Man kann ja nun wirklich alles mögliche ausprobieren.
Aber ein Pferd ist kein Hund und kann auch nicht mit was weiss ich allem überlistet werden,
um das zu tun, was man meint, das es tun soll wenn....
....Wenn ihm seine Natur/Instinkt/Angst/Unsicherheit/etc. sagen, das es sich anders verhalten soll.
Alle Versuche enden somit unweigerlich in Stress und sind somit absolut kontraproduktiv.
Eigentlich müsste man das Übel an der Wurzel packen,
aber meistens weiss man ja nicht mehr, wo diese Wurzel zu finden ist.
Sozialkontakte im Fohlenalter?
Falsche Prägung, falsche Aufzucht, ungünstige Anpaarung, Traumata, alles kann da möglich sein.
Wir haben, bzw. hatten zwei Wallache, die absolut hengstig sind/waren.
Dakota wurde erst sehr spät gelegt und hatte in den USA wohl so einiges erlebt.
Er deckte zwar nicht, war aber absolut eifersüchtig auf alles und jeden
und griff tatsächlich auch völlig unverhofft an.
Es gab Pferde mit denen brauchte ich gar nicht erst versuchen auszureiten, weil es nur Stress war.
Im hohen Alter gab sich das etwas, vor allem unter dem Sattel lernte er sich unter Kontrolle zu halten,
weil er mir quasi die Leitung anvertraute.
Aber der Weg dahin war sehr lang und schwierig.
Es wurde mit den Jahren besser, aber man musste ihn IMMER im Auge haben.
Leikur ist aktuell leider auch so ein Fall.
Er ist absolut herdenunverträglich. Nach spätestens zwei Tagen fängt er an zu treiben und zu decken.
Wallache werden sowieso niedergemacht. Er macht auch wirklich absolut ernst.
Er und Snaefaxi haben sich nach einem Ausprobieren buchstäblich fast umgebracht.
Bis heute ist er so und er ist jetzt neunundzwanzig.
Wir habe alles, absolut alles ausprobiert. Nichts hat wirklich geholfen.
Er steht neben den anderen in Blickkontakt und neben unserem Hengst auf der Koppel und im Stall.
Unser Hengst aktzeptiert Wallache, aber mit Leikur geht es nicht,
weil der sogar den gestandenen Deckhengst der viel grösser ist
und mit dreizehn Jahren ein erfahrenes Pferd ist, unverschämt attackiert.
Kurze Sequenzen, sagen wir mal Pferdesegnung und sowas geht problemlos, aber zusammen irgendwo in einem Paddock oder Box....nee....besser nicht.
Leikur ist seit vielen Jahren bei uns und wir haben viel recherchiert
und so einiges über sein Vorleben rausbekommen.
Sagen wir mal so, es kommt alles nicht von ungefähr.
Eines kann ich aber mit Bestimmtheit sagen, es gibt sicherlich Lernerfolge.
Man kann sicherlich einiges erreichen, aber vorher sollte man z.B. Hormonveränderungen (Testosteronspiegel!) und Vorgeschichte abklären.
Aus Erfahrung;
Es wird besser, aber geht wohl nicht ganz weg.
@Kerha
Mit Sedierung haben wir die schlechtesten Erfahrungen gemacht!
Bei einem Pferd mit Angst oder Unsicherheit verstärkt ein eingetrübtes Bewusstsein die Sache sicherlich.