Autor Thema: Schimmel Melanome  (Gelesen 8888 mal)

Linda

  • Gast
Schimmel Melanome
« am: 16. September 2007, 22:56:00 »
Melanome "Schimmelmelanom"
 
 Auch Schimmel-Melanom, Schimmelkrebs oder Equines Sarkoid genannt.
 Einschub: Im weiteren wird der Einfachheit halber von Melanomen geredet, wie es in Reiterkreisen umgangssprachlich üblich ist. Die eigentlichen -bösartigen - Melanome gehören in die Kategorie der Kebserkrankungen, diese sind hier - glücklicherweise - nicht gemeint (vielen Dank für den Hinweis eines Lesers!).
 Das Equine Sarkoid ist ein gutartiger Hauttumor, der meist als Schönheitsfehler gilt. Befallen werden vor allem Schimmel, aber auch andere Farben sind betroffen. Die Melanome sitzen vor allem an haarlosen Stellen: After, Geschlechtsteile, aber auch an Genick und Ohren. Andere Stellen sind auch möglich, aber seltener.
 
 Meist braucht das Equine Sarkoid einen Auslöser um auszubrechen, einen Infekt, eine lange Krankheit, schlechte Haltung, aber manchmal kommt das Zeug auch einfach so. Ältere Schimmel haben sehr häufig Melanome. Erst im weit fortgeschrittenen Zustand gehen die Melanome auch nach innen und greifen innere Organe an, dann ist vor allem beim Wasserlassen eine schwärzliche Verfärbung zu erkennen.
 
 Aber meist sind die Melanome jahrelang vorhanden, mal mehr, mal weniger und stören auch mal mehr und mal weniger. Meist stören sie uns Menschen mehr, als die Tiere. Schlimm wird es erst, wenn ein Sarkoid aufbricht oder aufgerissen wird. Dann hat man den Salat: Eiter, Wucherungen und Fliegenplage im Sommer.
 
 Was kann man bei Melanomen tun?
 
 Die radikale Methode: Rausschneiden lassen. Das dumme ist, dass die Melanome häufig schneller wiederkommen, als man gucken kann. Eine Chance hat man aber wenn man das Melanom vorher unterspritzt, so dass es sich besser abkapselt und nach dem Schneiden das Pferd z.B. mit Wobenzym unterstützt. Man kann auch aus dem entfernten Melanom ein Serum entwickeln lassen, das dem Pferd nach dem Schneiden gespritzt wird. Durch diese Maßnahmen steigen die Chancen, dass das Zeug wegbleibt.
 Bitte NICHT!!!!!! Proben entnehmen lassen. Damit ist das Melanom sozusagen aufgescheucht worden und kann anfangen zu streuen. Also nicht abschaben, anpieksen, abschneiden etc.
 
 Vereisen: Manchmal klappt auch das. Der Tierarzt vereist das Melanom. Evtl. muss dieser Prozess mehrmals wiederholt werden. Meine Brieffreundin hat an ihrem Arab so ein Melanom wegbekommen.
 
 Abbinden: Ist das Melanom länglich, kann es abgebunden werden. Es schnürt dann ab und stirbt ab. Der abgeschnürte Teil fällt irgendwann ab. Das klappt aber nur bei Melanomen, die so geformt sind, das Abschnüren möglich ist.
 
 Schlangengifte: Nein, nein, kein Scherz. Es gibt homöopathische Behandlungen mit Spinnen- oder Schlangengiften. Manchmal werden damit Erfolge erzielt.
 
 Sind erst einmal Melanome da, sollte man auf jeden Fall versuchen, das Pferd optimal mit Vitaminen zu versorgen. Je besser das Pferd in seiner Immunabwehr, desto weniger Chancen hat das Sarkoid sich auszuweiten. Ich habe sogar beobachtet, dass Melanome kleiner werden, wenn es dem Pferd gut geht und sie wieder wachsen, wenn der körperliche (oder auch der seelische) Zustand sich verschlechtert.
 Wichtig sind also gute Mineralfutter, Vitaminversorgung (z.B. zum Haarwechsel ABCDE-Vitamine) und Unterstützung der Immunabwehr mit Echinacin oder Wobenzym bei angeschlagenem Gesundheitszustand. Auch Silicea kann helfen. Oder Thuja D 12.
 
 Hat man ein offenes Geschwür, so kann man auch hier einiges tun:
 - Höllenstift zum Wegätzen des wilden Fleisches oder Alaun
 - zum Bestreichen: Teebaumöl oder Vaseline mit Vitamin E oder Schüsseler Salze
 - Abdecken der Wunde mit Heilerde, damit die Fliegen nicht ran können.
 Die Heilerde bildet eine feste Schicht durch die die Fliegen mindestens
 einen Tag brauchen, um sich durchzubohren.
 
 Ob Melanomneigung erblich ist, ist umstritten. Ebenso umstritten, wie bei Sommerekzem, Senkrücken und dergleichen. Aber einige Araberlinien haben nun mal vermehrt Melanombefall und andere weniger. Also scheint zumindest die Veranlagung zur Melanombildung erblich zu sein.
 
 Nachtrag - eine E-Mail zum Thema Sarkoide erreichte mich:
 Liebe Catia, auch ich besitze eine zwischenzeitlich 14-jährige Schimmelaraberstute, die an den dünneren Hautschichten mit Sarkoiden befallen ist. Über einen längeren Zeitraum habe ich Thuja D6 intern und extern (als Tinktur) gegeben. Zudem wurde zur Stoffwechselanregung Misteltee empfohlen. Da die Tinktur sehr flüssig ist und die Sarkoide sich leider unterhalb der Brust und am Euter befinden, gestaltet sich das Aufschmieren als teure Verschwendung. Auf Nachfrage in der Apotheke, ob man die Tinktur nicht zu einer Salbe anrühren kann, hat mir eine Mitarbeiterin dort die Salbe "JuV110B" empfohlen, die sonst nur für Brustkrebspatienten angewendet wird. In dieser Salbe ist u.a. Mistel enthalten. Ein Geschwür hat sich komplett zurück gebildet. Ein leider aufgegangenes Geschwür habe ich mit nomaler Zahnpasta (desinfizierend) eingerieben. Dieses hat sich nach einigen Wochen geschlossen.
 Im Übrigen habe ich in der Cavallo (Ausgabe im letzten Jahr?) gelesen, dass eine Klinik für ca. 400

Bini

  • Gast
Re: Schimmel Melanome
« Antwort #1 am: 16. April 2008, 09:36:02 »
Habe mit Schlangengiften gute Erfahrungen gemacht. Allerdings bedarf es da einer sehr genauen und gewissenhaften Dosierung ( auch seitens des Besitzers )..

Sulti

  • Gast
Re: Schimmel Melanome
« Antwort #2 am: 21. April 2008, 17:23:52 »
Das Schimmelchen von meiner Schwester hat im Sommer (nur dann) ca. 5 Cent große, schwarze Knubbel auf dem Rücken.
Ist das auch sowas!Stören tat es sie nie und zum Winter hin verschwinden die auch wieder!!

Valenciano

  • Gast
Re: Schimmel Melanome
« Antwort #3 am: 22. April 2008, 08:55:49 »
Sulti das werden keine Melanome sein. Melanome bleiben wenn sie einmal da sind.
Hört sich eher nach verstopften talgdrüsen an, diese können allerdings auch Schmerzen verursachen, wenn sie hart werden und da dann Druck drauf kommt. Diese Knubbel kann man wegspritzen lassen oder versucht einfach mal nach dem Reiten den Schweiss von der Sattellage zu waschen, damit die Drüsen aufbleiben, dann geht´s meist so.

Sulti

  • Gast
Re: Schimmel Melanome
« Antwort #4 am: 22. April 2008, 21:00:14 »
Danke Vali!.Das Pony schwitzte meist doll beim reiten.Da sie aber mittlerweile  dämpfig ist,wird sie eh nicht mehr so doll geritten.Aber ich gebs trotzdem mal weiter!!!Mich hat es aber eben interessiert was es ist!!

Josey

  • Gast
Re: Schimmel Melanome
« Antwort #5 am: 18. Dezember 2009, 21:47:26 »
Ich habe bei meiner Suche nach weitern Info eine sehr interessante Dissertation zu dem Thema bzw. der Interleukinbehandlung der Melanome gefunden.

Auch wenn der Text ohne medizinischen Wortkenntnisse wahrscheinlich mühsam zu verstehen ist, der Link für alle Interessierten:

http://www.dissertationen.unizh.ch/2006/staehli/diss.pdf