Der Selbstversorger mit Offenstall
- Sommerfreuden -Der Himmel blau, die Sonne scheint super grell
der Sommer ist da, full power viel zu schnell!
Doch was nützt denn das Gewimmer,
lieber Selbstversorger, es kommt noch schlimmer!
Keine kleine Wolke spendet Schatten nett
das verschwitzte T-Shirt längst nicht mehr adrett,
jeder Meter wird zu Qual
auf Deinen Weg zum Offenstall.
Staub wirbelt auf bei jedem Schritt
Literflaschen Wasser hast Du mit.
Gegen Verbrennungen versuchst Du Dich zu schützen,
Selbst der Hund lechzt nach den kleinsten Pfützen.
Kämfpst Du Dich durch Schwärme von Stechmücken
da hilft Dir auch kein rennen und kein bücken.
Und Du verfluchst auf Deinem Wege
die sonst geliebte Pferde-Hege.
Schweigen wir von den vielen Hitzewellen
kann einem echt die gute Laune vergrellen!
Während andere Poolpartys feiern
mußt Du über heißen Asphalt eiern.
Und als ob das alles nicht schon schlimm genug
wachsen Dir Brennessel-Plantagen bis vor den Bug!
Weiter mit Sauerampfer und Spitzwegerich
lassen sich in den Griff bekommen nicht.
So fragst Dich sicher dann und wann
„Warum tu ich mir das an?!“
An Reiten ist nicht mehr zu denken,
musst zu viel Zeit der Arbeit schenken.
Der Schweiß rinnt runter in Strömen,
eine kühle Dusche würde Dich jetzt verwöhnen,
doch Du verteilst Heu und sammelst Mist,
guckst, ob der Zaun in Ordnung ist…
So träumst Du nur von einem kühlen Eis,
denkst des öftr’en „Welch ein Sch…!“
und beneidest heimlich schon
den Pferdefreund mit Vollpension.
Der geht zum Pferd nur, wenn er mag,
bleibt schön zuhaus so manchen Tag,
hat in der Box ein saub’res Pferd,
der Stallknecht ist Gold ihm wert.
Doch wenn Du Dein Pferd dann siehst,
wie seine Freiheit es genießt,
wie’s glücklich durch die Wiese tobt,
dass der Staub nur noch so stobt,
ohne Gitter, nicht im Knast,
dann weißt Du, warum Du das machst!
Du siehst, wie’s Deine Nähe sucht,
vor den blutsaugenden Bremsen stets auf der Flucht,
schnaubt es dankbar auf Dich ein:
„Hier bin ich Pferd – hier darf ich’s sein!“.
Und schon kannst Du Freude empfinden
wenn sich Deine Finger in die Mähne winden!
Du pfeifst auf Schweiß, Hitze und Mist,
solang Dein Pferd nur glücklich ist.
Du siehst die Pferde frei und froh,
schöner als jede Gala-Show!
Glücklich denkst Du „Auf jeden Fall
behalt ich meinen Offenstall!“
Für all die Arbeit lange schon
sind glückliche Pferde der schönste Lohn.
Wie Du magst, kannst’ schalten und walten,
musst Dich nicht an Regeln halten.
Zufriedenheit macht sich dann breit,
unbemerkt verrinnt die Zeit.
Verzückt schaust Du die Pferde an,
„SO muss es sein!“ denkst Du Dir dann!
„Wenn auch der Staub mir in die Augen weht,
ich bleib Selbstversorger solang es geht!"
(leicht abgewandelt - und auf Sommer getrimmt )