Autor Thema: Equilogistik, und meine Erfahrung....  (Gelesen 21431 mal)

Offline Unisono

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Equilogistik, und meine Erfahrung....
« am: 18. Dezember 2013, 09:38:03 »
So, kaum freut man sich dass alles läuft, wird es schon wieder merkwürdig....

Gestern hat mir unsere Stallarbeiterin berichtet, dass sie beobachtet, dass Unisono Pferdeäppel frisst  :sick1:

Ich krieg einen Anfall, denn eigentlich hatte ich das Gefühl, es geht ihm blendend....

Schnell in Duisburg angerufen, bei Fr. Dr. Rasch der Kolikexpertin.
Mhm, Mineralmangel?? Aber woher denn nun schon wieder??? Er bekommt doch alles.
HausTA angerufen, der nimmt heute Blut ab, für Blutbild, Leberwerte, Nierenwerte und Mineralstoffe.

Zudem habe ich meine Akupunktöse angesimst, die mir www.equilogistik.deals Futterberatung empfohlen hat (ich habe mich bewusst gegen C.Röhm entschieden).

Dort habe ich dann gestern Abend um halb neun angerufen, und eine halbe Stunde telefoniert.
Da wir auf die Blutwerte warten müssen, kommt Fr. Hilgers am Montag dann zu uns und wird Hr. Traber mal unter die Lupe nehmen.

Ich hoffe, wir kommen endlich mal wieder auf einen grünen Zweig, so ist es doch echt doof....

Ich glaube der Jung wird echt alt....
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Offline Kimba

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #1 am: 18. Dezember 2013, 11:18:28 »
Ich bin gespannt, was du von ihr berichtest...
Viele Grüsse,
Vera

Offline Blossi

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #2 am: 18. Dezember 2013, 12:29:47 »
Das muss nicht unbedingt "schlimm" sein, denn im Kot sind auch für die Verdauung wichtige Bakterien enthalten, die die Pferde dann wieder mit aufnehmen. Manchmal machen sie das dann kurzfristig mit dem Kot fressen, soll natürlich kein Dauerzustand sein.

Ich drück die Daumen, dass ihr einen Ansatzpunkt findet und dass Herr Traber fit bleibt!

Offline Nakema

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #3 am: 18. Dezember 2013, 17:29:12 »
Hmpf, das habe ich auch noch nicht bei meinen Pferden gehabt. Ich weiß, daß Fohlen Kot aufnehmen MÜSSEN, damit sie die notwendigen Darmbakterien bekommen, aber dafür ist Unisono doch einfach schon zu alt...  :gruebel1:

Ich drücke die Daumen, daß es nichts Ernstes ist!!! Bitte weiter berichten...
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Offline Unisono

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #4 am: 18. Dezember 2013, 21:32:12 »
Danke Ihr Lieben....

Ich hoffe auch, dass wir irgendwie mal weiter kommen....

Obwohl er wie gesagt an und für sich sehr fit wirkt und absolut aufmerksam mitmacht...,wenn er nicht gerade buckelt, oder versucht mich zu beißen....
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Offline Toni

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #5 am: 19. Dezember 2013, 15:23:20 »
Meine beiden Herrschaften haben das im Sommer auch gemacht. Das war aber wohl Mineralmangel. Ich habe jetzt Marstall Weide-Riegel, die gibt es jetzt jeden Tag. Die Jungs sind ganz geck drauf und ich habe auch nicht mehr gesehen, dass sie sich über die eigenen Hinterlassenschaften hermachen.

Offline Unisono

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #6 am: 19. Dezember 2013, 22:19:38 »
Danke, ich gerade gedanklich dabei,alles mögliche an Zusatzfutter zu kaufen und  mir alles zu dem Thema rein zu ziehen, obwohl ich noch nicht mal mehr Werte habe..... Das ist echt schwer da die Ruhe zu bewahren...
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Kenau

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #7 am: 20. Dezember 2013, 00:36:58 »
Unsere Stute hat es auch gemacht nachdem wir ihr gerade hätten.
Sie had immer sehr viel Kraftfutter bekommen und bei uns nur Heu und Ihr 'system' konnte das anfänglich nicht richtig verarbeiten. Sie hat einfach nicht die richtige Bacteriën im Körper.
Wir haben das Pferdeäppel essen einfach so gelassen und nach einige Wochen glaube ich war es vorbei. Sie hat es niemals mehr gemacht.
Ich würde mich nog nicht solche Sorgen darum machen.
Mann kan auch zuviel zuzats füttern und damit den Magen und Darmen extra belasten.
Versuch evt. nur mal Kurkuma mit etwas öl dazu.
Und daneben naturlich leckere äppel von gesunde Weidekumpel.....

Offline Unisono

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #8 am: 20. Dezember 2013, 21:25:14 »
Leider sind nur ein Teil der Werte heute angekommen, einzig auffällige ist, dass der Eisenwert leicht erhöht ist.
Dies ist lt. TA aber nicht gravierend....

Die restlichen Werte kommen Montag...

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Offline Unisono

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #9 am: 24. Dezember 2013, 10:59:26 »
So, nun mal ein Update, wobei ich  nicht genau weiß wo ich anfangen soll.

Also klar ist, dass Unisono ein Selenmangel hat. Das hat mir heute der TA mitgeteilt. Selen hängt mit Zink zusammen, wobei ich die genauen Werte erst noch bekomme.
Erste Maßnahme ist daher das Füttern einer Flüssigkeit, die der TA heute an den Stall gebracht hat, leider weiß ich  noch nicht wie es heißt, da ich erst Do. wieder an den Stall komme.

Als nächstes habe ich Mineralfutter und Inhalte im Netz verglichen.
Da ist mir aufgefallen, das Eggersmann Bricks deutlich weniger Inhaltstoffe á 100gr. hat als die anderen Mineralzusätze.
Hinzu kommt, dass die Empfehlung von 5 Bricks gerade mal auf 46 gr. kommt, was zu Folge hat, dass nochmal weniger ins Pferd kommt.
Also muss da noch dringend was passieren.

Damit komme ich zu Equilogistik, also zu Anja.
Sie kam gestern so gut wie pünktlich und hat so viel gefragt, dass ich ganz wuschig geworden bin.
Stall, Einstreu, Futter, Pferd, Sattelzeug, alles wurde unter die Lupe genommen, sogar mit welchem Waschmittel ich die Decken wasche wurde ich gefragt (das konnte ich wohl nicht beantworten)
Wir sind die komplette (Kranken-) Geschichte von Herrn Traber durchgegangen, mit vielen Details, die mir schon wieder entfallen waren.
Unisono war zunächst ihr gegenüber sehr skeptisch, er mag Fremde ja nicht wirklich, konnte sich jedoch recht schnell mit ihr anfreunden und hat sie ziemlich schnell angebettelt.

Fazit:
Unisono hat aktuell ein Stoffwechselproblem. Vermutlich ausgelöst durch eine massiven Mineralmangel in 2012. Dieser Mineralmangel (den ich leider verschuldet habe durch mein Unwissen) hat die Reserven der Leber aufgebraucht. Die Leber ist das Entgiftungsorgan, welches aber auch für den gesamten Stoffwechsel zuständig ist.
Dies hat zur Folge, dass sie im Moment recht schwach auf der Brust ist und daher zwar arbeitet, aber nicht mit allem klar kommt.
Das sieht man daran, dass er zwar im Fell glänzt, jedoch eine ziemliche Fettschicht im Fell hat und die Haut schuppt.
Zudem bekommt er die Standbeine bei der Hochdosierung des Hafers, wobei er eigentlich anstatt den aktuellen 480gr. Hafer am Tag eigentlich 1,5kg haben müsste um den Grundbedarf zu erhalten. Damit ist klar, dass er eigentlich zu dünn ist, was aber noch im Rahmen ist (das hätte ich nicht gedacht, ich fand ihn bisher eigentlich immer ganz gut).

Nun müssen wir der Leber erst einmal helfen sich zu regenerieren, um dann das Futter hoch zu dosieren, und dann erst schonend pflanzlich zu Mineralisieren.
Das dauert alles seine Zeit, und ich habe selber ein verdammt schlechtes Gewissen, weil es ein selbst gemachtes Problem ist, das ich dem Pferd durch mein Unwissen angetan habe.

Ich hoffe wir bekommen das wieder in den Griff....
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Kenau

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #10 am: 24. Dezember 2013, 11:34:05 »
Stoffwechselproblem.... aber nur Seleenmangel?
Seleen ist sowieso etwas was zu wenig in unseren umgebung in den Boden zu vinden ist.
Ich weis nicht ob Du holländisch lesen kannst aber hier ein Link über Seleenzusats bei Seleenmangel.

http://www.paardnatuurlijk.nl/webwinkel/index.htm

Offline Unisono

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #11 am: 26. Dezember 2013, 11:10:35 »
Im Moment versuche ich irgendwie zu studieren, wie viele Mineralien ein Pferd braucht, und wie das mit dem Calcium-Phosphor Verhältnis aussieht und wie das wiederum alles mit der Leber zusammen hängt....

Alles ganz schön kompliziert, und das obwohl ich ja schon ein bissel medizinisches Wissen habe.

Die Blutwerte sind auch da, wobei es da bei genauerem hinsehen schon etwas anders aussieht, wenn man die Referenzbereich sich anschaut.

Der Selenwert ist zu niedrig, wobei der Zink Wert an der oberen Grenze liegt. Das wundert schon, denn normalerweise ist beides unten.
Eisen liegt zu weit oben, ebenso wie Kalium.
Das Calcium/Phosphor Verhältnis ist nicht in Ordnung, da ist auch noch Klärungsbedarf.

Wenn ich mir dann im Netz durchlese, was die Leber so macht, aber auch bei Problemen auslösen kann lese ich den Unisono fast in jeder Zeile.

Von Koliken (gerade Gaskoliken) über Gallen bis hin zur Steifigkeit (wo ich letzte Woche drauf angesprochen wurde) und schlechter Laune, Schläfrigkeit und explodieren von jetzt auf gleich...
Alles über die letzte 1,5 Jahre gesehen haben wir es fleissig durch....

Mal sehen was sich sonst noch findet in meiner Recherche....
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Offline Nakema

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #12 am: 26. Dezember 2013, 12:40:17 »
Zumindest das mit dem Zink und dem Selen macht in meinen Augen Sinn: Selen und Zink hemmen sich gegenseitig bei der Aufnahme! Wenn zuviel Zink da ist kann das Selen nicht vom Körper aufgenommen werden und umgekehrt. Das erklärt, warum Zink zu hoch und Selen zu niedrig ist! Beides zu hoch (bzw. zu niedrig) habe ich noch nie gehört...

Das Ca/Ph Verhältnis wird oft durch Fütterung von Rübenschnitzeln aus dem Gleichgewicht gebracht. Deshalb sollte man immer Weizenkleie zu Rübenschnitzeln füttern!

Bitte halte uns auf dem Laufenden - ich finde das Thema hochinteressant  O0

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Offline tuc

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #13 am: 26. Dezember 2013, 13:42:03 »
Wir haben im Fjordforum das Problem schon behandelt und gute Ergebnisse mit einigen Zusatzfuttermitteln. Wenn du magst melde dich dort und und lies dir die Beiträge durch .

Thema  Zinkmangel -Alternative Unterstützung

Offline Unisono

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Re: Equilogistik, und meine Erfahrung....
« Antwort #14 am: 27. Dezember 2013, 10:20:27 »
Meine Recherche geht weiter und wird immer interessanter....

Das Calcium/Phosphor Verhältnis kommt auch aus dem Gleichgewicht, wenn Heu gefüttert wird, aber nicht genug Getreide, da Phosphor überwiegend in Getreide vorkommt und das Calcium im Heu sitzt.
Daher auch Logisch bei Rübenschnitzel und Weizenkleie, da in Rübenschnitzel das Calcium ist und in der Weizenkleie dann das Phosphor.
Auch das Ungleichgewicht bei Unisono wieder logisch, da er aktuell ja viel zu wenig Hafer bekommt, da er aber auch nicht mehr verstoffwechseln kann.
Würde ich mehr Hafer füttern, würde ich eine Rehe provozieren.

Im Fjordforum habe ich mich nun angemeldet und werde heute mittag dort mal stöbern...
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