Zunächst ist die Frage, wann wurde das Heu geschnitten?
Wir Pferdeleute wollen meistens Heu von ausgewachsenem Gras, also bereits mit Grassamen drauf, dass hat weniger Eiweiss, und dann noch von verschiednen Grassorten, also eventuell von Natuirschutzwiesen, aber da kann "Unkraut" wie Disteln, Kamille, Brennesseln drin sein (so was nennt man teilweise)auch Heilkräuter und kann es teuer kaufen, aber auch unerwünschte Pflanzen oder gar Giftpflanzen, die wir nun gar nicht gebrauchen können.
Dann kommt es nicht nur auf die Art der Heuernete, sondern sogar auf die Maschinen an.
Normale Menschen schneiden das Heugras, wenden es so ungefähr 3 Tage um und danach wird es auf Schwaden (Rollen) gederht, die dann gepresst werden. Dabei haben die modernen Rundballenpressen und die modernen Packenpressen die Mölichkeit, dass Heu so auf 5-10cm kurze Stücke zu zerhäckseln (was wir wegen der Staubbelastung meistens auch nicht wollen). Die kleinen Heupressen haben diese Funktion normalerweise nicht.
Bei gutem und halbwegs sicherem Wetter gibt es aber noch eine andere Möglichkeit der Heugewinnung:
Das Gras wird geschnitten, nur einmal gewendert und schon innerhalb von 24 Stunden auf "Schwaden" (also Reihen) gezogen. Das Gras braucht aber rund 3 Tage zum absterben (Heu werden), also werden die Schwaden noch 2 mal am Tag umgedreht, damit Lust an das Heu kommt, mal nach links, mal nach rechts. Dann liegt nicht mehr das ganze Gras in der prallen Sonne, sondern nur noch die äußeren Halme, die regelmäßig umgedreht werden.
Das Heu trocknet auch, aber es bleibt besser in der Farbe, bleibt Blaugrün.
Da gibt es einen Hersteller PZ Zweegers, der macht super Heugeräte, aber da sind 3 Heuzinken pro Kreisel untereinander, 2 davon sind fest, der Dritte, untere Heuzinken wird bei Vollgas durch die schnelle Umdrehung nach unten gezwungen. Du must also Vollgas fahren, damit nicht die Hälfte vom Heu auf dem Feld liegen bleibt und damit Alles gewendert oder geschwadert wird. Naja, hau mal ganz schnell durch Heu, da kriegste halt kleine Häckselstücke. Ich habe mich bewusst für eine andere Firma entschieden, mit dem Wender wender ich, dann kreisel ich mit einem großen Fahr Kreisel auf Schwaden, den kann ich mit einer Einstellkurbel hoch oder runter drehen, damit die Zinken den Boden erreichen und wenn das Heu langsam trocknet, fahre ich mit wenig Umdrehungen in einem kleineren Gang und drehe das Heu langsam um, damit mir nicht zu viel Grashalme klein gehauen werden.
Meine neuen Einstaller waren vorher Selbstversorger und haben mir noch knapp 80 Ballen Heu mitgebracht. Super Qualität, regenfrei, aber hell und ausgebleicht und mit dem Heuwender ganz kurz gehäckselt. In den Ballen ist etwas mehr Gewicht und etwas mehr Heu drin als in meinen Heuballen, weil meine Halme nicht so kurz sind.
Kurze Heuhalme oder weniger Farbe heisst nicht automatisch regenheu oder schlechte Qualität, aber ohne Farbe, jede Menge Staub beim aufschockeln und kein Heugeruch mehr können darauf hindeuten, dass das Heu nach dem Schneiden zu lange im Regen gelegen hat.
Mir hat mal ein alter Bauer gesagt: Gras auf dem Halm leidet nicht so sehr wie geschnittenes Gras, also schneide im Regen und ernte in der Sonne, wenn gutes Wetter vorausgesagt wird. Heu kurz vor dem pressen verträgt den Regen nicht mehr so gut und leidet mehr in der Qualität, als wenn es ins frisch geschnittene Gras regnet und danach trocken bleibt. Aber wenn Du reifes Gras spät schneidest, es zu lange (bis die Heupresse kommt) offen auf der Wiese liegen lässt, es immer mit Vollgas wendest, dann bekommst Du unter Umständen absolut regenfreies Heu, ausgebleicht, farblos und vom Heuwender kurzgehäckselt. Das Heu ist dann wirklich regenfrei, sozusagen nach unseren Kriterien erste Qualität, aber Häckselheu ohne Farbe, mit wenig Geruch, aber eigentlich in Ordnung.
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