Autor Thema: Optische Grenzgröße  (Gelesen 6104 mal)

Offline Kirel

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Optische Grenzgröße
« am: 15. April 2009, 14:51:01 »
Wie jeder weiß, wird Stacheldraht nicht zur Einzäunung von Pferdekoppeln verwendet, weil dieser dünne Draht von den Pferden optisch nicht erkannt wird (und natürlich auch wegen der damit verbundenen Verletzungsgefahr).

Für mich stellt sich aber noch die zusätzliche Frage, wo die optische Grenzgröße bei Pferden liegt. Eine Gerte ist zwar auch schon sehr dünn, wird aber jederzeit "gesehen". Ab welchem Durchmesser verschwindet ein (unbewegtes) Objekt aus dem Sichtbereich eines Pferdes, wobei die Farbe wegen des Kontrastes sicher auch noch eine relevante Rolle spielen dürfte? Und welche Auswirkungen kommt noch der Pupillenform des Pferdes zu, die ja horizontal eine deutliche Verbreiterung bewirkt im Vergleich zur Vertikalen?

Hat da jemand eine Literaturangabe für mich (bitte nichts von Sheldrake, danke)?

Offline Kerha

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Re: Optische Grenzgröße
« Antwort #1 am: 16. April 2009, 17:23:34 »
Es kann inzwischen als bewiesen angesehen werden, dass Pferde Farben sehr
wohl erkennen können.
Die (dichromatische) Netzhaut hat ähnlich wie beim Menschen Stäbchen UND
Zapfen. Die Zapfen reagieren auf Licht im Spektralbereich von ca. 430 nm
(Grau-Blaubereich) und 540 nm (Gelbbereich).
Ihr Farbsehen ist vergleichbar dem Farbsehen eines ROT-GRÜN blinden
Menschen.

Das Auflösungsvermögen hängt u. a. von der Beleuchtung und der
Nervenzelldichte der Retina ab.
Das Auflösungsvermögen bei Pferd ist nahezu identisch mit der des
(normalsichtigen!) Menschen.
Gemessen wird das in der sog. "Snellen Skala", die Werte des Menschen liegen
bei 20/20, die des Pferden bei 20/30. Wichtig ist auch, auf welchen Bereich
der Netzhaut der zu erkennende "Gegenstand" projiziert wird.

Siehe dazu auch WIKIPEDIA "Sehschärfe".

Ich recherchiere noch wegen der Literaturstellen. Liefere ich sofort, sobald ich sie habe...

Übrigens berichten mehrere Kolleginnen, daß ihr Pferd vor ihnen noch einen dünnen gespannten Draht gesehen haben...
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Offline Kerha

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Re: Optische Grenzgröße
« Antwort #2 am: 18. April 2009, 01:30:57 »
Hmm, die beiden sind wohl nicht die richtigen....


Carroll, J., Murphy, C. J., Neitz, M., Ver Hoeve, J. N., & Neitz, J. (2001).
Photopigment basis for dichromatic color vision in the horse. Journal of
Vision, 1(2):2, 80-87, http://journalofvision.org/1/2/2/, doi:10.1167/1.2.2

Evelyn B. Hanggi and Jerry F. Ingersoll
Color Vision in Horses( Equus caballus):Deficiencies Identified Using a
Pseudoisochromatic Plate Test
Journal of Comparative Psychology
2007, vol. 121, No. l, 65-72


Eher das hier:

Timney, B. & Keil, K.
Visual acuity in the horse
Vision Res., 32, 2289-2293


« Letzte Änderung: 18. April 2009, 01:39:17 von Kerha »
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Nelli

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Re: Optische Grenzgröße
« Antwort #3 am: 18. April 2009, 08:41:10 »
JessesMaria, was die Kerha alles noch nachts nach´m Forentreffen schafft...Wahnsinn    :2funny: