Pferdefreunde-Niederrhein

SONSTIGES => Pferd - Umgang / Reiten / Ausbildung => Thema gestartet von: Nakema am 08. Oktober 2020, 11:27:24

Titel: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 08. Oktober 2020, 11:27:24
Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt, dann fühlt es sich auch für Dein Pferd nicht gut an!

Über diesen wirklich simplen Satz meiner Trainerin habe ich in letzter Zeit nachdenken müssen. Mir ist das so noch nie bewußt gewesen, dabei doch völlig logisch! Wer kennt das nicht, das Pferd drängelt, trippelt, man muß "herzhafter" in die Zügel greifen, als man das eigentlich möchte und irgendwie weiß man in dem Moment schon, daß man von diesem furchtbahren Rumgezackel Abends garantiert Rückenschmerzen haben wird. Ich war im dem Moment immer nur sauer aufs Pony, habe mir aber nie den Kopp gemacht, daß er sich bei der Aktion bestimmt auch nicht wohl fühlt!

Seitdem breche ich an dem Punkt sofort ab, sortiere und konzentriere mich neu und gehe die Situation noch einmal komplett von vorne an. Oder wenn es sein muß steige ich dann auch ab und führe, das passiert z.B., wenn Akando von Hirschläusen geärgert wird und sich nicht mehr in der Lage sieht, "vernünftig" weiter zu laufen.

Habt Ihr auch schon einmal solche einfachen, aber wichtigen Sätze gehört?
Dinge gelernt, die einem rückblickend gesehen, eigentlich selber schon viel früher hätten einfallen müssen?
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: robin am 08. Oktober 2020, 13:57:54
Ich finde generell zu lernen was das Pferd einem gerade versucht zu vermitteln, gerade auch beim reiten sehr wichtig. Kommunikation auf Augenhöhe und Respekt sind Dinge wo man nie aufhört zu lernen. Ein spannender Prozess, der wie ich finde auch viel Selbstdisziplin vom Besitzer fordert. Dabei meine ich nicht nur das reiten an sich, sondern der gesamte Umgang mit dem Pferd.
Gerade bei kl Benito ist es schön zu sehen, wenn wir beide lernen uns zu verstehen, anschl. sind wir beide glücklich.
Mir hat mal ein Reitlehrer gesagt, mach dein Pferd Stolz und behandle es freundlich und respektvoll.
Das versuche ich mir zu merken.

@ Nakema , ach übrigens ich war bei Blossi zum messen heute :dadr:
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: tuc am 08. Oktober 2020, 15:58:07
Ja , ich habe gelernt mehr zu vertrauen . Vertrauen dass sich Dinge ändern können,  wenn man dem Pferd vertraut .
Rico hatte ein Verladetrauma , lange Geschichte,  wir haben ihn so übernommen und ich hatte immer im Kopf , der geht sowieso nicht einfach in den Hänger ... dann kam eine Trainerin die einfach zu mir sagte , vertraue dem doch mal  . Seit dem Tag geht Rico auf den Hänger  .
Beim Schimmel musste ich lernen , dass ich nichts planen kann oder nur schwer .
Ich konnte mir bei den vorherigen Pferden immer morgens überlegen was ich abends mit ihnen machen wollte .
Den Schimmel muss ich abends fragen wozu er Lust hat  ... ich kannte solche Pferde nicht und habe das gerne gelernt . Ich versuche herauszufinden was er möchte,  meistens gelingt das . Bleibt er nicht an der Aufstieghilfe im Wald stehen und parkt selbständig ein,  steige ich nicht auf . Es ist nicht der Zeitpunkt zu reiten , er möchte alleine laufen  .
Will ich nur sauber machen und er geht zum Ausgang,  hole ich das Halfter und wir gehen in den Wald . Diese Momente empfinde ich als großes Geschenk  .
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kerha am 08. Oktober 2020, 16:59:57
Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!

Drum laß den anderen grad in Ruh, denn der fühlt´s gerade so wie Du!
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 08. Oktober 2020, 17:41:15
Mir ist vor allem dieser Spruch in Erinnerung geblieben:

Ein Pferd ist ein Lebewesen mit einer großen Seele. Wenn man seine Sehnsüchte und Hoffnungen erfüllt, wird es lieber sterben, als seinen Menschen zu enttäuschen.
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 09. Oktober 2020, 09:02:30
Ich sehe immer wieder, daß uns die Pferde auf ihre Art und Weise versuchen zu sagen, daß etwas nicht stimmt. Sei es durch "Unwilligkeit" beim Reiten, beim "Rumzicken" beim Satteln oder so wie letzte Tage:

Die Stallnachbarin hatte ihren Pferden (wie sonst auch üblich) Wasser aufgefüllt. Akando kam auf seiner Stallseite auf ihre Höhe und steckte die Nase durch die Abtrennung. Die Stallnachbarin fand das noch ganz süß und dachte, er wollte gekrault werden? Aber da zog Akando seine Nase nur unwillig zurück und fing wie wild an mit den Hufen zu scharren. Die Nachbarin wunderte sich, weil er das sonst noch nie gemacht hatte. Kurz drauf sah sie, daß der Clown wohl sein eigenes Wasser beim Spielen umgekippt hatte und nix mehr drin war. Als sie ihm sein Wasser dann netterweise aufgefüllt hatte, kam er sofort ran und trank gierig, während der Schlauch noch im Wasserbottich lag!

Aber ich habe auch schon Pferde mit "toten" Augen gesehen. Ich denke, diese armen Kreaturen haben auch irgendwann mal versucht, sich ihrem Menschen mitzuteilen. Aber leider anworten einige Pferdehalter dann mit noch mehr Druck und teilweise auch Gewalt, damit die Pferde bitteschön funktionieren! Ich mag mich mit solchen Menschen nicht mehr umgeben. Deren Ignoranz macht mich unendlich traurig...
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 09. Oktober 2020, 09:18:16
Jedes Pferd wird versuchen, mit seinem Menschen zu reden. Sie geben auch nicht allzu schnell dabei auf. Wenn man etwas nicht versteht, ist es wichtig, dem Pferd das auch zu sagen. Sie wiederholen die Sequenz dann erfahrungsgemäß erneut.
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 12. Oktober 2020, 10:23:12
Akando hat mir am Wochenende sehr eindeutig mit seiner Körpersprache mitgeteilt, daß er die gerittenen Hügel doch lieber im gestreckten Galopp bewältigen würde. Was soll ich sagen... manchmal muß ich den Spaßvogel aber auch ignorieren, obwohl ich seine Wünsche ganz deutlich verstehe!  ;D

Dann muss ich auch sein ungeduldiges (und auch sehr ungemütliches!) Gezackel in Kauf nehmen. Manchmal ist das Leben dann eben doch kein Ponyhof!  ;D
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kerha am 12. Oktober 2020, 16:49:26
Warum läßt Du ihm denn nicht den Spaß????
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 12. Oktober 2020, 20:05:01
Ich will ihm doch nicht beibringen, dass Berge immer nur unkontrolliert hoch galoppiert werden! Ich ess ja auch nicht jeden Tag chinesisch... ;D
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Condorline am 13. Oktober 2020, 06:52:58
Hmmm, komisch...wenn es sich für mich so richtig sch...anfühlt sitze ich richtig und Pony ist zufrieden  :D ;D
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 13. Oktober 2020, 08:40:16
Hört sich aber nicht logisch an...  ;)
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Condorline am 13. Oktober 2020, 12:09:36
Tja, was soll ich machen...habe halt eine gestörte Körperwarnehmung
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 13. Oktober 2020, 12:13:11
Manchmal muss nicht das Pferd zum Physio...  :old1:
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Condorline am 13. Oktober 2020, 12:14:49
War ich schon....müssen halt alle mir Leben....
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 14. Oktober 2020, 12:24:21
Wir alle kennen die Situation! Da sieht das Pferd irgendwelche "Gespenster" und mach einen riesigen Zampano um nix. Das kann ein Gartenstuhl (der da sonst nicht steht  ;D ) neben dem Reitplatz sein, oder auch ein komisch gefärbtes Blatt am Wegesrand.

Früher habe ich dem Pferd die "Gefahr" gezeigt. Bin da extra hin und habe die Gefahrenquelle berührt. Dem Zossen gut zugeredet.

Dafür habe ich vor etlichen Jahrn auch viel Mecker bekommen! Damit würde ich die "Gefahr" ja nur noch größer reden. Das Pferd bestärken, daß da wirklich was gaaaaanz gruseliges ist. Da habe ich auch erstmal dumm geguckt! Ja was soll man denn sonst tun? Ich fand die Ansage dämlich! Und jetzt meine ich nicht die Situationen, wo man selber zuerst Streß hat und das aufs Pferd überträgt! Sondern Dinge, die man selber wirklich als völlig ungefährlich erkannt hat und man eigentlich total tiefenentspannt ist. Weil man eben genau weiß, daß der Gartenstuhl gleich NICHT plötzlich aufstehen und davon laufen wird.  ;D

Aber ich bekam den Ratschlag, einfach nix zu tun. Einfach weiter zu machen, mit dem was ich sowieso gerade vor hätte. Dem Pferd bitte signalisieren: "Du regst Dich da gerade völlig sinnlos auf, ich habe schon längst erkannt, daß da nix iss und mit mir zusammen kannst Du da vorbei!"

Ich erinner mich noch genau, daß ich in dem Moment reichlich säuerlich geguckt haben muss und im Stillen gedacht habe: "Alte, Du kannz mich mal! Datt iss abba sowatt von Quatsch!"

Aber nur versuch macht kluch - und tatsächlich klappt die "einfach-ignorieren" Taktik in vielen Fällen. Nicht immer - das muß ich auch zugeben! Aber eben doch oft. Letztens noch! Da waren wir in der Reithalle unterwegs und draußen versuchte jemand lautstark sein Pferd in den Hänger zu bugsieren. Das Pferd rappelte die Rampe ständig rauf und runter, es wurde laut geschimpft und ich hörte auch Schläge. Akando riß den Kopp hoch und ich konnte seinen Herzschlag durch den Sattel fühlen, er war zu 100% im Streß- und Fluchtmodus!

Mein erster Reflex war anhalten. Abwarten, dem Pferd Zeit geben, die Situation selber einzuschätzen und zu erkennen, daß er ja gar nicht gemeint war. Aber dann bin ich einfach meine Lektionen weiter geritten. Jaaaa, die ersten 2 - 3 Zirkel ist er immer deutlich dem Lärm und Palaver von draußen ausgewichen, aber so nach der 4. Runde entspannte er sich tatsächlich wieder und er konnte den Radau da draußen dann doch aushalten.

Das ist das Einzige "Du mußt da drüber hinweg reiten" was ich für mich persönlich akzeptieren kann.  ^-^
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 15. Oktober 2020, 09:18:05
Wie in allen Fällen besitzen beide Vorgehensweisen ihre eigene Berechtigung und hängen nur von einem entscheidenden Punkt ab: Ist das Pferd noch ansprechbar oder ist es bereits völlig auf die Gefahr fixiert?

Im ersten Fall kann man dem Pferd die Situation noch erklären ("Der Herdenchef hat das schon mal gesehen"). Im zweiten Fall übernimmt man aktiv die Führung und führt die notwendigen Entscheidungen sofort aus ("Stillstand ist der Tod").
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 16. Oktober 2020, 09:19:10
Nicht die Parade versammelt das Pferd, sondern das Loslassen!

Die Verbindung zwischen Hand und Pferdemaul sollte wie die Verbindung zwischen zwei tratschenden Freundinnen sein. Ein ständiges hin-und-her, und auch in der Intensität wechselnd.

Mal mit der Hand eine matschige Mandarine ausquetschen, mal eine Zitrone und mal eine Bio-Zitrone mit dieser furchtbar harten Schale.

Das und noch viel mehr habe ich gestern als Zuschauer bei insgesamt 6 Reitstunden von Herrn Gerd Heuschmann gelernt. Er war die ganze Zeit freundlich und geduldig, konnte sich total einfach auf die verschiedenen Baustellen von den verschiedenen Pferden und Reitern einstellen und hatte tolle Beispiele, so daß auch alle seinen Ausführungen folgen konnten. Und es war wahnsinnig spannend zu sehen, daß die Pferde aber SOFORT reagiert haben, sobald der Reiter da oben die Anweisungen umgesetzt haben!

Trotzdem hatte er aber auch Verständnis für die menschlichen Unzulänglichkeiten, die sich im Laufe der gerittenen Jahre so eingeschlichen haben und hatte oft genug auch einen kleinen Umweg parat, um es den Reitern auf ungewöhnliche Art doch noch leichter zu machen. Ich hatte vorher z.B. noch nicht von der Littauischen Zügelführung gehört und so mancher Reitschüler auch noch nicht, es funkionierte aber sofort!

Auch wenn ich mir sicher bin, daß sich meine Körperkerntemperatur am Abend um mindestens 5°C runter gekühlt hatte, war es ein toller Tag und mir schwirrte der Schädel von dem ganzen Input. Es war ein privat organisiertes Event wo "eigentlich" keine Zuschauer erlaubt waren. Aber da ich als Assistentin und seelischer Beistand einer Reiterin gebucht war, durfte ich auch die ganze Zeit dabei sein.

Ich selber möchte auch gar nicht unbedingt eine einzelne Reitstunde bei Herrn Heuschmann haben. Ich nehme gerne mit seiner Schülerin als meine Trainerin vorlieb  ;)
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 27. Oktober 2020, 10:25:52
Dein innerer Schenkel ist wie ein Gartenzaun - das Pferd darf da keinesfalls drüber bretzeln oder anders nach innen fallen.

Das musste ich gestern dann doch mal mit Hilfe einer Gerte kurz durchsetzen. Und die Gerte war dann wirklich nur ein "Hilfsmittel", welches kurz eingesetzt und dann wieder archiviert werden konnte.  O0

Mir helfen diese inneren Bilder sehr gut, die Anweisungen umzusetzen!

Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 04. November 2020, 12:07:26
Gestern habe ich Hunger bekommen, während ich einer Stunde Beritt der Trainerin gelauscht habe! Also nicht Akando. Den reite ich bisher ausschließlich selber  ;D

- Der Pferderücken wird langsam wie Butter
- Diese Übung heißt "links oder rechts schwenken"
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 30. November 2020, 11:29:01
Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt, dann fühlt es sich für Deine Hose auch nicht gut an!

Ihr kennt das Geräusch von reißendem Stoff? Das sofortige Einsetzen eines komischen "kühlen" Gefühls am Allerwertesten? Ja? Ihr versteht, was ich meine, oder?

(https://up.picr.de/39977940yt.jpg)

(So, Nakema jetzt Papier und Bleistift fertig legt, um sich Notizen zu emphatischem Sozialverhalten einiger Forenmitglieder zu machen.

- Kirel als erstes fett duchstreicht)
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: robin am 30. November 2020, 11:31:28
Ja kenn ich auch und bei derzeitigem Wetter kommt das garnicht gut  :nono2:
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 30. November 2020, 12:24:57
Ich kenne das nur, dass dieses große Pferd meine Klamotten in Fetzen reißt. Zwei Hemden hat er mir vom Leib gerissen, an zwei Jacken fehlen die Taschen, einmal hat mir einen Reitstiefel durchgebissen und auch sonst ist er sehr vorsichtig. Eine Hose hat es bisher allerdings nicht dabei erwischt.
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kerha am 20. Dezember 2020, 20:19:08
Ich kenne das nur, dass dieses große Pferd meine Klamotten in Fetzen reißt. Zwei Hemden hat er mir vom Leib gerissen, an zwei Jacken fehlen die Taschen, einmal hat mir einen Reitstiefel durchgebissen und auch sonst ist er sehr vorsichtig. Eine Hose hat es bisher allerdings nicht dabei erwischt.

Vergiß nicht die vielen blauen Flecken zu erwähnen...
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kerha am 20. Dezember 2020, 20:21:05
Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt, dann fühlt es sich für Deine Hose auch nicht gut an!

Ihr kennt das Geräusch von reißendem Stoff? Das sofortige Einsetzen eines komischen "kühlen" Gefühls am Allerwertesten? Ja? Ihr versteht, was ich meine, oder?

(https://up.picr.de/39977940yt.jpg)

(So, Nakema jetzt Papier und Bleistift fertig legt, um sich Notizen zu emphatischem Sozialverhalten einiger Forenmitglieder zu machen.

- Kirel als erstes fett duchstreicht)


Hast Du keinen gefunden, der das sofort fotografiert? So daß Du es erst zu Hause selbst fotografieren mußtest?
Was habe ich Dir erzählt von: jemandem den Fotoapparat in die Hand zu drücken, daß die Situationsphotos gemacht werden können???

*seufz*
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 21. Dezember 2020, 11:00:14
Ich hatte an dem Tag mehr Mühe, meine Mitreiterin davon ABZUHALTEN mir den blanken Pöppes zu fotografieren! Und die paar Meter durchs Dorf zurück zum Stall bin ich auch die ganze Zeit mit dem Popöchen-an-der-Scheckenschulter-klebend gelaufen.

Strippen tu ich doch nur gerne in intimer Runde... nicht fürs ganze Dorf...  8)
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 19. April 2021, 09:40:58
Wie komme ich in die Anlehnung? Gerd Heuschmann sagt ganz klar, durch NACHGEBEN. Wobei das natürlich schon krass provokativ ausgedrückt ist. Er meint damit das "Spiel" mit dem Pferdemaul, aufnehmen und immer wieder nachgeben. Erst wenn das Pferd den Kopf/Hals fallen läßt, kommt man hinten zum Treiben und damit in die Anlehnung. So möchte ich das gerne weiter üben.

Aber ich habe es auch schon anders gehört: Anlehnung kommt von Anlehnen, da musse vorne ziehen und hinten Streß machen. Aber mit dem Westernsattel kann ich da ja nix von kennen  ;D

Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Melanie am 23. April 2021, 09:32:09
Ich hatte gestern jemanden auf dem Pony, der es kann. Sehr schön anzusehen (und gleichzeitig frustrierend, da es eindeutig an der Bedienung liegt und ich die erforderlichen Fähigkeiten leider nicht habe) und toll, "nachzufüllen". Wobei ich Angst hatte, das gute Ergebnis direkt wieder zunichte zu machen.
 Aber wie heißt es so schön, der Weg ist das Ziel. Wir arbeiten daran.
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 14. September 2021, 10:18:41
Gestern wieder Hausaufgaben auf dem Außenplatz an der Reithalle gemacht. Tempowechsel innerhalb einer Gangart sind jetzt nicht so Lieblings-Übungen vom Pony. Der bremst lieber abrupt ab und parkt mit einem breiten Grinsen im Gesicht.  ::)

Aber gestern konnten wir tatsächlich den Super-langsam-Schnecken-Schritt mit anschließendem groooooßen und schwungvollen Schritt wieder antreten. So langsam fühle ich es, wenn's Ponytier vorne höher wird als hinten beim Laufen *verliebt-bin*
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 20. September 2021, 09:20:35
Da fragt die Trainerin mich doch beim letzten mal, ob ich nicht auch das linke Hinterbein im rechten Zügel fühlen würde?

Alder... das Hinterbein fühle ich erst, wenn Akando mir damit auffem Fuß steht!!!

 :2funny: :2funny: :2funny:
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 10. November 2021, 08:55:36
Letztens in der Halle gesehen: Reiterin "treibt" ihr Pferd schwungvoll mit Stimme und vollem Körpereinsatz an! De Fakto kam bei jedem Galoppspung ein gebrülltes "JA DANN KOMM, JA DANN KOMM, JA DANN KOMM...", die Ellbogen machten große Kreise neben dem Körper und das Becken versuchte das Pferd voran zu schieben.

Ich bekomme immer gesagt, ich solle mich vom Pferd locker mitnehmen lassen, alles andere stört das Pferd nur!

Kennt Ihr auch solche "Kraftsportler" beim Reiten?  ;D
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: robin am 10. November 2021, 17:51:59
Ja kenn ich auch schon gesehen, aber ich finde es auch nervig, wenn ständig das Pferd mit diesem komischen kk,kk,kk Lauten beschallt wird, obwohl es doch schon den Gang höher geschraubt hat . Gibt  ja so Reiter die das ständig machen, da krieg ich innerlich das Bedürfniss zu sagen: HALT DOCH EINFACH MAL DEN  SABBEL !! :bangHead:
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Melanie am 21. November 2021, 17:32:54
Mein WE trägt den Titel "du kannst nicht so krumm denken, wie es kommt": Sturzsensor defekt, Reitstunde ausgefallen, Ausritt-Begleitung musste aufgrund verletzten Pferdes kurzfristig absagen. So stand ich allein mit dem verwunderte Ross in der Leucht. Reiten fühlte sich doof/unsicher an, denn entspannt waren wir nicht. Aber es nicht wenigstens zu versuchen, hätte sich auch blöd angefühlt, da das Wetter gut & der Wald herrlich (leer) war. Also hab ich ne Spaziergang/Ausritt-Abwechslung  ohne 3. Gang gemacht. Manchmal machen auch Kompromisse zufrieden - mich zumindest :-).
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: tuc am 21. November 2021, 17:38:55
@ Melanie
Respekt  !

Dat blöde Ding ist immer noch kaputt ?
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Melanie am 21. November 2021, 20:18:16
Jou, aber ich kann es einschicken & bekomme Ersatz :-)!
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 11. August 2022, 09:09:47
Manchmal ist Akando in der Reitstunde am Anfang etwas faul. Er ist dann noch etwas steif und hat nicht so richtig Lust, schwungvoll anzutraben und das Tempo zu halten. Er geht dann halt immer wieder aus. Früher habe ich dann mit den Beinen getrieben, mit dem Sitz geschoben und mit dem Mundwerk geflucht. Und war dann nach der 2. Runde völlig fertig.  ;D

Jetzt sagt die Trainerin zu mir, ich solle den Quatsch lassen. Lieber ihn die Arbeit machen lassen, anstatt selber zu ackern. Aha. Und wie soll das bitteschön funtionieren? Ich bin überzeugter Pazifist und stumpf mit der Gerte drauf kloppen kommt für mich in keinster Weise in Frage!!!

Also soll ich antraben und dann sofort aufhören zu treiben. Akando "darf" dann ausgehen wenn er das meint, muss aber SOFORT wieder antraben. Und wieder still halten und nur mitnehmen lassen. Bis zum nächsten runterschalten in den 1. Gang. Erst DANN wieder antreiben. Das ist fürs Pony richtig anstrengend, während ich mich in den kurzen Trab-Phasen ja ausruhen kann. Spätestens nach dem 4. oder 5. mal läuft das Pony lieber durch und zieht fröhlich an.

So einfach geht das! Ich frage mich, warum mir das nicht schon jemand viel früher erklärt hat!
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 11. August 2022, 10:22:42
Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, einem Pferd etwas zu erklären. Die Beherrschung dieses Arsenals wird dann durchaus auch als Reitkunst bezeichnet.

Vorab ist aber immer zu klären, wo eigentlich das Problem liegt:

- Hat das Pferd die Aufgabe überhaupt verstanden?
- Hat das Pferd Schmerzen bei der Ausführung?
- Gibt der Reiter widersprüchliche Hilfen?
- Hat das Pferd keine Lust, die Aufgabe auszuführen?
- Würde das Pferd lieber etwas anderes machen, zum Beispiel um den anwesenden Zuschauern zu imponieren?
- Testet das Pferd lediglich die Fähigkeiten des Reiters aus?
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Bee am 11. August 2022, 14:10:51
und: nicht jedes Pferd hat die gleichen "Knöpfe"....wäre ja zu einfach  ;D
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 11. August 2022, 14:58:24
Erst für Fohlen ab 2014 war übrigens ein USB-Anschluss verpflichtend.
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Bee am 11. August 2022, 15:53:24
 ;D ;D Programmier uns doch mal bitte ein feines Damenreitpferd!
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Nakema am 19. August 2022, 07:51:07
Gestern hatten wir mal wieder eine richtig geile Reitstunde! Akando scheint seine Schulterverletzung von Ende Februar / Anfang März endlich komplett überwunden zu haben und ich konnte den bunten Clown gestern auf der rechten Hand nach innen "verschieben", ohne daß er sein rechtes Hinterbein stehen ließ und einfach (mindestens  ;D ) 90° nach innen abwendete. Ein tolles Gefühl!
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 19. August 2022, 22:15:25
Du hast aber zumindest eine vage Vorstellung von Dressurlektionen, oder?  :fighting1:
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Bee am 20. August 2022, 09:08:32
Sehr schön  :hello2:
mit deinem halben "Kurzkehrt" ,  auf das Kirel begrifflich hinauswill,  wärst du beim musikreiten in der Fortgeschrittenen Abteilung angekommen  ;D
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 20. August 2022, 09:27:25
Von der Beschreibung her hätte ich die Lektion als "Halbes Umfallen" identifiziert.
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Bee am 20. August 2022, 13:18:29
Nein,  das halbe Umfallen können wir maximal bei dir beobachten,  wenn du ihr versuchst Herrencreme wegzunehmen
Titel: Re: Wenn es sich für Dich nicht gut anfühlt...
Beitrag von: Kirel am 20. August 2022, 13:51:18
Ich hasse Herrencreme.