, genau deswegen hat mich das bisher nie interessiert
Das mit dem entlasten des inneren Hinterbeines habe ich mir so auch erklären lassen, aber so wirklich verstanden warum das sinn macht habe ich nicht
Im Grunde macht das doch nur in der Biegung einen Sinn und nicht auf grader Strecke, oder ?
Bequemer für den Reiter, jepp, das klingt irgendwie einfacher als Erklärung
LG
nicole
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(Heinrich Heine/Francis Picabia)
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Vielleicht einfach, um nicht einseitig zu belasten, sondern um zu wechseln? Im Gelände achte ich auch darauf, dass ich nicht immer auf derselben Hand trabe oder galoppiere.
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Laut FN steht man auf, wenn der äußere Vorderfuß oder der innere Hinterfuß vorgehen!
Man treibt automatisch wenn man aufsteht. Laß mal die Beine locker hängen, die kommen von selbst dann ans Pferd.
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Das mir mein Pferd das Liebste ist, sagst Du, oh Mensch, sei Sünde. Das Pferd ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
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@Britt: Genau, im Gelände ists nur wichtig, um net eine Seite mehr zu belasten, als die andere. Die meisten Pferde und Reiter haben ja ihre "Sahneseite" und wenn man net drauf achtet, belastet man dann meist bevorzugt diese.
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@iris: Das hast Du im Dressurunterricht gelernt?
Ist laut der eigentlichen Vorschrift, von der ich den Sinn auch nicht verstehe, aber genau falsch!
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Halte Dir jeden Tag 30 Minuten für Deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen!
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Aaalso...
mir ist das im Gelände völlig egal, ich wechsel regelmäßig bewußt.
Denn eigentlich hat in meinen UAgen nicht der Reiter seine Sahne seite, sondern das Pferd.
Das merkt man, wenn man verschiedene Pferde im Gelände reitet.
Hatte mal eine Stute die war auf einem Bein super leicht zu traben, auf dem anderen fühlte es sich an, als müsste man Seekrank werden.
Mir hat mal jemand gesagt, dass es darum geht, dass das Pferd auf der Hinterhand Gewicht aufnehmen soll(man denke an die Prozentuale Verteilung), daher macht es Sinn, das Gewicht auf den inneren Hinterfuß zu verlagern, sich also dann in den Sattel zu setzen, wenn das innere Hinterbein Gewicht aufnimmt(auffust). Da es aber sehr schwierig ist, dies zu sehen, steht man halt auf, wenn der äußere Fuß vorschwingt.
Und wenn man genau nachdenkt ist das eigentlich logisch.
Ein Problem bekommt man dann, wenn auch das Pferd die weiss. Wenn ich nämlich Richtungs wechsel vornehme, weiss Herr Traber das schon auf halber Strecke, denn schließlich hab ich mich ja umgesetzt, da muss es ja in die andere Richtung gehen
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... nene, Reiter haben auch ihre Sahneseite, merkt man nur net so bewusst, wie beim Pferd, weil man ja nur sein Körpergefühl eigenes Körpergefühl kennt.
Madame is quasi Linksfüßer und ich Rechtshänder; dadurch ergänzen wir uns ganz gut. Auf meiner "schlechten Hand" is sie eh einfach zu reiten und auf ihrer "schlechten Hand" komm ich trotzdem gut mit ihr klar, weils halt meine bessere is und ich mich da viel besser koordinieren kann. Ne Freundin von mir is auch linkshänderin und kommt mit Madame überhaupt net klar, kann sie vor allem im Gelände auf der rechten Hand überhaupt net leichttraben - bei mir fühl ich halt nur, dass rechts sich vom Pferd her komischer anfühlt, als links... ;-)
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Wenn ich im Gelände leichtrabe, trabe ich immer automatisch auf den gleichen Fuß an.
Wenn ich dann drauf achte, sitze ich natürlich um, das fühlt sich aber immer etwas komisch an, bei Wanja ganz besonders.
Bei Milan von Cooper war das früher auch so.
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OWEI!! Dann hab ich in 8 Jahren Dressurunterricht nur gelernt auf dem quasi falschen inneren Vorderfuß zu traben??
Na toll *ggg* Und dafür hab ich auch noch Geld bezahlt
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Also ich versuchs mal zu erklären:
Beim jungen Pferd, das einen verwahrenden Schenkel noch nicht kennt, trabt man auf dem äußeren Hinterfuß leicht (sprich wenn das innere Vorderbein nach vorne geht). Da das Pferd noch nicht gradegerichtet ist, ist der äußere Hinterfuß derjenige, der mehr Last aufnehmen muß und dieser wird durch das Hochgehen des Reitergewichtes beim Vorfußen somit entlastet. Es fällt dem Pferd so leichter schwungvoll nach vorne zu gehen und es findet somit schneller sein Gleichgewicht.
Beim gradegerichteten/ausgebildeten Pferd, das vermehrt auf Biegungen und in Stellung geritten wird, wird auf dem inneren Hinterfuß leichtgetrabt. Beim Hinsetzen treibt gleichzeitig der Schenkel und bringt das äußere Hinterbein dazu mit mehr Schwung nach vorne zu gehen, was wichtig ist, da es beim gebogenen Pferd einen etwas weiteren Weg zurücklegen muß als das innere Hinterbein. Ausserdem muß das innere Hinterbein auf der gebogenen Linie mehr Gewicht tragen, da es stärker unter den Schwerpunkt tritt.
Es ist durchaus legitim ein zB. wegen einer Verletzung schwächeres Bein durch "falsches" (was es als solches eigentlich nicht gibt) Leichttraben zu entlasten. Vernünftig ist allerdings bei der normalen Arbeit, häufiger die Seiten zu wechseln und so dafür zu sorgen, das das Pferd auf beiden Seiten gleich "kräftig" wird.
Also Iris, dein Geld war nicht umsonst ausgegeben, sofern ihr mit einem jungen Pferd gearbeitet habt. Im Gelände gilt übrigens Leichtraben auf der dem Pferd angenehmeren Seite. Schließlich heißt es Leichttraben und nicht Schwertraben.
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Je vais dormir moins b
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Ich glaube jetzt habe ich das verstanden
Da stellt sich mir grad die Frage, ob mein noch nicht ganz ausbalancierter Traber auf seiner schlechten Seite nun besser auf der inneren Vorhand , sprich äusseren Hinterhand entlastet werden sollte und erst dann wenn er sich da besser biegen kann auf der anderen Seite. Aber damit bin ich dann eh komplett überfordert glaub ich
LG
nicole
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Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann
(Heinrich Heine/Francis Picabia)
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Dazu sag ich nur: Probieren geht über studieren!! Versuchs doch einfach mal. Wenn du das Gefühl hast, das Herr Traber dann schwungvoller und taktklarer nach vorne geht, weißt du es ist immoment der richtige Weg. Wenn er dann schwungvoll und grade ist, kannste immer noch umstellen...immer so wie man es braucht!
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Je vais dormir moins b
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Man macht das aber nicht um das innere Hinterbein zu entlastn, sondern um es zu aktivieren. Wie smoky schon sagt man treibt automatisch und so soll halt das Hinterbein aktiviert werden.
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Wenn ich aus Sicht meines Ponys auf dem "falschen" Fuß trabe (und das ist bei ihm eindeutig der Linkstrab, das ist seine schwächere Seite!) dann versucht er mich Dummerchen da eindeutig wieder "richtig" zu setzen. Unbewußt drehe ich meinen kompletten Oberkörper nach rechts. Das habe ich bei keinem anderen Pferd jemals gehabt! Dieser kleine Bewegungskünstler läßt da auch nix unversucht! Witzigerweise läuft er schöner im Linkstrab, wenn ich drauf achte und meinen Oberkörper wieder gerade richte... ;D
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Mir wurde mal gesagt, daß das durchaus in anderen Ländern genau umgekehrt gehandhabt wird...
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Wenn der Herr Pony mal wieder hektisch wird und lieber unter mir davon rennt oder Geister im Maisfeld nahezu sucht (um dann freudig erregt von dannen zu bocken >:( ) traben wir dann Runde für Runde. Und um seine Aufmerksamkeit wieder einzufangen, müssen wir dann fast jeden 2 Trabschritt umsitzen. Was soll ich sagen... das bringt den Clown unter mir so aussem Tritt, daß er spätestens in der 2. Runde wieder aufmerksam zuhört! Hätte mir sowas doch mal jemand viel früher erklärt! :pain:
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Wenn du ihn noch mehr durcheinander bringen willst dann bleib immer mal 2x in den Bügeln stehen und dann wieder normal weiter.....
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Oh? Das habe ja ich in meinem ganzen Leben noch nie versucht? Umstehen statt umsitzen? Ich werde das ausprobieren und berichten! ;D
Alder... und dann hör ich immer, datt wäre hier nur ein Forum für Weichgespülte...
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Diese Übungen hat Annika sehr oft mit Heinrich und mir gemacht...2x sitzen, 2 x in die Bügel stellen...dann wieder normal...dann 1x....dann wieder was anderes....
Da kommste schnell an deine Grenzen, den atmen, grade sitzen etc mußte ja auch noch.
Aber das Pony wurde immer super locker davon
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@ Condorline, gute Tipps :dadr:
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Gaaaanz spaßig wird es, wenn du dann dabei auch noch mal mehr auf der re und dann wieder auf der linken Pobacke zum sitzen kommen sollst...
ich sag euch, das ist ne harte Schule
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Wie jetzt Pobacken? Ich "lande" normalerweise aber mittig im Sattel? Guuuuut, wennz Pony mal wieder einen unangekündigten 90°-Haken schlägt, DANN kann ich das auch auf einer Pobacke... ;D
Erklärung bitte!
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Ja Nakema dazu muß man glaub ich geschmeidig in der Hüfte und konzentriert bei seinen Ars.. sein, sonst wird das glaub ich nix oder Condorline?
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Richtig... ;D
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Warum traben wir grundsätzlich auf dem inneren Fuß?
Wenn wir in Ecken oder auf dem Zirkel auf dem inneren Fuß traben, dann sitzen wir im Sattel wenn das innere Hinterbein auffußt und können genau DANN treiben, was das äußere Hinterbein dazu veranlaßt, einen großen Schritt nach vorne zu machen. Das muß das äußere Hinterbein ja auch machen, weil es in der Kurve ja den längeren Weg hat.
Akando's Hinterbeine sehen den Sinn dieser Übung nicht so wirklich ein und er "schummelt" sich so umme Kurve, ohne das äußere Hinterbein mit einem großen Schritt mitzunehmen. Deshalb mußten wir gestern genau daran arbeiten. Konzentriert trabend in die Ecke reiten, innere Schulter (also meine jetzt ;D ) leicht nach innen/unten drehen, den äußeren Zügel etwas breiter führen und beim rausreiten aus der Kurve gezielt das äußere Hinterbein durch impulsartiges Treiben anschieben.
Ich sach ma so... nach 3 Runden hatte ich mich richtig sortiert... und dann sagte die Trainerin was von Handwechsel... und auf der anderen Hand haben wir beide dann wieder total verkackt... das hat Übungspotential... ;D
Aber immerhin hat mir mal jemand vernünftig erklärt, warum wir vorzugsweise auf welchem Fuß traben!
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:2funny: ja kenn ich, Theroie und Praxis, zwei völlig verschiedene Welten und wenn dann noch ne andere Richtungen oder danach was anders kommt, völlig aus dem Konzept das ganze :2funny: Und wenn dann noch das Pferd anfängt sich unter dir in andere Richtungen zu verdrehen, wird’s richtig spaßig :crazy2:
Willkommen in der Reiterwelt :2funny:
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Immer wenn ich denke, daß ich zumindest grundlegend in der Lage bin "vernünftig" zu reiten, kommt die Reitlehrerin mit watt Neuem umme Ecke und ich fühle mich wie der erste Mensch im Sattel... ::)
Gestern sollte ich nicht leichttraben, also weder auf dem richtigen noch auf dem falschen Fuß und auch nicht aussitzen oder mich im leichten Sitz mitnehmen lassen. Gestern sollte ich 2x stehen und 2x sitzen im Wechsel.
Ich sach ma so... Akando und ich hatten in den ersten Runden gleichermaßen groooooße Fragezeichen über unseren Köppen schweben und sind mal irgendwie hackelig voran gekommen, schön war anders! :2funny: :2funny: :2funny:
Condorline hatte das ja auch schon trainiert. :)
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Am Besten nur im Leichten Sitz reiten: Problem gelöst. :hi5:
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"Ständig auf der Vorhand hängen" nennt Kerstin Gerhardt das. Also wenn mann nur im leichten Sitz reitet. Als Abwechslung ist das sehr gut! Gestern sollte ich ständig zwischen leichttraben und leichtem Sitz abwechseln. Das ist mir jetzt überhaupt nicht schwer gefallen (im Gegensatz zu diesem elendigen 2x rauf und 2x sitzen Gerumpel ;D ) aber Akando war sichtlich aus dem Takt und hat seinen Schwung erst gegen Ende der Trainings-Einheit wieder gefunden. ;D