@Kai
Nenn mir 15 gute Gründe, warum du dir ein Pferd anschaffen solltest! *wart*
Als gerade sehr frustrierte Pferdebesitzerin kann ich nach 18 Jahren Pferdehaltung nur sagen:
Ohne gewaltigen finanziellen Zuwachs (woher ist egal :-) gilt bei uns, was den Stall angeht, alles was verstirbt, wird nicht ersetzt. Wir lieben unsere Pferde, ob reitbar oder nicht, deswegen haben wir sie. Das wird sich auch bis zum letzten Atemzug nicht ändern.
Trotzdem ertappe ich mich immer wieder bei dem Gedanken "Oh, ein Gewitter, vielleicht wird endlich eines vom Blitz erschlagen", denn ich empfinde es inzwischen ganz stark so, dass so arme Schlucker wie wir uns diese teuren Tiere nicht leisten können. Die planbaren Kosten sind dabei nicht das Schlimmste, man weiß, was sie generell an Futter, Schmied usw. kosten und einige Extras wie Reitunterricht, Kurse und Equipment-Erneuerungen lassen sich je nach Liquidität hoch- oder runtersetzen, dafür muß man in der Tat nicht Millionär sein.
Wir gehen arbeiten, um uns das teure Hobby leisten zu können, fahren nicht in Urlaub, fahren alte Autos und verzichten auch gerne auf sonstigen Luxus, denn Viecher sind nun mal unser ein und alles.
Was uns gerade das Genick bricht, sind horrende TA-Kosten und zwar in einer Höhe, wie ich sie aus dem Kleintierbereich nicht kenne. Da hier jede Fellnase den Status eines Familienmitglieds hat, wird natürlich investiert, ist doch klar. Andersherum bedeutet das für uns für die nächste Zeit einen massiven Verzicht auf andere Unternehmungen (Kurse etc.) und das macht mich schon traurig. Außerdem bleibt immer der Gedanke im Hinterkopf: Wenn Geld "egal" wäre, könnte man noch viel mehr teure Therapien ausprobieren. Eine Freundin von mir sagt immer "Und wenn du mal eine zeitlang keinen TA brauchst, mach dir keine Gedanken, das holst du immer wieder auf" - und sie hat leider Recht damit.
Ganz klar gilt aus meiner Sicht: Man KANN Pferde mit begrenzten finanziellen Mitteln halten, aber mir persönlich fällt das als Perfektionist sehr schwer. Je weniger man mit ihnen unternimmt, um so günstiger ist es. Aber wir haben sie eigentlich, um viel mit ihnen zu erleben und zu lernen. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich zu unbegabt bin und deswegen immer noch eine Vielzahl an Unterricht brauche, um halbwegs pferdegerecht reiten zu können.
Und wenn ich daran denke, wie mein Konto aussehen würde, wenn wir keine Pferde hätten, dann bin ich inzwischen soweit, dass ich es auf jeden Fall mal eine Zeitlang ohne Pferde ausprobieren möchte, wenn der Letzte große Vierbeiner in den Himmel gegangen ist. Und ich glaube, das geht, so ein Leben ohne Pferd. Jedenfalls rede ich es mir jetzt schon immer ganz doll ein, in der Hoffnung, es dann am Tag X auch verinnerlicht zu haben und damit leben zu können.
Wenn es keine Frage des Geldes wäre, würde ich mir selbstverständlich gerne für den Rest des Lebens einen reitbaren Partner zur Seite stellen. Und ich glaube, ich wüßte dann auch ziemlich genau, was ich haben wollen würde. Vielleicht gewinnen wir ja irgendwann mehr als 2,50€ im Lotto. Die Verantwortung, die man für ein Pferd übernimmt und die Arbeit, die es macht, schrecken mich in keinster Weise ab.
Sicher nicht das, was du hören willst, aber es entspricht den Tatsachen.
PS: Besch... Arbeitszeiten?! - Kein Hinderungsgrund, wir haben ja den gleichen Arbeitgeber *grins*