Hallo,
ich versuche mal nicht zu ausschweifend zu schreiben, was bei uns seit Samstag los ist:
Samstag Vormittag kommt der Stallbetreiber zu uns mit den Worten, dass es Sam nicht so gut geht.
Wir hin, Sam steht teilnamslos auf der Weide, frißt nicht und hat den Bauch zusammengezogen. Ich tippte sofort auf Kolik und rief den Tierarzt.
Der machte eine Kolikbehandlung und riet uns, ihn zu bewegen. Wir bewegten ihn und warteten darauf dass er abäppelt, was er nach einer Zeit auch tat.
Der TA riet uns dazu, ihm erst am nächsten Tag etwas zu fressen zu geben.. Sind bis 23:30 Uhr am Stall geblieben, aber so richtig gefiel er uns nicht..Er wirkte so schwach auf den Beinen.
Am Sonntag sind wir schon um 5 Uhr hin. Keine großen Anzeichen von Kolik, aber er hatte Schmerzen, das konnte man gut erkennen..Als ich ihn rausführen wollte, lief er wie auf Eierschalen. Also, TA angerufen, der aber trotzdem nochmal eine Kolikbehandlung machte, indem er ihm 5 Liter Öl einflößte und eine entkrampfende Spritze gab. Aber Sam gefiel ihm überhaupt nicht, und er meinte, dass wir ihn lieber in eine Pferdeklinik bringen sollen..
Also schnell nach Hause, Pferdeklinik angerufen und versucht zu erklären was er hat.
Der Mensch von der Klinik sagte, dass eigentlich der TA hätte anrufen müssen, weil sie eine Diagnose brauchen, und rieten uns, noch einen anderen TA hinzuzuziehen. Also, einen anderen TA angerufen, der auch ziemlich schnell kam.
Er untersuchte Sam, hat Fieber gemessen, Blut abgenommen etc.
Am Sonntag Mittag hatte er schon das Ergebnis:
Leberwerte waren zu hoch und auch die Zuckerwerte. Wir tippten auf Hufrehe...
Sam wurde auf Diät gesetzt. Kein frisches Gras mehr und nur noch altes Heu.. Dazu kam das Schmerzmittel Metacam.
Gestern ging es Sam immer noch schlecht.. Schlecht heißt: Er hat scheinbar große Schmerzen, kann kaum laufen ( hinten schlimmer als vorne..) Er läuft unglaublich langsam, schwankend, wie auf Eierschalen und wenns ganz schlecht geht, zittert er hinten. Er frißt, zwar wenig, weil das Heu im Gegensatz zum Gras nicht so lecker ist, säuft, nimmt hier und da ein Leckerchen..
Also wieder TA angerufen. Da war dieses mal ein Pferdespezialist, er hat lange in einer Pferdeklinik gearbeitet.
Er untersuchte Sam und meinte dass es Hufrehe nicht sein kann, auch keine Kolik.
Da die Leberwerte nicht so gut waren, gab er uns Tabletten für ihn, tippte aber gleichzeitig auf eine sehr seltene, noch nicht richtig erforschte Muskelkranheit. Fragt mich nicht wie die heißt, die ist aber heilbar.
Heute morgen gings Sam etwas besser. Er zitterte hinten nicht mehr und ich war echt froh. Vom Laufen her aber immer noch das gleiche Bild. Langsam, unter großen Schmerzen, schwankend..Schmerzzentrum liegt offensichtlich hinten.
Ich war den ganzen Tag bei ihm, er ließ sich kraulen ( er rüsselt immer ziemlich doll, wenn man ihn an bestimmten Stellen krault..), forderte seine Krauleinheiten sogar ständig ein, fraß, trank- aber am zusammengezogenen Bauch konnte ich sehen, dass er Schmerzen hat. Also wieder den TA gerufen...
Während der Wartezeit dachte ich ein paar mal dass er stirbt, denn immer wieder legte er sich hin, platt auf die Seite und einmal schloß er die Augen fest und reagierte nicht mehr auf rufen, klopfen etc. Eine Freundin tippte auf Sams Auge, selbst darauf reagierte er nicht mehr. Im Akt der Verzeiflung habe ich ihn mit aller Kraft am Halfter hochgezwungen.
Der TA kam dann endlich und behandelte Sam auf diese Muskelkrankheit. Sam bekam eine Infusion und wir ließen 5 Liter in ihm hineinlaufen.Ich schreibs mal ganz platt, da ich davon total keine Ahnung habe..Der Tropf diente dazu, dass die Giftstoffe aus den Muskeln gespült werden. Außerdem bekam er ein Antibiotikum und ihm wurden nochmal 3 Ampullen Blut abgenommen. Ein Institut in Utrecht interessierte sich sehr für dieses Blut, weil sie an dieser Muskelkrankheit forschen.
Ich habe Sam dann endlich nach Tagen zu seinem Kumpel auf die Wiese gelassen, damit er mal wieder Gras unter den Hufen hat. Ein Stündchen hat er grasen dürfen, dann habe ich ihn wieder in den Stall gestellt.
Jetzt bekamen wir vorhin einen Anruf vom TA:
Es ist keine Kolik
Es ist keine Rehe
Es ist keine Muskelkrankheit
Keine Leberkrankheit ( Leberwerte waren wieder ganz ok, nach der 2. Blutabnahme )
Ansonsten sind die Blutwerte in Ordnung!
Sie wissen nicht, was das sein kann..
Trotzdem gehts ihm total schlecht..
Sicher haben wir auch über das Jakobskreuzkraut nachgedacht, aber eine Vergiftung müßte man doch im Blut feststellen können?!
Hat jemand von Euch schonmal von solchen Sympthomen gehört? Es vielleicht selbst mal mitgemacht?
Ich weiß mir echt keinen Rat mehr..
liebe Grüße, Conny