Pferdefreunde-Niederrhein

SONSTIGES => Krankheiten, Pflege und Vorbeugung => Thema gestartet von: Nikita am 24. August 2007, 01:40:00

Titel: Hufrehe
Beitrag von: Nikita am 24. August 2007, 01:40:00
Ich hab durch eine Bekannte mal folgendes von einem Hufreheforum gelesen und wollt das mal allen zugänglich machen. Quelle ist das Hufreheforum  
 
 http://hufrehe.org
 
 Witterungsbedingungen    Pflanzen-Reaktion    Rehegefahr
   
 Kaltes Wetter, Nachtfrost Kein Pflanzenwachstum,     aber Fruktanspeicherung mittel  
 
 Kaltes Wetter, Sonnenschein    Hohe Photosynthese (Energieproduktion)in den Gräsern, massive Speicherung von Fruktan   extrem  
 
 Bedeckter Himmel,trocken  geringe Photosynthese abnehmend  
 
 Warmes Wetter,bedeckt,Feuchtigkeit geringe Photosynthese und gleichzeitig Wachstum und Abbau der Fruktanspeicher gering  
 
 Warme Nacht, sonniger Tag  Wachstum hat Fruktan verbraucht, Neubildung durch Photosynthese  Vormittag gering, erhöht ab Mittag  
 
 Aus diesem Grund sollten rehegefährdete Pferde keinesfalls an einem frostigen und noch dazu sonnigen Morgen auf die Weide gelassen werden.  
 Bei diesem Wetter sind die höchsten Fructankonzentrationen zu erwarten.  
   
 Vorsicht Falle: Satte hohe Wiesen schätzen viele Pferdehalter als gefährlicher ein, abgemähte dagegen als unbedenklich.  
 Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge kann dies aber genau umgekehrt sein. ... Da in den Grashalmen Fructan in wesentlich höheren Konzentrationen gespeichert wird als in den Blättern, nehmen Pferde, die auf eine frisch abgemähte Weide kommen, unter Umständen wesentlich mehr Fructan auf, als auf einer natürlich abgegrasten gut gepflegten Weide mit entsprechend hohem Blattanteil. Die stark abgegraste Weide istpro Kilogramm Futter eher gefährlicher, da das Gras keine Blätter mehr hat und sich in den verbleibenden Halmresten überproportional viel Fruktan anreichert  
 Nicht nur der Fruktangehalt sondern die absolut aufgenommene Menge an Gras mit allgemein hohem Energiegehalt kann eine Rehe auslösen. Das ist in der Auswirkung ähnlich, wie wenn ein Pferd unkontrolliert den Futterwagen plündert!  
 
 Endlich wieder Weidezeit aber auch Fruktanzeit  
 http://www.hufreheforum.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?num=1174552270/0#0
 
 Ein zunehmendes Problem mit Fruktan könnte sich auf Grund von modernem Saatmaterial für Gräser entwickeln. Modernes Saatgut ist auf die Bedürfnisse der Rinderhaltung optimiert, d. h. es besteht ein Bestreben möglichst hohe Konzentrationen an leicht verfügbaren Kohlenhydraten in den Gräsern zu erzielen. Dies alleine ist für die meisten Pferdebestände schon wenig wünschenswert. Als Nebeneffekt treten dann auch noch höhere Fruktangehalte auf als in herkömmlichen Gräsern.  
   
 In unseren Breitengraden spielt eine gewisse Rolle, dass Gräser oft kälte- und frostunempfindlicher sein müssen als in warmen klimatischen Abschnitten und Fruktane von der Natur vermutlich als eine Art Frostschutz einsetzt werden. D. h. Gräser, die in unserem Klima gut gedeihen, sind tendenziell stärker Fruktanbelastet. Die Saatgutzucht scheint dies auch zu fördern. Probleme treten hier natürlich nur bei Neuansaaten oder Nachsaaten auf. In der Regel stehen Pferdeweiden aber schon lange, so dass ein traditioneller Grasbestand noch vorwiegt.  
   
 Fruktan ist nicht der einzige Faktor bei der Auslösung von Rehe auf der Weide. Es gibt viele Faktoren, die einzeln oder zusammen eine Rehe auf der Weide auslösen. Vermutlich ist es bei uns in Europa eher ein Mix aus verschiedenen Faktoren als das Fruktan alleine, was die Hufrehe auslöst.  
   
 Wie sollte man sich nun Verhalten:  
   
 Da das Gras nicht immer gleich gefährlich ist, kann man durch entsprechendes Management die gefährdeten Pferde vor den kritischeren Zeitabschnitten und Weidebedingungen zu schützen versuchen. Die Rehegefahr durch Fruktane besteht generell über das ganze Jahr hinweg, schwankt aber wie beschrieben entsprechend der Witterung und Tageszeit.  
   
 Anhaltspunkte  
   
 Generell muss man bei Pferden mit Vorerkrankungen (Metabolisches Syndrom, Cushing, Hufrehe) besonders vorsichtig sein  
 Man sollte jeglichen drastischen Futterwechsel vermeiden.  
 Wann immer Gras gestresst ist, ist erhöhte Vorsicht geboten oder besteht Weideverbot  
 Bei starken kurzfristigen Klimaschwankungen mit Auswirkung auf das Gras (besonders im Frühjahr und Herbst) steigt die Gefahr erheblich  
 Bei Tagen nach Nachtfrost oder Temperaturen knapp über Gefrierpunkt (bis 5
Titel: Hufrehe
Beitrag von: Nikita am 25. August 2007, 03:04:00
Ich schieb das nochmal hoch, sicher nicht für alle hier ist das wichtig,  aber eben für alle, die das beachten müssen und daher ab nach oben damit, damit es die auch lesen können, die mit dem Problem zu kämpfen haben schon akut.
 
 LG
 nicole

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Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann  
 (Heinrich Heine/Francis Picabia)  
 
Titel: Re: Hufrehe
Beitrag von: molly am 21. Juli 2012, 23:45:01
http://www.pferdplus.com/news/hufrehe-behandlung-einweichen-von-heu-nuetzt-wenig
Titel: Re: Hufrehe
Beitrag von: Britt@ am 22. Juli 2012, 08:34:52
boah... und was wurde ich im Hufreheforum angegangen, weil ich im Winter bei Ponys Reheschub das Heu nicht gewässert habe, da zum einen FROST (!) und zum anderen Klinik und Ernährungsberatung gesagt haben, dass es nix bringt ;) (ausser Magenprobleme, da ja frostig...) - und sogar zum Schluss mußte ich mir immer wieder anhören, dass Davina alleine mit gewässertem Heu stehen soll und nicht in der Herde gefüttert werden soll... Einzelhaft... wegen ihrer EMS-Werte, die andere für ein EMS-Pferd gar nicht so schlimm fanden ... aber so ist das... EMS, ECS, Rehe & Co. sind noch gar nicht richtig erforscht und es gibt nicht nur schwarz und weiß und Ratschläge aus Foren können nützlich sein, aber wenn sie zu penetrant werden, obwohl die Leute das betreffende Pferd noch nicht mal kennen... dann Tschüß..  8) ;)
Titel: Re: Hufrehe
Beitrag von: Jessy am 23. Juli 2012, 19:36:42
Wer weiß denn welches Heu weniger Fruktan hat:1.oder 2.Schnitt?
Oder kann man das generell nicht beantworten,wegen vieler anderer Faktoren?
Ich bin gespannt auf eure Antworten!Auf das sie sich nicht widersprechen!
Titel: Re: Hufrehe
Beitrag von: Toni am 23. Juli 2012, 21:22:59
das liegt an mehreren Faktoren, z. B. wann das Heu geschnitten wurde, zu welcher Tageszeit und wie das Wetter zu dem Zeitpunkt war. Somit ist es egal, ob es der erste oder der zweite Schnitt war. Wir haben jetzt beispielsweise am Freitag unseren 1. Schnitt gemacht. Das Gras war 1. sowieso schon sehr groß und getrocknet, aber es kam von unten schon wieder frisches Gras nach. Da es bis Donnerstag noch sehr viel geregnet hat und am Freitag ein bewölkter Tag war, kann man davon ausgehen, das sehr wenig Fruktan im Heu war. Der Schnitt im Mai beispielsweise ist nicht so gut. 1. war das Gras noch nicht richtig reif, ist somit sowieso für Pferde nicht wirklich geeignet, 2. war es sehr sonnig, also kann man davon ausgehen, dass sehr viel Fruktan im Gras war, also auch im Heu.
Titel: Re: Hufrehe
Beitrag von: Skila am 24. Juli 2012, 19:16:58
Gut erklärt Toni, die Schwierigkeit ist nur immer den Heulieferanten zu finden, der spätes Heu macht. Die meisten nutzen die erste Gelegenheit im Mai. Und die Pferde mögen natürlich das lange Heu nicht so gerne wie das kurze Powerheu.
Titel: Re: Hufrehe
Beitrag von: tuc am 24. Juli 2012, 20:50:36

Dann kommt noch hinzu welche Gräser auf der Weide wachsen .

LG TUC
Titel: Re: Hufrehe
Beitrag von: Toni am 25. Juli 2012, 12:48:22
Gut erklärt Toni, die Schwierigkeit ist nur immer den Heulieferanten zu finden, der spätes Heu macht. Die meisten nutzen die erste Gelegenheit im Mai. Und die Pferde mögen natürlich das lange Heu nicht so gerne wie das kurze Powerheu.

Da hast wohl recht ... Wir kommen mit unserem eigenen Heu ja auch bei weitem nicht über die Runden. Im Moment habe ich auch so einen blöden Rundballen vom Schnitt im Mai - kannste vergessen!