Tierschutz / Tierheim / Abgabetiere

[Evera]

Ich weiß, ist offtopic, aber über das TH Bocholt und seine Aufnahme- und Abgabebedingungen lässt sich wohl so wie so streiten! 

[Skila]

Es lässt sich über jedes Tierheim und seine Abgabe- und Aufnahmeregeln streiten. Tatsache ist, dass jede gemeinnützige Organisation gucken muss, dass sie über die Runde kommen, denn die Spendensummen werden nicht größer. Und da die Stadt Rees nicht bereit ist (wie im Übrigen andere Städte wohl) die Zuschüsse zu den Fundtieren zu zahlen, nimmt der Tierschutzverein Bocholt, der das Tierheim unterhält, diese halt nicht mehr auf. Städte, die Verträge mit dem TH Bocholt haben, sind auf der HP genannt, es braucht halt niemand umsonst fahren, wenn man sich vorher erkundigt.

Das TH Bocholt hat im Übrigen schon eine separate Station bei einer Privatperson, da die Fläche für die Nager im Tierheim schon lange nicht mehr ausreicht. Denn es gibt ja genügend Zeitgenossen, die sich dieser kleinen Tierchen durch "plötzliches Entlaufen" entledigen. Die armen Viecher, die in der ungeahnten Freiheit gar nicht wissen wie ihnen geschieht, werden meistens ja auch von mitleidigen Tiermenschen wieder eingefangen und dann im TH abgegeben (so sie denn im Bereich der Zuständigkeit gefunden wurden). Die Vermittlungen dieser Kaninchen und Meerschweinchen bleiben leider deutlich hinter den Abgaben zurück!

Nur zur Info. Ich finde immer, meckern kann jeder - besser machen, heißt die Devise.

Und irgendwo muss der Findling aus Haldern ja schließlich herkommen. Für einige Tage kann man doch mal ein Provisorium machen, wenn man dann das Zuhause wieder findet. Ansonsten sucht man ihm ein neues Zuhause mit Aushängen, Mundpropaganda und / oder hier im Forum.

[Evera]

Toll, dass eine Lösung für den kleinen gefunden ist. Das freut mich.

@Skila: Ich glaube, dass die Leute im TH mit vielen Problemen zu kämpfen haben und ich ziehe auch meinen Hut vor deren Arbeit.
So war das überhaupt nicht gemeint, nur haben wir ganz persönlich jetzt die ein, oder andere blöde Erfahrung mit dem TH gemacht.
Das ist nur meine ganz persönliche Meinung/Erfahrung
Dabei ging es, was uns betrifft, darum das wir keine Katze bekamen, weil sie bei uns nicht ins Haus gedurft hätte (wohl aber auf den Heuboden, in den Stall,...)
Gleichzeitig wurde eine andere junge, wilde Katze dort abgegeben... Der Kommentar dazu war: "Ach hätten sie die doch laufen lassen."
Ja toll, damit die sich noch 100x vermehrt, oder was?
Wir haben gesagt, dass wir auch gerne diese Katze nehmen würden. Nein geht nicht, die muß erst in Quarantäne.
Ok, kein Problem, dann rufen Sie uns doch danach an.
Es hat sich niemals jemand gemeldet.

Ok, dann halt nicht!
Vielleicht war es einfach ein blöder Zufall, wer weiß.

[Skila]

Ehrlich gesagt, kann ich mir solche Geschichte von den Leuten vom TH nicht vorstellen. Meine Erfahrungen sind da echt anders.

Aber ich denke, dass die Tierschutz-Leute in der heutigen Zeit einfach auch ziemlich überfordert sind. Leider fühle ich mich mittlerweile ähnlich, denn gerade in den letzten 2 Jahren gibt es Notfälle über Notfälle und kein Ende in Sicht. Mir tun die Tiere leid, denn sie können sich ja nicht alleine helfen. Aber die Menschen haben mittlerweile Vorstellungen, man kann es gar nicht fassen.
Nur mal als Beispiel:
Gesucht wird ein Shetty, möglichst um die 1,10 m groß, absolut kinderbrav, soll gescheckt sein und nur Wallach. Beim näheren Nachfragen kommt dann heraus, dass der arme Kerl in einem kleinen Grasstückchen  allein stehen soll, damit er sich voll auf die Kinder einlassen kann.
Natürlich soll das Shetty noch günstig sein, denn wir sind wir ja froh, wenn er unter ist. 

Es wird in keinster Weise berücksichtigt, dass wir das Shetty aus einer misslichen Lage übernommen (meistens herausgekauft) haben und auch noch unser (oftmals) privates Geld in ihn hinein gesteckt haben, denn die meisten Tiere sind neben der Verwahrlosung auch noch krank. Fast alle Shettys haben fürchterliche Hufe und sind weder entwurmt noch geimpft - braucht so ein (meistens) Beisteller ja nicht. Aus diesem Grunde weigere ich mich auch, die von mir zu vermittelnden Shettys als Beisteller abzugeben - auch hier ernte ich viel Unverständnis. Aber die Gefahr, dass diese Tiere von einer Verwahrlosung in die nächste gehen, ist einfach zu groß und uns sind leider dann auch meistens die Hände gebunden, um sie wieder zurück zu bekommen. Das hier natürlich auch nicht jeder Beisteller in solche Situation gerät, ist auch mir klar, aber man will auch für das "gerettete" Shetty endlich ein tolles Leben erwirken.

Es verabschieden sich leider auch immer mehr Tierschützer aus dem Tierschutz, denn sie können diesen Druck und Ärger mit Interessenten nicht mehr aushalten. Die Notfälle werden mittlerweile auf immer weniger Schultern geladen, wobei dann natürlich u.U. solche von Evera genannten Aktionen heraus kommen.

Mal wieder ein langer Text, aber ich will nicht, dass immer alle Tierschutz-Menschen für blöd oder unfreundlich gehalten werden. Wir tun unser Möglichstes, aber auch wir sind nur Menschen. Und ich hoffe sehr, dass sich nicht noch mehr Tierschützer zurück ziehen, denn das ist für die Tiere in Notsituationen der absolute Gau, denn wer hilft ihnen dann noch?

Solche oben genannten Anfragen sind leider nicht die Ausnahme! Ich frage mich immer, wo der gesunde Menschenverstand bleibt. Wahrscheinlich haben die diesen verloren beim täglichen TV gucken mit den ganzen verblödenden Werbungen. Tja, im TV ist ja alles möglich..... Und manche unserer Zeitgenossen meinen, dass das wahre Leben wie im TV ist.

[Evera]

Ja, möglicherweise war es wirklich Überforderung/Frust... Vielleicht einfach ein Scheiß-Tag für die Leute dort.
Und natürlich kann man jedem Menschen nur vor den Kopf gucken und daher ist es ja auch gut, dass sich jeder, der ein Tier vermitteln möchte, sich vorher gut informiert, was damit passiert und wo das Tier hinkommt.
Ich wollte damit einfach nur sagen, dass es in manchen Fällen vielleicht doch etwas zu weit geht.
Als wir die Vorkontrolle für die Aufnahme unserens Husky-Mix hatten, wurde bemängelt, dass das Körbchen zu nah am Fernseher stand (ca. 4-5 m Entfernung, würde ich mal schätzen - also am anderen Ende des Raumes).
Der nette Herr hatte vorher das ganze Haus (120 m²) + Garten besichtigt und wusste, das der Hund sich überall aufhalten kann, also nicht in seinem Korb festgebunden wird.
Da frage ich mich dann: "Wo komme ich her, wo gehe ich hin?"
Ähnliches dann mit der Katze: Haben es 5 Katzen in einem kleinen Raum wirklich besser, als 2 die kastriert, entwurmt, natürlich jeden Tag gefüttert und gestreichelt werden, und dazu überall rumrennen und Mäuse fangen dürfen und dafür aber im Heu, bzw. im Korb mit Decken, schlafen müssen?
Wir haben angeboten, dass gerne nochmal jemand bei uns gucken kommen darf....

Find ich halt einfach doof.
Natürlich hält uns das nicht davon ab auch zukünftig Tierschutz-Tiere aufzunehmen, wenn irgendwann wieder ein Platz 'frei' wird.

[Skila]

Puhh, gut dass du dann doch stress-resistent bist. Solche VKs finde ich auch sehr übertrieben. Ich sagen den Leute, die für mich VKs machen immer, sie sollen so gucken, als wenn sie ihr Tier da hinvermitteln würden. Das klappt meistens sehr gut.

Ich brauche auch bei den Pferden keine Luxushütte. Die Pferde stört es nicht, wenn die Umgebung einfach gemacht ist, aber es muss sauber und ordentlich (sprich keine Verletzungsmöglichkeiten für die Pferde) sein. Auch ich habe bei meinem gepachteten Stall nur bedingte Möglichkeiten, das ist doch normal. Das hält mich aber nicht davon ab, täglich zu misten und dafür Sorge zu tragen, dass die Tiere geregelt gefüttert und auf die Weide können.

Meine vermittelten Tiere dürfen auch arbeiten, sollen sie sogar, denn nichts ist schlimmer, als wenn die Tiere ungenutzt rumstehen und den Tag nicht umbekommen. Alles natürlich in Maßen, wenn z.B. die Muskeln noch aufgebaut werden müssen oder die Tiere, wie meine Shettyoma Floh, alt sind.

Ich denke immer: Was du nicht willst, was man dir tu, das füge auch keinem anderen zu. Nach diesem Motto kann man ganz gut leben und die Tiere dann auch.

Wie gesagt, ich will hier keinen Extrem-Tierschutz verteidigen, nur für ein bisschen mehr Verständnis werben.

[jodevie]

huhu, ich arbeite selbst im tierheim.zum thema tiere aufnehmen: es ist leider so das wir nur aus bestimmten städten tiere aufnehmen.wir haben nur mit den umliegenden städten verträge und bekommen auch nur von den geld fürs fundtier.das geld reicht natürlich nicht für die komplette versorgung der tiere aus ! die tierheime sind auch schon voll genug mit den eigenen fundtieren ihrer städte. jetzt in den sommermonaten sind wir z.b. meist zu voll. unsere katzenquarantäne wird deshalb auch nun umgebaut. wir hatten vorher 16 boxen + 6 kleine räume für die neu angekommenden fundkatzen.jetzt sind ca 40 plätze entstanden.

zum thema "wilde katzen" oder bauernhofkatzen : wir haben ein großes eingezäuntes außengehege mit großer Holzhütte wo unsere wildenkatzen leben.manche von ihnen lassen sich auch gern streicheln, sind aber für haus/wohnungshaltung nicht geeignet. diese vermittelt wir sehr gerne an  höfe die sich auch um die tiere kümmern. eigentliche schützgebür wäre bei uns 110 € (kastriert,geimpft,entwurmt und gechipt) bei "wilden katzen" kommen wir natürlich deutlich entgegen mit der schutzgebühr!

[Skila]

Katzen sind leider in den letzten Jahren zu einem immer größer werdenden Problem geworden, u.a. weil viele Katzenhalter die Tiere einfach nicht kastrieren lassen. Daher haben sich die Städte im letzten Jahr mit den Tierschutzvereinen (u.a. auch hier in Rees die Samtpfote) zusammen getan und sind aktiv der Vermehrung entgegen getreten, in dem sie großflächige Kastrationsaktionen gemacht haben. Allerdings mussten die Katzen nach der OP wieder an den angestammten Platz zurück. Dort werden sie dann von Tierschützern oder Anwohnern weiterhin betreut.

Diese Regelung fand ich sehr, sehr gut, denn hier wurde den Tierschützern wenigstens bei den Kosten geholfen. Irgendwann kann niemand mehr die hohen Kosten stemmen. Dazu kommt, dass die Stadt an öffentlichen Plätzen für die freilaufenden Tiere zuständig ist. Dort alle Katzen zu töten, halte ich für keine gute Lösung, daher haben wir alle gerne bei den Fangaktionen mitgeholfen. Eine Tierschützerin hat dabei gezeigt, wie gut sie die Tiere einfangen kann - da werden ungeahnte Kräfte (und Ideen) frei! 

[Lettir]

ich kann die Problematik alle verstehen ,ich habe auch im TH gearbeitet ,aber ich weis, wenn ich da vorne gesessen hätte ,ich hätte fünfe gerade sein lassen und der Hase wäre halt in Bocholt gefunden worden ,dem Hasen zuliebe und den Findern .

die Aussage bring den nach Kleve ,was soll das ? ,die hätten den dann auch nicht genommen ,nicht sehr hilfreich,weder fürs Tier noch für den Finder eine Lösung .Wenn es immer so abläuft ,wird sich in Zukunft kaum noch einer die Mühe machen einem Streuner zuhelfen .

Davon abgesehen war der Herr, wer immer das war ,eher unfreundlich meinem Mann gegenüber .Auch nicht im Sinne der Tiere 

[Skila]

Ich kann ja deine Wut verstehen, aber ich weiß auch, dass es schon massive behördliche Schwierigkeiten wegen solcher Aufnahmen gegeben hat. Ganz viele Borkener Bürger können auch nicht nach Bocholt einliefern, sie müssen nach Ahaus und auch das will keiner!
Beschwere dich doch wegen dieser Praktiken auch bei der Stadt, denn die haben das doch zu verantworten.

Und glaube mir, du bist nicht die Einzige, die nach Bocholt einliefert. Dieses Theater passiert täglich und wenn man all diese Tiere aufnimmt, wird man
a. unglaubwürdig und
b. braucht man keine Verträge abzuschließen
c. geht man finanziell noch mehr den "Bach runter".
Es ist nun mal Sache der Städte und Gemeinden für Fundtiere zu sorgen und - wenn sie Fremdhilfe in Anspruch nehmen - dafür zu zahlen. Früher hatte die Stadt Rees ja am Bauhof eine Box für die Aufnahme eines Hundes. Gibt es nicht mehr, weil sich ja auch (Gott sei Dank) die Bestimmungen geändert haben. Und wenn der Hinweis auf Kleve kam, wird die Stadt Rees sicherlich mit denen ein Abkommen haben. Ob sie den dann auch nicht aufgenommen hätten, kann ich nicht sagen, hätte sicherlich ein Telefonat geklärt.
Leider noch einmal der Hinweis: Alle Vertrags-Städte stehen auf der HP und im Zeitalter des WWW kann jeder da gucken!

Leider sind die Tiere nicht mal eben - so wie beim Katzenbeispiel - vermittelt, wenn man sie aufnimmt, müssen sie das Quarantäne-Programm durchlaufen, um die anderen Insassen nicht zu gefährden. Da ist dann Vorsicht deutlich billiger als wieder viele Tierarztkosten. Diese sind - neben den Personalkosten - der größte Kostenfaktor. Ich denke, jeder hier, der mehrer Tiere sein Eigen nennt oder betreut, kann davon ein Lied sind.

Sicher tun auch den Leuten im TH die Tiere leid, aber irgendwann MUSS man die Augen zumachen, denn auch sie können nicht jedem helfen.
Ich auch nicht und ihr alle auch nicht. Wenn ich alle Shettys aufnehmen würde, die man mir bringen (abdrücken) will, hätte ich eine große Herde!

Unfreundlich muss dabei niemand sein, ich finde auch das nicht in Ordnung, ganz klar! Aber - sicherlich wart ihr ja auch nicht begeistert, dass ihr unverrichteter Dinge wieder nach Hause musstet.

[Kerha]

ich kann die Problematik alle verstehen ,ich habe auch im TH gearbeitet ,aber ich weis, wenn ich da vorne gesessen hätte ,ich hätte fünfe gerade sein lassen und der Hase wäre halt in Bocholt gefunden worden ,dem Hasen zuliebe und den Findern .

die Aussage bring den nach Kleve ,was soll das ? ,die hätten den dann auch nicht genommen ,nicht sehr hilfreich,weder fürs Tier noch für den Finder eine Lösung .Wenn es immer so abläuft ,wird sich in Zukunft kaum noch einer die Mühe machen einem Streuner zuhelfen .

Davon abgesehen war der Herr, wer immer das war ,eher unfreundlich meinem Mann gegenüber .Auch nicht im Sinne der Tiere 

Aber es war doch positiv für das Kaninchen - wer weiß, ob der ansonsten zu seinen Besitzern zurückgefunden hätte, wenn er nicht solange bei Dir rumgehoppelt wäre.... So ist aus zuerst Unangenehmen etwas sehr Schönes geworden.