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FEB 2023
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Worst Weinzierl: Neuer „Pferdeprofi“ empfahl Pferde mit Stromlitze zu umwickeln und zu bestrafen
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Update 27.02.2023 siehe unten.
Die nächste Staffel der Pferdeprofis ist auf Vox angelaufen und präsentiert drei neue Protagonisten. Dazu gehört auch der „Horsemanship-Trainer“ Uwe Weinzierl.
Der Mittsechziger hat erst im Alter von über 30 Jahren seinen Weg zu den Pferden gefunden. Und bezeichnet sich selbst gern als jemand, der „gegen den Strom“ schwimmt. In der neuen Folge soll er das Verladeproblem der kleinen Stute „Sierra“ lösen. Kaum hat Weinzierl den Strick der Stute übernommen, bekommt sie einen harten Ruck am Knotenhalfter verpasst – und das soll auch nicht der letzte sein. Dazu erklärt der selbsternannte „Profi“, dass das etwas mit Respekt zu tun habe. Uwe Weinzierl befindet sich also ganz offensichtlich auf dem „Wissensstand“ schlechter Horsemanship-Trainer aus den 80er bis 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts: Die mit rüden Methoden die Pferde eher „gebrochen“ statt ausgebildet haben. Dabei sollte doch Mina-TV, die Produktionsfirma der Serie, wissen, dass Horsemanship auch mit Sinn und Verstand angewendet werden kann: Schließlich hat das Weinzierls Vorgänger, Bernd Hackl, vorgemacht.
Wer sich etwas genauer mit den Methoden von Uwe Weinzierls beschäftigt, stößt auf einen Artikel aus dem Jahr 2017, der in dem Magazin „Horseman“ veröffentlicht worden ist. Auf mehreren Seiten beschreibt Weinzierl, wie er ein Pferd davon abbringt, aus der Weide auszubrechen. Dabei geht er in vier eskalierenden Phasen vor. In Phase drei wird das Pferd nass gespritzt und Phase vier wird so beschrieben: „Ein Halfter wird mit Elektrolitze umwickelt, die Litze wird über die Mähne weitergeführt und um den Bauch gewickelt. In einem kleinen (max. 4x4m) Paddock, wird das Pferd abgestellt. Ich bleibe dabei und habe eine Verbindung zum Pferd via Arbeitsseil. Zwischen Halfter und Seil habe ich ein 50 cm Stück Elektrolitze angebracht – wenn das Pferd sich bis auf einen halben Meter dem Zaun nähert, hebe ich mein Arbeitsseil zum Stromzaun hin an. Das tut sehr weh und ist ein heilsamer Schock.“ Dieser “heilsame Schock” ist für meinen Geschmack nichts anderes, als eine Empfehlung zur Tierquälerei.
Warum Vox ausgerechnet einem solchen „Pferdetrainer” eine Bühne bietet, ist genauso rätselhaft wie das Ende der ersten Folge: Stute Sierra wird im Trab in einen fahrenden Hänger verladen. Ein schrilles Spektakel zugunsten der Quote? Sicherheit von Mensch und Tier stehen offenbar nicht auf der Prioritätenliste von Vox und Mina-TV. Wie sagte Uwe Weinzierl in einem Trailer so schön: „The Show must go on!”. Aber bitte ohne ihn! (cls)
Update 27.02.2023:
Im Telefongespräch fragte ich Uwe Weinzierl, ob er heute noch diese Methode anwenden würde: Die Phase vier würde nur im äußersten Notfall angewendet, solch ein Fall sei ihm bisher nicht mehr begegnet. Zudem seien rund um die Veröffentlichung im Jahr 2017, zwei Tierschutzanzeigen gegen ihn erstattet worden. In deren Folge sei das Veterinäramt bei ihm vorstellig geworden. Er habe ein Formular unterzeichnen müssen, dass er sich verpflichte, diese Phase vier nicht mehr anzuwenden. “Damit war das Thema für mich erledigt”.